Kapitel 1

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Der Wind wehte zwischen den Bäumen und ließ ein gruseliges Geräusch erklingen. Die kühle Nachtluft strich um schwarze Silhouetten. Alle nebeneinander, Kampfbereit. Wölfe. Sie sahen alle in die selbe Richtung, doch wenn man dorthin sah war da nichts. Noch nicht. Plötzlich stiegen schwarze Gestalten aus dem Moor. Auf einmal stand ich direkt zwischen beiden Seiten. Sie liefen aufeinander zu und einfach durch mich hindurch als wäre ich nur ein Geist. Plötzlich blieb ein Wolf direkt vor mir stehen und starrte mich an, er begann zu sprechen:,,Ihr seit besonders, wisst es aber noch nicht. Rettet die Welt vor den ewigen Schatten!". Wer waren wir?

,,Piep, Piep, Piep" ich schreckte schweißgebadet auf. Was war das bitte!? Ein Traum? Der sich so real anfühlte? Ich war so in Gedanken versunken dass ich nichts merkte bis meine große Schwester, naja eigentlich Adoptivschwester, an meiner Schulter ruckelte:,,Noah! Hallo? Mach diesen verdammten Wecker aus! Ich habe zwei Freistunden und würde gern ausschlafen!"
Ich schlug auf meinen Wecker damit er ausging und sah ihr genervt in die Augen:,,So, damit Madame ihren Schönheitsschlaf bekommt." Genervt verließ sie den Raum. Melody war zwei Jahre älter als ich, also 16. Ihre Familie hatte mich vor zwei Jahren adoptiert, und zugegeben, ich fühlte mich hier wirklich wohl. Es kam mir fast so vor als wäre es meine Familie. Müde legte ich mich wieder hin, nur um nach 20 Minuten zu merken das ich schon wieder viel zu spät dran war! In 5 Minuten würde der Unterricht beginnen! Schnell zog ich mich an und schnappte mir mein Frühstück. Ein Blick auf die Uhr. Verdammt! 1 Minute noch! Ich würde sicher zu spät kommen. Ich könnte es noch gerade so schaffen wenn ich den Weg durch den Park nahm. Und los ging es. Ich war zwar nicht sonderlich groß, naja, eher sehr klein für mein Alter aber dafür sportlich und vorallem schnell! So schaffte ich es nach 5 Minuten vor der Schule zu stehen. Sie war groß und modern, aber auch bunt und trug den Namen Fargerik Iysskole. (Norwegisch und heißt auf Deutsch Bunte Leuchtschule) Dies ist ein sehr passender Name für unsere Schule da sie nicht nur bunt ist sondern auch eine Menge LEDS hat, die überall im und am Schulgebäude befestigt sind. Für meinen Geschmack sehr übertrieben, aber diese Schule ist dafür bekannt, dass man dort perfekt fürs Abitur vorbereitet wird. Ich öffnete die Schultür und ging hinein. Wir hatten jetzt Mathe, also nach ganz oben. Leise schlich ich mich in den Klassenraum und tatsächlich bemerkte meine Lehrerin mich nicht. So wie sonst auch.

Auf dem Schulhof
Ein lauter Schrei Ertönte der Eindeutig einem Mädchen gehörte. Hilfsbereit wie ich nun mal war lief ich direkt dort hin und was ich da sah ließ mir den Atem stocken. Dort auf dem Boden lag unser Hausmeister, voll mit schwarzem Schleim, die Augen starr zum Himmel gerichtet.
,,I...ist er tot?" Helene zitterte neben mir und ich konnte ihre Angst förmlich riechen. Langsam nickte ich, den Blick immernoch starr auf den Leblosen Körper gerichtet. Mittlerweile kamen auch Lehrer und schafften die Schüler vom Geschehen weg, nur ich blieb wie erstarrt stehen.
,,Bringt den Jungen am besten davon weg. Solche Fälle hatten wir in den letzten Tagen öfters, wir wissen weder was es ist, noch ob es ansteckend ist. Jedenfalls frisst es sich wie Säure in die Haut." Hörte ich den Polizisten sagen und kurz darauf nahm mich mein Klassenlehrer Herr Larsen zur Seite:,,Noah? Hast du damit irgendwas zu tun?" Er sprach sanft und ruhig und ich konnte hören dass er das selber nicht glaubte. Langsam schüttelte ich den Kopf:,,So was stinkendes fasse ich sicherlich nicht an!" Herr Larsen sah mich überrascht an:,,Du hast es gerochen?" Ich rümpfte die Nase:,,Ja! Es stinkt widerlich!"
,,Soweit ich weiß hat es nach nichts gerochen." Jetzt waren wir beide verwirrt, beließen es aber lieber dabei. Der Schuldirektor entschied sich dafür das es besser wäre wenn wir alle nach Hause fahren sollten. Aber Zuhause überraschte mich direkt die nächste Neuigkeit. Hier in Norwegen wurden wieder Wölfe gesichtet! Vorallem rund um Bergen! Seit über 50 Jahren gab es hier keine mehr und nun wurden tatsächlich mehrere große Rudel gesichtet! Für einen kurzen Moment lenkte mich das ab doch als ich Abends im Bett lag schweiften meine Gedanken nur um unseren verstorbenen Hausmeister. Mich ließ das Gefühl nicht los dass es irgendwas mit den Wölfen und meinem Traum zu tun hatte. Aber das war sicher nur Einbildung. Oder doch eher nicht? Nach einer gefühlten Ewigkeit fiel ich schließlich in einen unruhigen Schlaf.

Guardians - Im Bann des Schattens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt