Kapitel 27 - Abreise

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Elodie

Ich schlage meine Augen auf und sehe mich um. Wie bin ich letzte Nacht wieder in meinem Bett gelandet? Ich stehe auf um auf die Toilette zu gehen, doch sobald meine Füße den Boden berühren wird mir schwindelig. Ich halte mich sofort an der Wand fest und atme tief durch. Mein Kopf dröhnt und pocht. Mühsam schleppe ich mich auf das WC. Sobald ich alles erledigt habe kehre ich wackelig wieder zu meinem Bett zurück. Ich setze mich hin und fühle mich dabei so als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen.

Meine Augen brennen und es kommt mir so vor als würde mein Gesicht noch mindestens zwei Zentimeter von meinem eigentlichen entfernt sein, so als würde ich strahlen absondern.

»Fuck.« Ich lege mich wieder in das Bett zurück und schließe wieder die Augen. Plötzlich überkommt mich ein Hustanfall und ich taste verzweifelt nach einem Glas Wasser. Jeder Schluck tut weh und bildet kleine Klößchen in meinem Hals.

Das darf doch nicht wahr sein. Wie konnte ich nur krank werden?

Gut, ich bin mehrmals im Schnee gelandet... Ich schließe die Augen und versuche erneut einzuschlafen. Mein Körper wird auf die Matratze gedrückt als würde ich noch zusätzliche Gewichte an mir tragen. Eine Hand schlägt auf meinen Bauch. Sofort sehe ich zu meinem Gegenüber. Mir war gar nicht aufgefallen, dass dort überhaupt jemand liegt!

»Ah!«, schrecke ich auf. Sofort atme ich wieder durch. Puh. Gott sei Dank... Es ist nur Ethan. Ist es komisch, dass ich mich freue ihn zu sehen?

»Morgen.« Seine Stimme ist ebenfalls rau und beinahe kaum hörbar. Er schlägt verwirrt seine Augen auf und sieht mich an.

»Was zur...?« Schnell sitzt er sich auf, bevor auch er stark zu husten beginnt. Meine Mundwinkel schellen nach oben.

»Du auch?«, frage ich mit halboffenen Augen.

»Geht es dir nicht gut?« Er legt seine Hand auf meine Stirn, wodurch ich sofort ein mulmiges Gefühl im Magen spüre. Keine Ahnung ob das von ihm kommt oder der Tatsache, dass ich mich so fühle, als müsse ich mich übergeben.

»Du bist verdammt heiß.«, murmelt er zu mir.

»Hör auf zu Spinnen.« Ich seufze. Krank zu sein, mitten im Sommer – perfekt!

»Nein, nicht so! Ich meine, doch auch so aber...« Auch er lässt einen Seufzer von sich. »Ich glaube du hast Fieber.« Er sitzt sich ebenfalls auf. Seine Augen sind glasig und eine leichte röte liegt um seine Nase.

»Ich glaube du auch.« Sanft lege ich meine Hand auch auf seine Stirn. Als ob ich etwas fühlen könnte, doch mir ist so heiß, dass wohl jeder für mich warm ist. Er lehnt seine heiße und leicht schwitzige Stirn an meine.

»Naja. Dann können wir uns wenigstens nicht mehr gegenseitig anstecken.« Wir beide grinsen bevor er mir einen leichten Kuss auf die Lippen haucht. Er dreht sich in die andere Richtung um erneut zu husten.

»Fuck, weißt du eigentlich was das bedeutet?« Ich hebe die Augenbrauen und sehe ihn an.

»Was?«, fragt er mich interessiert.

»Naja. Ich bin krank. Du bist krank. Wir sind auffällig unauffällig.« Ich lehne mich gegen seine nackte Schulter.

»Hast du mich gestern hierhergeschleppt um Toni eins auszuwischen?« belustigt sehe ich ihn an.

»Was? Spinnst du? Ich habe das beendet, dass du hättest selbst tun müssen. Du verträgst nicht so viel wie du vielleicht denkst und dieser Toni kennt dich nicht um zu wissen, wann bei dir Schluss ist. Außerdem habe ich keinerlei vertrauen in diesen Typen. Da mache ich mir natürlich Sorgen. Ich habe dich dann über die Schulter geschmissen und dich hierhergebracht. Dein Bruder schläft bestimmt noch immer auf der Holzbank an der Bar.« Er legt seinen Arm um mich und obwohl wir beide Schwitzen als hätte es fünfzig Grad in dem Raum, macht es keinem von uns etwas aus.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt