Den Uruks auf der Spur

49 2 0
                                    

Sie setzten ihren Weg in Booten fort. Sie hat ihre alten Waffen und Kleider dabei, legt sie aber erst an, als sie am Ufer des Sees hinter den Argonath Halt machen.

Sie entfernt sich ein Stück von den anderen und packt ihre alte Rüstung aus. Die schwarze Hose und die Stiefel lässt sie an, es waren immer ihre. Darüber trägt sie nun wieder ihre alte grüne Bluse in der Farbe ihrer Augen, welche eng an ihrem Körper anliegt. Darunter das Kettenhemd aus Mithril, welches sie aus Erebor hat. Um ihre Mitte legt sich die schwarze Unterbrustkorsage wie eine zweite Haut und formt ihr einen wunderschönen Körper. Sie flechtet ihr Haar und legt behutsam die Schwerthalterung der zwei Klingen wieder an. Seit 1000 Jahren hat Isa sie nicht mehr getragen. Die Klingen sind leicht geschwungen und beide gleich lang. Da sie die Halterung auf ihrem Rücken mit einem Gurt um ihre Hüfte stabilisiert, hat sie nun wieder einen Platz für ihre Dolchhalterung samt Dolch. Sie konnte sich von dem Dolch nie trennen, ihr Vater hat ihr ihn geschenkt. Den Köcher trägt sie nun wieder an ihrer Hüfte und ihr elbischer Bogen hängt hinter den Schwertern verklemmt auf ihrem Rücken. Sie streckt und beugt sich probeweise. Alles sitzt und es fühlt sich richtig an, ihre vertrauten Sachen wieder zu tragen.

Sie zieht die schwarzen Armschienen fest, auf denen eine Efeuranke eingraviert ist und will gerade zurück zum See laufen als sie ein Horn hört. Boromir! Denkt Isa und rennt sofort los.

Isa rennt durch den Wald und erreicht schnell den Ort an dem Boromir gegen die Uruk-Hai kämpft. Sie sieht ihn am Boden knien, einen Pfeil im Körper.

"Nein!", schreit Isa als sie sieht, dass der Uruk-Hai einen weiteren Pfeil anlegt und wieder auf Boromir ziehlt. Sie zieht ihre Klingen und wirft sich dazwischen. Der Pfeil zerschellt an ihrer Klinge. Der Uruk-Hai brüllt auf und legt erneut an. Doch zu einem weiteren Schuss kommt es nicht, denn Isa springt vor und schneidet ihm mit ihren Klingen den Kopf vom Hals. Boromir steht längst wieder und zu zweit erledigen sie die heranstürmenden Feinde.

Als auch Aragorn, Legolas und Gimli dazu kommen ergreifen die restlichen Uruk-Hai die Flucht. Boromir ist wieder in die Knie gegangen. Isa eilt zu ihm.

"Die Kleinen, die Uruk-Hai haben die Kleinen", keucht er und Isa versteht. Sie haben Merry und Pippin entführt. Aragorn erzählt, dass er Frodo hat gehen lassen. Isa findet das nicht besonders toll aber sie wird Frodo und Sam auch nicht alleine folgen, wenn sie keine Gesellschaft wollen.

Isa sieht sich Boromirs Wunde an und stellt fest, dass sie nicht schlimm allerdings sehr schmerzhaft ist. Sie versorgt ihn schnell, dann brechen die Gefährten auf.

3 Tage verfolgen sie die Gruppe ohne Rast und Verschnaufpausen, bis eine Gruppe Reiter in Sicht kommt, welche die Gefährten auf der Ebene einkreist. "Was treiben ein Elb, ein Zwerg, zwei Männer und ein Weib hier in der Riddermark? Sprecht rasch", sagt der Anführer.

Isa rümpft die Nase. Weib!

"Nennt mir euren Namen, Pferdeherr, dann werde ich euch meinen nennen", sagt Gimli und Isa findet es angesichts der Speere recht unklug.

Der Reiter steigt ab und kommt auf sie zu. "Ich würde euch den Kopf abschlagen, Zwerg, würde er nur etwas weiter über den Boden ragen."

