♡ Kapitel 34 ♡

1.2K 139 142
                                    

"'Cause all of the small things that you do are what remind me why I fell for you and when we're apart, and I'm missing you" Those Eyes - New West

...

„Harry? Harry, bitte sag doch etwas."

„Ich..." Ich brach ab, ließ den Kopf in meine Hände sinken.

"Harry..." Ich spürte seine Hand, die nach meiner griff. Ich hob den Blick wieder, sah ihn an, während er unsere Finger miteinander verschränkte. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Erneut. "Harry, bitte... bitte sag irgendetwas."

Ich schüttelte den Kopf. "Ich muss darüber nachdenken."

"Harry..."

Mit weichen Knien stand ich auf, schenkte ihm noch ein halbherziges Lächeln, bevor ich das Zimmer verließ. Dabei entging mir nicht der Blick, mit dem er mir nachsah. Es zerbrach mir das Herz.

Doch ich konnte nicht. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und so tun, als wenn alles okay wäre. Als wenn alles wie immer wäre. Ich konnte ihn nicht in den Arm nehmen und ihm zuflüstern, dass alles gut werden würde. Viel zu viele Gedanken wirrten in meinem Kopf umher. Und ich wollte sie ihm nicht an den Kopf werfen. Ich wollte ihm nicht wehtun.

Ich ging hinunter, zog mir Jacke und Schuhe an und wollte gerade raus gehen, als mir Charly entgegen kam. Fröhlich wedelte der Golden Retriever mit dem Schwanz und sah mich erwartungsvoll an. Ich seufzte, gab mich jedoch geschlagen und hakte die Leine in sein Halsband ein. "Na schön, du kannst mitkommen."

Als ich hinaus trat, war es noch angenehm warm und das obwohl es bereits kurz vor Mitternacht war. Intuitiv ging ich zu Taminos Haus, doch als ich auf seine Klingel drückte und mir niemand aufmachte, hätte ich mir am liebsten wegen meiner eigenen Dummheit gegen die Stirn gehauen. Er war nicht da. Er war bei Paul. Er war seit Wochen nicht in seinem Haus gewesen. Wie hatte ich das vergessen können?

Ohne lange zu überlegen, wählte ich seine Nummer. Doch er ging nicht ran.

Ich versuchte es erneut und legte schließlich auf, ehe ich einen undefinierbaren Laut ausstieß und mein Handy frustriert auf den Boden schmiss.

Als ich realisierte, was ich gerade getan hatte, hechtete ich zu meinem Handy, doch es war zu spät. Das Display war zersprungen. Komplett zerstört. Und ich konnte es nicht ändern. Es war zu spät. Zu spät.

Ich konnte es nicht ändern.

Ich konnte es nicht ungeschehen machen.

Es war zu spät.

Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Da ich eh schon auf dem Boden hockte, machte ich mir nicht die Mühe, mich wieder aufzuraffen und blieb einfach sitzen. Die Sicht verschwamm mir vor Augen. Mein leises Schluchzen war das einzige Geräusch in dieser sonst geisterhaft stillen Nacht.

In diesem Moment leuchtete mein Display hell auf.

Ich musste mehrmals blinzeln, ehe ich Taminos Namen entziffern konnte. Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen und nahm den Anruf entgegen.

"Harry? Ist alles okay? Tut mir leid, ich war unter der Dusche. Was gibt's?"

"Ich..." Meine Stimme zitterte. Ich brachte die Worte nicht heraus. Ich konnte nicht. Ich hatte das Gefühl, zu ersticken. "Tamino, ich... Louis... er..." Ich unterbrach mich durch ein lautes Schluchzen.

"Hey, hey... atme, Harry. Es wird alles gut. Ich bin doch hier, hörst du? Ich bin hier, ich bin bei dir."

Ich brauchte ein paar Minuten, um mich zu sammeln. Um reden zu können. Und Tamino wartete.

Strong - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt