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Er schwirrt durchgehend in meinem Kopf herum.

Ich hätte nach seinem Namen fragen sollen.
Ob er sich genauso wie ich ärgert und bereut, es vergessen zu haben?

Ryan -der Polizist- war während der ganzen Fahrt über sehr freundlich. Wir führten belanglosen Smalltalk und ehrlich gesagt war es ziemlich cool auf dem Beifahrersitz in einem Polizeiauto zu sitzen.

Früher wollte ich auch mal Polizisten werden, bis ich Gefallen an Psychologie empfand.

Nun befinde ich mich im ersten Semester meines Studiums und im genauen Moment in meinem Studentenwohnheim. Teilen tue ich mein Zimmer mit Tamara, eine zurückziehende und ruhige Person, die immer Warmherzigkeit ausstrahlt.

Peyton studiert leider nicht mit mir. Sie findet in keinem Bereich Interesse und lebt mit der Kreditkarte ihres Vaters, der stinkreich ist und sie ihr bereitstellt.

Solange sie glücklich mit ihrem Leben ist, ist das ja die Hauptsache.

Auch meine Eltern besitzen viel Geld, aber ich möchte lieber was eigenes auf die Beine stellen und Erfahrungen auf einer Universität sammeln.

Bis jetzt kann ich mich absolut nicht beschweren.

Ich habe viele Freunde hier, verstehe mich mit allen gut, erlebe kein Stress und habe genügend Freizeit. Klar ist es auch mal anstrengend was das ganze Lernen angeht, aber ich bekomme es gut auf die Reihe.

Meine beste Freundin besucht mich oft und wir unternehmen viel zusammen. So wie gestern zum Beispiel.

Zu meinen Eltern kann ich auch jederzeit kommen.

Ich habe das perfekte Studentenleben.

In dieser Sekunde klingelt mein Handy und mich erwartet ein Telefonat mit Pey.

,,Guten Morgen.'' trällere ich.

Sie gähnt lange und laut  ,,Dir auch guten Morgen du glückliches Wesen.'' dabei hört sie sich noch immer ziemlich verschlafen an.

Kein Wunder.

Dazu muss man noch erwähnen, dass auch ich überhaupt nicht ausgeschlafen bin. Wer auf die Idee kam, mitten in der Woche diese Party zu veranstalten, hat echt nicht alle Tassen im Schrank.

Ich sehe jetzt schon wie all die Studenten, die gestern auch dort waren, verschlafen im Saal ankommen und mittendrin einnicken werden.

Andere lassen es vermutlich ganz bleiben und bleiben im Bett.

Außerdem hat mich ein gewisser Mann nicht wirklich einschlafen lassen.

Ich hatte noch nie mit jemanden so starken und intensiven Blickkontakt wie mit ihm. Es herrschte so viel in der Luft zwischen uns. Unter anderem auch die Laute meines Herzklopfens.

Ich muss ihn wieder sehen.

,,Du hast mich aber gestern nicht den ganzes Weg zu mir nach Hause getragen, oder?'' murmelt sie in ihr Kissen hinein. Es ist mir neu, weshalb sie mich in dieser Früh anruft, wenn sie sowieso ausschlafen kann.

,,Doch natürlich war ich das.'' meine Ironie hört auch sie.

,,Wieso habe ich das Gefühl gestern ist mehr passiert und dazu auch noch etwas eigenartiges?'' damit liegt sie nicht mal so verkehrt.

Denn es war eigenartig, wie wir unsere Augen nicht voneinander lösen konnten. Wie wir kaum gesprochen haben und über die Anwesenheit des jeweils Anderen berauscht wurden.

Seltsam.

,,Das ist es allerdings. Angefangen mit einem Typen der dich mach meiner Bitte die Treppen heruntergetragen hat, bis zu einem Polisten, der dich die Treppen hochgetragen hat.''

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