"Ihr würdet sterben ehe ihr zum Streich ausholtet", stellt Legolas klar, während er blitzschnell einen Pfeil auf die Sehne legt und auf den Krieger zielt. Bevor die Situation eskaliert geht Aragorn dazwischen und stellt sich und die anderen vor.

"Ich bin Aragorn, Arathorns Sohn, das sind Gimli, Gloins Sohn, Boromir Denethors Sohn, Legolas vom Waldlandreich und Isa von den Flusselben.

Der Reiter entpuppt sich als Éomer, Neffe des Königs von Rohan. Er erzählt ihnen, dass sie die Uruk-Hai in der Nacht erschlagen haben, gibt den Gefährten Pferde und zeigt ihnen den Weg zu dem Scheiterhaufen. Sie wollen einfach nicht glauben, dass auch die Hobbits fort sind.

So schnell die Pferde die Gefährten tragen, reiten sie zu dem Scheiterhaufen, der schon von weitem durch eine dunkle Rauchwolke sichtbar ist. Dort angekommen untersuchen sie den Boden, den Haufen schwelender Körper und die nähere Umgebung nach Spuren. Gimli findet einen der Gürtel im Feuer und Aragorn schreit sich den Frust von der Seele. Legolas spricht ein Gebet. „Hiro hyn hîdh ab 'wanath."

Isa schweigt. Ihre Augen wandern über ihre Gefährten, über Legolas, dessen Elbenaugen traurig blicken und hinüber zum Wald.

Da entdeckt Aragorn die Spuren der Hobbits. Sie führen in den Wald hinein. Fangorn, es ist lange her, dass Isa ihn betreten hat und sie fragt sich, ob Baumbart immer noch so gemütlich ist wie einst. Isas Elbensinne spüren sofort, dass dieser Wald sehr wütend ist.

Legolas spürt die Anwesenheit des weißen Zauberers, doch Isa spürt auch, dass er ihnen nichts Böses will. Und: Er entpuppt sich als Gandalf!

Nachdem sie ihr Wiedersehen kurz gefeiert haben, weist Gandalf die Gefährten an, dass sie sofort am nächsten Tag nach Edoras reiten müssen, mit ihm. Die Nacht verbringen sie am Waldrand.


Es ist längst Nacht geworden über dem Fangorn, doch es ist ihm nicht möglich zu schlafen. Er setzt sich auf und sieht sich um. Das Feuer ist heruntergebrannt und seine Gefährten schliefen. Er sieht sich noch einmal um. Nein, seine Augen hatten ihn nicht getäuscht, ihre Gefährtin ist fort. Doch da ihr Umhang noch an Ort und Stelle lag, konnte sie nicht weit gegangen sein. Er steht auf und geht einige Schritte am Wald entlang. Da hören seine scharfen Ohren eine unbekannte, aber sehr melodiöse Stimme ein fremdländisches Lied singen. Es ist eine so wundersame Melodie, dass er gar nicht anders kann, als ihr zu folgen. Ein Stück weiter um einen Ausläufer des Waldes herum, fällt ein kleiner Wasserfall in einen See. In diesem See steht bis zu den Schultern im Wasser das wohl schönste Wesen, dass seine Augen je gesehen haben. Ihr langes Haar hat die Farbe von Mithril. Es ist so lang, dass das Ende ihrer Haare hinter ihr im Wasser hängt. Sie singt diese Melodie. Er versteht ihre Worte nicht, doch er lauscht verborgen. Sie ist von schmaler Statur und nicht sehr groß. Sie erhebt sich aus dem Wasser. Ihre Augen leuchten silber und seltsame Muster leuchten darin, als wären Sterne darin gefangen. Ihr Haar ist länger als das aller Elbinen, die er kennt und ihre spitzen Ohren ragen daraus hervor wie Dolche. Er schluckt. So schön und doch nicht wahr. Schweren Herzens wendet er sich ab und geht zum Lager zurück. Als er dort eintrifft liegt die Gefährtin auf ihrem Platz und schläft tief und fest. Er erinnert sich an die Erscheinung in Bruchtal und fragt sich verwundert, ob Elben nicht doch träumen konnten. 

Isanthané II Legolas LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt