Teil III. Kapitel IX. Der Finaltag

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Kapitel IX Der Finaltag

Heute ist es also so weit. Der letzte Turniertag hier in Spanien, der Tag, an dem zweimal Vier große Finals stattfinden werden. Der Organisatorische Anlauf ist heute aber etwas anders. Vor der Siesta werden alle vier Finals der Anfängerinnen ausgetragen, nach der Siesta alle vier der Fortgeschrittenen.

Dementsprechend muss ich sehr früh aufstehen, während Luisa ausschlafen könnte, doch als ich aufstehe, wacht auch sie auf, streckt sich und steht auf. Etwas verwirrt schaue ich sie an.

„Was guckst du so?"

„Ich... ich weiß nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass du jetzt schon aufstehst, möchtest du dir etwa die Finals der Anfängerinnen anschauen?" Luisa lächelt.

„Natürlich. Ich möchte mir doch nicht deinen letzten Auftritt hier entgehen lassen. Das wird dein Abschied, in Zukunft wirst du dich nämlich als Fortgeschrittenes Pony qualifizieren müssen. Und das schaffst du nicht, da stehe ich dir im Weg. Also sehe ich gerne bei deinen letzten Duellen zu".

Obwohl diese Erklärung durch und durch arrogant ist, muss ich matt lächeln. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.

„Danke". Luisa lächelt matt.

„Nein, ich muss dir danken. Das gestern Abend war etwas Neues, ich konnte mich aussprechen und es hat mir geholfen. Aber das, was ich dir gesagt habe, bleibt unter uns, verstanden? Kein Wort zu niemandem". Ich nicke.
„Einverstanden. Aber unter einer Bedingung: Du sagst mir, wie du das Handy hierher schmuggeln konntest".

Luisa lacht auf, zwar nur ganz kurz, aber sie lacht.

„Weil ich wusste, dass mir hier das Handy abgenommen wird, habe ich zwei Handys mitgenommen. Als wir am Flughafen angekommen sind, bin ich zur Toilette gegangen, habe mein zweites Handy in eine wasserdichte Hülle gesteckt und diese in meinem Körper versteckt. Wenn du verstehst, was ich meine. Dann bin ich zurück zu euch und habe hier beim Hof mein reguläres Handy abgegeben".

Das ist wirklich gut durchdacht, muss aber wirklich unbequem gewesen sein, auch wenn das Ersatzhandy eher zu den kleinen Modellen zählt.

Wir gehen zum Frühstücken wieder in die Halle, auch Erik ist überrascht Luisa schon auf den Beinen anzutreffen. Und in der Halle ist es auch leerer als sonst, einige fortgeschrittene Ponys haben wohl wirklich kein Interesse an den Finals der Anfängerinnen.

Mondschatten und ich wünschen uns gegenseitig viel Glück, obwohl wir gegeneinander im Finale antreten werden. Obwohl Sonnenschatten schon in allen Disziplinen ausgeschieden ist, ist sie natürlich schon wach und unterstützt ihre Schwester.

Auf dem Apartment folgt nach Frühstück wieder eine kurze Strategiebesprechung.

„Du stehst in zwei Finals, Anja. Das ist eine großartige Leistung und darauf kannst du sehr stolz sein. Beim Laufen kann ich dir nur den Rat geben, dass du dich nicht provozieren lassen solltest. Deine Strategie, früh zu den Führenden gehören zu wollen und deine Position zu verteidigen, hat im Viertelfinale sehr gut funktioniert. Im Halbfinale hast du das aber viel zu lange durchgezogen, wenn du nach einem Viertel der Strecke nicht zu den Ersten gehörst, ist das eben so. Dann lass dich zurückfallen und greif auf den letzten Metern nochmal an. Und beim Springen hattest du gestern glaube ich einfach einen schlechten Tag. Versuche das aus deiner Erinnerung abzuschütteln. Und vor allem bleib bei Fehlern nicht stehen, die können auch dir passieren, zumal heute die Höhe nochmal nach oben korrigiert wird. Momentan stehst du einen Punkt hinter dem Pony aus Utrecht, dieses ist aber nur noch in einem Finale vertreten. Wenn du beim Laufen und beim Springen besser als der fünfte Platz wirst, ziehst du an Utrecht vorbei. Dann könntest du Dritte werden. Mit etwas Glück sogar Zweite, falls Aalborg oder Montpellier patzen. Allerdings musst du auf das Pony aus Siena aufpassen, das nur einen Punkt hinter dir ist."

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