"Bye, bye und auf Nimmerwiedersehen du elendes Kaff." Dachte Jeongin hoch erfreut, als er in der Bahn Richtung Flughafen saß. Auf seinem Schoß lag ein Laptop mit diesem scrollte er durch seine Entwürfe. Er musste einige 'Exemplare für die Einschätzung der Qualitfikation' einschicken, was kurz gesagt hießt, dass man besser schon zehn Designs auf dem Tisch hat, wenn man überhaupt bemerkt werden will. Zur Erklärung, damit Verwirrungen meiner Leser vermieden weren, Jeongin hatte sich bei einer koreanischen Fashion Company als Mitarbeiter im Bereich Design beworben. Eigentlich träumte er von wesentlich mehr als einem Aushilfsjob erreichen und vorallem Arbeitgeber finden, die seine Arbeit wertschätzten sie verkauften damit er endlich in Richtung der Rebellion und Stürzung der elenden Fastfashion ging. Nichts würde ihn aufhalten. Er hatte sich schließlich schon an den Schwertern vorbei gerungen, die Mittel-, Oberstufe hießen, oder wie er seinen gesamten Jahrgang gerne nannte, die Idiotenstufe. "Zum Glück habt ihr mich niemals zum Mitläufer umgewandelt, jiha." Dachte Jeongin bei sich. Von wem er sprach? Nun eine Menge Menschen hatten seit frühester Kindheit versucht ihm zu einem wahren Mann zu machen. Und das schon seit er sehr klein war. Lasst uns also kurz die Gegenwart pausieren und uns in Jeongins Kindheit begeben.
"Du kannst nähen?", das war eine Frage, die Jeongins Fußballtrainer ihm fast entsetzt gestellt hatte, als Jeongin ihm voller Freude und Stolz davon berichtet hatte, dass er am Wochenende zum ersten Mal ein Kissen genäht hatte. Der Trainer war einigermaßen irritiert und meinte bald darauf, dass das wohl 'Doch eher die Mädels machen würden'. Das traf den fünfjährigen doch hart, denn er hatte sich eine Menge Mühe gegeben. Später scherzte der Fußballtrainer sogar mit Jeongins Mutter darüber wie der Junge denn Fußball und Nähen vereinen könnte. Das traf Jeongin noch mehr.
Der Fußballtrainer sollte jedoch in einem winzigen Punkt recht behalten. Fußball und Nähen ließ sich nicht vereinen. Beziehungsweise Jeongin und Fußball nicht. Dafür Jeongin und Gesang, Jeongin und die Schule, Jeongin und der Stoff und nicht zu vergessen Jeongin und Design. Insbesondere das Letzte. Während seiner gesamten Kindheit hatte Jeongin eine unendliche Liebe zu Stoff. Er mochte den Geruch in Stoffläden, er mochte das Gefühl in Stoff mit einer Nadel zu stechen, ihn unter der Nähmaschine durchzuführen und nicht zu vergessen den Stolz etwas fertig zu haben. Mit zwölf fing er an mit Internet, Büchern und vor allem dem Experimentieren eigene Kleidung zu machen. Das ganze war Arbeit, mühsam, anstrengend und manchmal eine absolute Plackerei.
Doch das Schlimmste? Dafür wurde er nie gelobt, nein. Er war schlaff, "kein richtiger Mann", wie die Väter seiner Freund sagten oder "halt ein Sensibelchen" wie die Mütter seiner Freunde sagten. In der Grundschule wurde er sogar manchmal als "Mädchen" oder "schwul" beschimpft. Die kleinen Siebenjährigen hatten wahrscheinlich keine Ahnung von dem, was sie sagten und das ganze von sexistischen und homophoben Vätern aufgeschnappt. Ein ganz besonders intelligentes Wesen in der ersten Klasse hatte ihn sogar mal als "ein schwules Mädchen" beschimpft. Unschuldiger siebenjähriger Jeongin, der eine Menge Wissen über derlei Begrifflichkeiten durch ein Kinderbuch über Familie hatte, sagte mit Unschuldsmine: "Aber nein, das geht doch gar nicht. Bei Mädchen heißt das lesbisch. Und ich bin gar kein Mädchen." Überraschenderweise brachte er sie damit eine Pause lang komplett zum Schweigen und vor allem zum nachdenken, was bei dieser Art Leute wahrlich keinem schadet. Leider schienen sie zu früh mit dem Denken aufgehört zu haben, und beschimpften Jeongin weiter.
Doch der Endgegner war nicht die Schule, nicht die idiotischen Jungs und auch nicht die Fußballtrainer, nein da war die Familie. Als er beim Abendessen veröffentlichte, "Wisst ihr ich möchte wirklich einmal Schneiderei machen. Ich möchte besondere Designs auf den Markt bringen und es bis zur Fashionshow schaffen." (Genauso hatte er es nicht gesagt, doch er hatte einigermaßen euphorisch von seinen Träumen berichtet), war seine Familie, milde gesagt, entsetzt. "Aber Kindchen wolltest du nicht Wirtschaft studieren. Wie sieht es denn mit Physik aus? Informatik vielleicht?" Und so ging es weiter und weiter. Insbesondere seine Großmutter. Sie war auch die, die immer nach diversen Freundinnen oder Mädchen fragte und wenn er meinte er kenne niemanden fragte, ob er denn jetzt auch zu diesem LGBTQ gehören würde. Nun, alle schienen ein Studium, in Kunst, Design zusammen mit einer Scneiderleere und einer Bewerbung bei einer der größten und teuersten Modekonzerne für ausgeschlossen zu halten. "Behalte es doch als Hobby." War ein Vorschlag, den er hasste. Letzendlich knallte er ihnen einen Bericht über Chu Young-jae Nase. Dieser Typ war, unfairer Weise, nur wenig älter als er selbst und hatten mit seiner Mode gerade, den absoluten Durchbruch. Und er designte für die Firma, bei der Jeongin vor hatte sich zu bewerben. Das brachte alle, sogar Oma, erfolgreich zum Schweigen und Jeongin entschied nach Korea zu gehen. Und so sind wir wieder am Anfang, beziehungsweise am Ende des Anfangs angelangt.
DU LIEST GERADE
Work hard to fall in love (SeungIn FF)
FanfictionSeungminxJeongin Updates every Monday Evening !!!Auf Eis gelegt!!! Welcher größere Traum könnte in Erfüllung gehen, als endlich an einer der erfolgreichsten Firmen eine Stelle zu bekommen, nachdem man Jahre und Jahre nur nach Aufmerksamkeit und Aner...