Kapitel 75: Unser Leben

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Pov. Cynthia: Erneut blickte ich hinter mir, zu meiner Mutter. Es war so schön zu sehen, dass sie ihren Frieden gefunden hat. Das sie alle den Frieden gefunden haben. Dieses Wissen, dass es nach dem Tod immer noch weitergeht mit jenen, die man liebt, ist ein beruhigender Gedanke.
„Cynthia. Entscheidest du dich für den ewig währenden Frieden? Du siehst glücklich aus, wenn du hinüber blickst."
„Das bin ich auch. Ich hatte immer Angst, dass sie keinen Frieden gefunden haben könnte. Doch jetzt. Zu sehen, wie sie lebt und liebt.. es macht mich unfassbar glücklich."
Persephone sah mich an, als hätte ich meine Entscheidung getroffen.
„Ich liebe meine Mutter, auch wenn es holprig war. Und ich werde sie wiedersehen. Doch jetzt ist die Zeit noch nicht gekommen.", ich schaute zur dunklen Seite hinüber.
„Bist du dir sicher? Es gibt danach vorerst kein Zurück mehr, wenn du dich für diesen Weg entscheiden solltest."
„Die Entscheidung fällt mir sehr einfach. Sterben kann ich immer, aber Leben. Das ist einmalig. Ja, es hat höhen und tiefen, kann wirklich düster sein, aber das ist es, was es ausmacht zu Leben. Gerade das unerwartete ist doch sehr spannend. Die Hoffnung zu haben, die nie stirbt. Mein Leben ist noch nicht zu Ende. Es hat gerade erst angefangen.", dabei sah ich zu Steve. Ihn so gebrochen zu sehen, dass war kein Frieden der Welt wert. Dieses Leben danach würde auf mich warten. Es verschwindet nicht, es dauert nur noch etwas, bis es dazu kommt und solange will ich das Leben in sämtlichen Zügen genießen.
„Weise Worte. Ich schätze deine Entscheidung ist dann wohl eindeutig.", ich wollte gerade durchgehen, da stoppte mich Persephone: „Eine Sache gäbe es jedoch noch. Die Kräfte der Infinity wurden für das aufgebraucht, wofür sie bestimmt waren. Sie haben ihre Aufgabe in diesem Universum erfüllt und existieren nicht mehr. Du lebst dieses Leben menschlich. Ohne Kräfte."
Das änderte jedoch gar nichts. „Du wirkst gar nicht beunruhigt.", stellte sie fest.
Ich nickte zuversichtlich: „Wenn Wanda das hinbekommt, kriege ich das auch hin. Ich glaube Menschlichkeit könnte mir ehrlich gesagt gar nicht soviel schaden."
„Pass auf dich auf, Cynthia. Auf dich und deine Familie. Alle davon."
„Werden wir uns eigentlich auch Wiedersehen?", hakte ich kurz nach. In einem anderen Leben, wäre sie meine Mutter gewesen.
„Mein Reich ist in Valhalla. Auch ich habe meinen Frieden gefunden. Deine Menschlichkeit verhindert es, das Reich der Götter zu betreten. Doch glaub mir. Wir werden immer auf unsere eigene Art und Weise miteinander verbunden sein und du wirst dich nicht allein fühlen. Das verspreche ich dir."
Vielleicht kam es etwas überstürzt, aber ich umarmte sie. Auch mit den ganzen Hürden, hatte sie mir ein ziemlich aufregendes Leben überreicht. Dafür war ich irgendwie dankbar. Ich würde nichts ändern wollen. Mein Leben hat mich zu zu der Frau geformt, die ich nun heute bin. Und ich fange an dieses Ich, dieses Leben zu lieben. Unendlich sehr zu lieben.
„Danke für alles.", gestand ich leise und hörte sie schluchzen. Für sie muss es wohl schwer gewesen sein ihr Kind zu verlieren. Alles zu verlieren innerhalb von wenigen Sekunden. Der Gedanke, dass mich fast das Selbe hätte treffen können, schmerzt unfassbar sehr. Ich fühle ihren Schmerz, doch auch ihre Erleichterung. Ich habe ihren ewigen Krieg beendet.
„Nun geh schon. Bevor ich es mir anders überlege und dich hier behalte.", sie lächelte sanft und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dieser Moment fühlte sich magisch an, dennoch war er tatsächlich real.
Ich löste mich und atmete tief durch, dann trat ich hindurch. Durch die kalte Dunkelheit.

Pov. Steve: „Nein..", ich sank vor dem Licht zu Boden auf die Knie. „Cynth..", in wenigen Augenblicken fühlte sich mein Leben so leer an. Ich habe so sehr für all das gekämpft. Für uns. Ich wollte sie so sehr beschützen und konnte in ihren letzten Momenten noch nicht einmal hier sein? Mein Herz lag mir Schwer in der Brust. Meine kühlen Wangen würden von warmen Tränen sofort überflutet. Wütend knallte ich meine Faust auf den Boden.
Um mich herum nahm ich gar nichts mehr war, aber ich spürte die Trauer, die uns alle umgab.
„Mannoman. Das ist ja das reinste Trauerspiel.", ich fiel schreckhaft zurück. Und blickte in das Gesicht dieser Stimme. Da wo gerade noch das Irrlicht war, stand sie. Vollkommen unversehrt. Ich fühlte mich wie gelähmt und konnte mich gar nicht mehr rühren.
„Cynthia!", schrie Peter jedoch auf und fiel ihr um den Hals, gefolgt von Tony.
„Mach sowas ja nie wieder! Scheiße!", es ist lange her, seit dem ich Tony das letzte Mal weinen sehen habe.
„Du hast es geschafft!", jubelte Peter schluchzend auf und wirkte beinahe so, als wäre er wieder der verletzliche Teenager von damals. Aber er hatte recht. Sie hat es geschafft. Sie hat alle gerettet, einschließlich sich selbst.
Immer noch war ich ein purer Eiszapfen. Doch sie übernahm bereits ihre nächsten Schritte und kniete sich zu mir hinunter. Ihre Hände auf meinen Wangen ließen sofort sämtliches Eis jedoch auftauen.
„Hey Cap..", flüsterte sie leise und lächelte leicht.
„Mach das ja nie wieder..", meine Stimme zitterte und ich zögerte nicht lange, um sie an mich zu ziehen und ihre Lippen auf meine zu spüren. So kann es bleiben. Sie bei mir. Für immer.

Endgame of Love (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt