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Es verging tatsächlich nicht viel Zeit, bis es an meiner Tür klingelte und ich Yoongi aufmachte, der bereits vor der Appartementtür stand

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Es verging tatsächlich nicht viel Zeit, bis es an meiner Tür klingelte und ich Yoongi aufmachte, der bereits vor der Appartementtür stand. Ich ließ ihn eintreten und er hängte Mantel und Schal sorgfältig an die Garderobe und stellte die Schuhe ordentlich in den Eingangsbereich.
Sein Auftreten hatte etwas Vertrautes. Vermutlich weil ihm der Appartementkomplex gehörte und er die Wohnräume in und auswendig kannte.
"Sollen wir uns in die Küche setzen?", fragte ich ihn und er nickte.
Ich ließ ihn vorgehen und als er an mir vorbeilief stieg mir der Geruch von herbem Deodorant und etwas anderem, wohligem in die Nase. Wie dieser Mann nach einem so langen Arbeitstag noch so gut riechen konnte, war mir ein Rätsel.
Schnell roch ich an meiner eigenen Kleidung, aber konnte nichts riechen. Es war auch total egal, es gab wichtigeres, als Körpergeruch.

Yoongi bat mich um einen Kaffee und ich versuchte die automatische Kaffeemaschine zu bedienen. Mir sollte der Umgang mit so einem Ding bekannt sein, so oft, wie ich bereits in einem Kaffee gejobbt hatte. Zumindest die Basics müsste ich drauf haben, um jede Kaffeemaschine der Welt bedienen zu können. Aber Kaffee war nie meine Spezialität gewesen. Ich selbst hatte mir das teure Zeug nie leisten können. In den Küchenschränken fanden sich nun stapelweise Packs mit Kaffeekapseln und ich wusste nicht wirklich, wie mit den Dingern umzugehen war.
"Lass mich das machen", sagte Yoongi. Er war hinter mir aufgetaucht. Ich hatte gar nicht gehört, wie er von seinem Platz hinter der Theke aufgestanden und um die Küchenzeile zu mir herumgekommen war.
Schnell machte ich einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen. Aufmerksam sah ich dabei zu, wie er die Kaffeemaschine bediente und ein Brummen ertönte, das ziemlich unversöhnlich klang. Fast so, als hätte die Maschine gar keine Lust auf ihren Job.
"Das ist jetzt vielleicht eine seltsame Frage, aber wie viel Kaffee trinkst du am Tag? Gibt es für dich auch was anderes, als Kaffee?"
Der Schwarzhaarige drehte sich um und lehnte sich gegen die Küchenzeile. Mit der einen Hand stützte er sich ab, die andere fuhr hoch zu seiner Kawatte, um sie zu lockern.
"Eigentlich gar nicht mehr so viel. An normalen Tagen vielleicht drei Tassen? An stressigen Tagen weitaus mehr. Mindestens das doppelte."
Sechs Tassen Kaffee an stressigen Tagen. Das klang, als würde sein Blut bereits zum Teil aus Koffein bestehen.
Abwesend betrachtete ich, wie die dunkle Brühe in die Tasse lief.
"Willst du auch einen?"
"Das letzte Mal, als ich Kaffee getrunken habe, hat er mir nicht wirklich geschmeckt. Aber da war ich vielleicht sechzehn? Dieses schwarze Wasser sieht aber nicht wirklich appetitlich aus, wenn ich ehrlich bin."
Yoongi lachte bei meinem angewiderten Gesichtsausdruck und griff über mich hinweg zu dem Schrank, in dem sich der Kaffeevorrat versteckte.
"Es gibt weniger intensive Kaffeearten. Wie wäre es mit einem Latte? Oder wenn du es etwas süßer haben willst Cappuccino?"

Ich zuckte die Schultern und dachte mir, wieso es nicht einmal probieren und entschied mich für den Latte Macchiato. Dafür musste Yoongi einen zusätzlichen Behälter der Maschine mit Milch füllen und das Gebrumme ging schließlich von vorne los.
Wie, als wäre es das spannendste der Welt, standen wir einfach weiter vor der Kaffeemaschine und betrachteten den Prozess, bis das zweite heiße Gebräu schließlich fertig war und wir uns gemeinsam auf die Barhocker vor der Küchenzeile setzten.
Ich betrachtete das milchige Kaffeegebräu in meiner Tasse und schwenkte es hin und her. Immer wieder warf ich kurze Blick auf Yoongi, der mich abwartend beobachtete.
"Ich kann nicht trinken, wenn du mich so anstarrst."
"Sorry", sagte er mit einem Schmunzeln und drehte sich mit seinem Barhocker nach vorne.
In einvernehmlicher Stille tranken wir unsere Kaffees und ich musste sagen, dass er wirklich nicht schlecht schmeckte. Ein anderer Geschmack, als ich es gewohnt war, da ich normalerweise bloß Wasser und Tee trank, aber kaum bitter und durch die Milch nicht so wässrig, wie ich den billigen Filterkaffee in Erinnerung hatte, den ich als Teenie probiert hatte.
"Und?", fragte Yoongi mit wissendem Lächeln. Er musste gar nicht mehr nachfragen, er hatte mir bereits angesehen, dass es mir schmeckte.
"Ich hoffe, ich mutiere jetzt nicht zu einem Kaffee-Junkie, wie du einer bist. Schlaflose Nächte hatte ich in den letzten Jahren genug."
Trotzdem trank ich weiter, obwohl es bereits weit nach sieben war.

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt