28: Park und Posaunen

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„Hm... sicher, dass du nicht mit bei Mama zu Abend essen willst?", fragte Serenity, als der Fahrer ihr die Tür aufhielt.

„Nene, hatte ja schon geschrieben, dass ich dich nur kurz hole und danach gleich wieder zur Arbeit sollte. Tristan hat heute nicht mal Pause machen können..."
„Wenn du meinst..."

Kritisch sah sie zu Seto herüber, der noch immer in sein Mobiltelefon vertieft war.
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihren Bruder so mir nichts dir nichts wieder zur Arbeit schicken würde. Hierzu war er definitiv zu besitzergreifend.

Sie verabschiedete sich mit einem letzten Bussi auf Joeys Wange und betrat das Haus nicht, ohne sich noch einmal kritisch umzusehen, als die, beeindruckend lange, Limousine davonfuhr.

Als sie letztlich vor dem ausladenden Firmengebäude von Kaiba Korp hielt und Joey sich sofort auf den Weg durch den Park zu seiner Arbeit machen wollte, wurde er, exakt wie von Serenity prophezeit, von Seto aufgehalten.

„Ich werde dich begleiten."
„So? Dafür hast du Zeit?"
„Dafür nehme ich mir Zeit."
Diese Aussage ließ den Blonden zart erröten.

Seto nahm seine Hand und lief los.
Irritiert sah Joey darauf.
„Ähm... Öffentlichkeit?"

„Daran führt ohnehin gleich kein Weg mehr vorbei. Wozu hinauszögern?"

Noch immer irritiert, aber mit wohlwollendem Lächeln im Gesicht, schüttelte Joey den Kopf.
„Ich versteh dich einfach nicht."

Vor ein paar Musikern, die gerade ihre Stühle und Notenständer aufstellten, blieben sie stehen.

Beziehungsweise Seto blieb stehen.
Joey hatte keine Wahl, als es auch zu tun.

„Ähm... ist hier ein Konzert?"
„Wirst du gleich sehen."

„Ich... hab aber keine Zeit. Hab Tristan schon geschrieben, dass ich gleich komme..."
„Damit wird er wohl leben müssen."

„Also Seto... du weißt, dass ich dich mag und Tristan und ich beste Homies sind.
Er unterstützt das mit uns ja auch, aber ne gewisse Grenze darf ich trotzdem nicht überschreiten. Auch seine Gutmütigkeit und sein Verständnis hat irgendwann ein Ende..."

„Ich schätze dein Verantwortungsbewusstsein."
„Na, dann lass mich bitte zur Arbeit!"

Seto schüttelte langsam den Kopf.
„Wenn du heute nicht mehr auftauchst, geschieht das deinem spitzköpfigen Kollegen ganz Recht."

„Was... meinst du damit?
„Sexuelle Belästigung... Ausnutzen meiner Gutgläubigkeit... Lass ihn schmoren."

„Naja, um fair zu sein: Du bist ja der, der hingegangen ist, obwohl ich nicht da war..."
„Aus Gründen jenseits der eben genannten. Bist du denn nicht im Geringsten entsetzt über sein übergriffiges Verhalten? Oder hat er dir einen Großteil verschwiegen?"

„Ne, wir haben keine Geheimnisse voreinander."

„Das sagte er bereits. Wenn dem so ist: Erlebst du sein Handeln nicht als dreisten Verrat?"

Joey winkte ab.
„Quatsch. So einmal im Quartal hat er mal so ein homoerotisches Erwachen. Mach dir nichts draus. Hat nichts mit dir zu tun.
Er tatscht und flirtet was geht und hat danach ein schlechtes Gewissen und überschüttet seine Frau mit Geschenken. Wahrscheinlich bräuchte er einfach mal für ne Weile nen Kerl, um über seine komischen Komplexe hinwegzukommen. Aber jetzt isser nunmal verheiratet und darf nicht."

Als Seto den Mund öffnete, um etwas zu sagen, wurde er von Joey unterbrochen:
„Er traut sich nicht seine Frau nach nem Dreier zu fragen. Erst recht nicht mit nem Typen. Weil er ja dann vor allem mit ihm... ist ihm vor ihr wahrscheinlich unangenehm."

Der CEO, sein HUND und ICH - #Puppyshipping (Joey x Seto Kaiba) FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt