Der Ringrat

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Am nächsten Tag wird zur Sitzung gerufen. Sie steht gerade in ihrem Zimmer und macht sich fertig.

Ihr Kleid ist lila und recht einfach. Es hat weder eine Schleppe noch auffällige Ärmel. Sie mag es lieber dezent. Sie macht sich einen Zopf und dann auf den Weg zu der Ratsversammlung.

Auf dem Weg trifft sie auf Boromir.

„Isa", sagt er erschrocken und bleibt stehen.

„Hallo Boromir."

„Ich hätte nicht erwartet, dich je wiederzusehen. Du warst einfach weg."

„Ich weiß."

„Du siehst sehr schön aus", murmelt er verlegen. „Du bist seit letztem Mal noch schöner geworden, wenn ich das sagen darf."

Sie lächelt dankbar.

Boromir bietet Isa höflich seinen Arm an und sie betreten den Raum gemeinsam. Boromir bekommt ringsum Blicke ab. Nicht alle sehen freundlich aus. Isa setzt sich neben Boromir und bildet so unbewusst die Grenze zwischen den Elben und Menschen. Boromir war einer der kleinen Kinder, denen Isa das Kämpfen lehrte, ihm und seinem Bruder, Faramir. Sie erkennt Aragorn und nickt ihm kurz zu, er lächelt zurück. Auch er erkennt sie wieder, auch wenn es lange her ist und er damals noch ein Kind war. Die Sitzung beginnt und schon nach kurzer Zeit reden alle durcheinander.

Isa ist nicht sehr verwundert darüber, dass die Männer zu keinem Ergebnis kommen.

Der eine Ring liegt in der Mitte. Isa nimmt die Macht war. Das muss an dem Ring liegen, den sie selbst trägt, denkt sie. Er sieht aus als wäre er aus schwarzem Glas, eigentlich ist er jedoch aus einem Edelstein und nur wegen ihm ist Isa noch hier, denn der Ring darf Mittelerde niemals verlassen, ansonsten zerfällt es zu Trümmern, was Mittelerde selbst nicht zulässt, wie sie feststellen musste.

Dieser Ring ist das Herz von Mittelerde und es wurde einst von ihrem Volk zugeteilt es zu bewahren. Durch diesen Ring kann Isa nichts töten und sie kann das Geschenk der Eldar niemals zurückgeben. Sie wird immer da sein und niemals nach Valinor segeln können, was sie in nicht besonders guter Erinnerung hat. Super, die Elbin, die gestorben ist und die, die es nicht kann, teilen sich den Namen, denkt sie verbittert.

Ihre Gedanken schweifen so ab, dass sie die Benennung der Gefährten erst wieder mitbekommt. Sie sieht Boromir und Aragorn unter den Gefährten. Isa hat vor die Gefährten zu begleiten. Wie sollen sie das ohne eine Frau schaffen?

Sie werden sie nicht mitnehmen wollen, natürlich nicht, sie ist eine Frau. Aber Isa wird ihnen folgen, denn sie spürt, dass sie von ihnen gebraucht werden wird. Sie müssen durch Lothlórien reisen, wenn sie nach Mordor wollen. Dorthin beschließt Isa zu gehen. Das fällt dann auch nicht so besonders auf.

"Du wirst ihnen folgen, nicht wahr?" fragt Glorfindel, als er Isa nach der Ratssitzung im Garten findet.

Sie nickt.

"Die Zeit des Trauerns ist vorüber. Versprich mir nur, dass du wiederkommst", sagt er.

"Ya thelin", (das werde ich) sagt Isa und geht auf ihr Zimmer. 

Isanthané II Legolas LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt