Vier Tage ist es seit dem Ereignis her. Angefühlt hat es sich aber wie das Doppelte.
Diese Woche habe ich viel gelernt, um ja nicht bei der Prüfung zu versagen, die am Montag bevorsteht. Und da ich mir jetzt unbedingt eine Pause gönnen muss, entscheide ich mich heute zu meinen Eltern zu fahren.
Ich denke nicht, dass ich das ganze Wochenende bleiben werde, aber eine Nacht werde ich wohl meinem alten Bett eine Person zum aushalten schenken.
Peyton musste an dem Tag, als sie zu mir kam, auch schon nach kurzer Zeit wieder gehen. Sie hat einen Anruf bekommen, bei dem sie erst einmal nicht dran gehen wollte. Nach zwei weiteren Male, ertrug sie das Klingeln nicht mehr.
Und als sie plötzlich hörte, was derjenige auf der anderen Seite zu ihr sagte, rissen sich ihre Augen auf.
Ich fragte sofort was los sei, doch mit Eile wandte sie sich entschuldigend ab und verschwand aus meinem Zimmer.
Elias- der, der einfach bei mir hereingestürmt ist, hat mich genauso entgeistert angeschaut, wie ich Peyton.
Was mir zu Sorge verschafft, ist keine Antwort von ihr zu bekommen. Weder bei bei meinen Nachrichten, noch bei meinen Anrufen.
Und wenn man überdenkt, dass wir keinen Tag ohne jegliche Kommunikation auskommen, ist diese Sorge auch vollkommen berechtigt.
Gestern war ich dann bei ihr zuhause und hätte fast eine Vermisstenanzeige in die Welt gebracht, oder sogar die Polizei angerufen, da niemand aufmachte.
Auch wenn man Peyton nicht so einschätzt-sie ist ein wahrer Stubenhocker.
Klar, hat sie hier und mal Lust auf eine Party zu gehen, wo sie dann auch abgeht, aber ansonsten macht sie es sich zuhause gemütlich.
Als mir also bewusst wurde, dass sie nicht zuhause ist, und auch keine Person in meinem Umfeld weiß wo sie sich befindet, spielte ich verrückt.
Das tue ich ehrlich gesagt immer noch, nur hat Elias mir vorgeschrieben, ich solle erstmal runterkommen. Sie wird wahrscheinlich gerade zu viel um die Ohren haben und schon wieder auftauchen.
Wenn er sich da mal nicht täuscht...
Wer Elias ist? Unser allerbester schwuler Freund.
Wir lernten ihn in Ikea kennen, als ich ein wenig Dekoration für mein Studentenzimmer kaufen wollte und Peyton mir Gesellschaft hielt. Ich war da neu hierher gekommen.
Jedenfalls fiel mir eine Geldmünze unter einem Schrank und Peyton bestand darauf, sie wiederzuholen.
Lustig wurde es dann ganz, als ich ihr half, wir uns zusammen auf dem Boden zu kompletten Affen machten, die nicht an eine dämliche Münze kommen, ein junger Mann uns zur Hilfe kam, und wir schlussendlich zu dritt auf dem Boden lagen.
Sofort haben wir uns angefreundet und herausgefunden, dass wir alle unseren Humor vervollständigen.
Traurig aber wahr, die Münze haben wir trotzdem nicht gekriegt.
Zurück zum Wesentlichen. Um nicht doch auf einer meiner Ideen zu kommen und somit mein Versprechen zu Elias zu brechen, fahre ich heute zu meinen Eltern, um auf andere Gedanken zu kommen.
Was eventuell auch etwas funktioniert, als mir meine Mutter um den Hals fährt.
,,Mein liebes Kind, endlich lässt du dich blicken.'' nuschelt sie glücklich in mein Haar hinein. Ich drücke sie genauso intensiv zurück, denn es ist tatsächlich etwas Zeit vergangen seit ich sie das letzte mal sah. Und emotionale Umarmungen liebe ich mit ihr erst recht.
,,Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt zu euch komme. Dafür habe ich mir gedacht-'' ich löse mich von ihr, um ihr meine gepackte Tasche zu zeigen. Naja, viel ist da sowieso nicht drin. Immerhin habe ich hier vor nicht großen Zeitraum noch gewohnt und auch vieles dagelassen.
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Want Her
RomanceDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...