Kapitel 113

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Hava

<<Du machst Witze richtig? >>, fragte ich meinen Papa und spürte das leichte Zittern, das meine Haut erfasste, während ich versuchte, einen Dämon mit einem Engel gleichzusetzen.

Während ich versuchte das Licht mit dem Dunklen, das Gute mit dem Bösen, Gott mit dem Teufel und Unschuld mit Sünde, gleichzusetzen, doch genau wie alle diese Begriffe nicht zusammen passten, so passte es auch nicht, dass AUM der Bruder meiner Mutter sein sollte.

Mein Onkel...

<<Es ist kein Witz... >>, sagte mein Papa und sah mich ernst an. <<Deine Mutter und AUM waren wirklich unzertrennlich. >>, sprach er ernst und ließ meine Augen weiten.

<<Sprechen wir von demselben Mann? >>, fragte ich brüchig und hatte ein Monster vor Augen. <<Ich habe seine Akte gesehen, Papa... Er bildet Al-Qaida Terroristen aus, er foltert Menschen, er vernichtet Leben und außerdem hieß es, er hätte seine ganze Familie abgeschlachtet. >>, stammelte ich und hatte plötzlich einen ganz anderen Verdacht...

<<Kann es sein, dass nicht Ewans Vater, sonder AUM...? >>, fing ich an, wurde jedoch von meinem Papa unterbrochen.

<<Er war im Gefängnis. >>, sagte mein Papa und sah mich mit Mitleid in den Augen an. <<Ich weiß du willst, dass es AUM war, weil dann vieles leichter wäre, aber er kann es gar nicht gewesen sein. Erstens war er im Gefängnis und zweitens hat er deine Mutter geliebt. Sie war seine einzige Familie. Er hätte ihr niemals etwas angetan...>>, sagte mein Papa und ließ mich tief einatmen.

<<Wieso kann er mich dann nicht leiden? Wieso hasst er mich dann? >>, fragte ich aufgebracht und dachte an sein beschissenes Spiel.

<<Er hasst dich nicht. >>, sagte Papa ruhig, während ich anfing zu lachen.

<<Achja? Okay, ich bringe dich mal auf den neuesten Stand. Er hat jemanden beauftragt und Lukas erschießen lassen, nur um mich hierher zu bringen. Er spielt mit mir und benutzt mich als seine Spionin, weil er eine offene Rechnung mit Faust hat. Er weiß alles über mich. Vorallem über meine Vergangenheit, aber er sagt mir nichts... >>, sagte ich und war erst am Anfang seiner Taten.

Kurz sah ich, wie sich Papas Augen schlossen, bevor er tief Luft holte und die Augen öffnete.

<<Okay, korrigiere. Er hasst uns wohl doch. >>, sagte er und nickte mehrmals, als er sich über die Stirn strich. << Aber deine Mutter hat er nicht gehasst. Glaub mir. >>, sagte er mit fester Stimme.

<<Glaubst du das wirklich? Er hätte auch jemanden beauftragen können. >>, sagte ich und konnte nicht glauben, dass dieser Mann gut sein sollte. Selbst dass er lieben konnte, ging nicht in meinen Kopf, wobei es ja auch diesen Diamanten gab...

Der Diamant, der mal ein Ring war...

<<Hör zu. Ich kann dir nicht sagen, wer für den Unfall, den Tod deiner Mutter und dein Verschwinden verantwortlich ist. Ich habe genau wie alle anderen nur eine Vermutung. Ich denke nur, dass es Christian Hills war, denn die Lloyds und die Hills waren zerstritten...

Es gab nur einen Zivilisten, der die Schießerei mitbekommen hat, den Wagen von Christian gesehen hat, das Kennzeichen aufgeschrieben hat und es der Polizei gemeldet hat. Das war das einzige Zeichen und der einzige Beweis, dass Christian Hills dafür verantwortlich war...

Aber gerade weil ich nicht 100% sicher war, habe ich nichts unternommen. Ich habe weder ihn noch seine Frau umgebracht.

Ich war viel zu sehr damit beschäftigt dich zu suchen, als dass ich Rache Gedanken nachgehen konnte. >>, sagte Papa und sah mir offen ins Gesicht.

Lost Part of a Puzzle - MY HEART IS ON FIRE🔥-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt