Danelaos, der Halbling

Charaktergeschichte

Danelaos war als kleiner Junge gerne im Wald, da er keine Freunde hatte.

Es könnte daran liegen, dass er mit seinen Eltern einst hergezogen ist und die Dorfbewohner keine Fremden mögen. Oder es liegt an seiner Herkunft, denn Danelaos kommt aus einem fernen Land. Seine Eltern sind auf Grund eines Bürgerkriegs geflohen, da war Danelaos erst 1 Jahr alt. Er kennt keine anderen Länder, Straßen, Flüsse und Wälder, als die seiner neuen Heimat. Er weiß auch nichts von der Vergangenheit, da seine Eltern ihm nie erzählt haben, unter welch furchtbaren Umständen er zur Welt kam.

Seine Kindheit verbrachte er damit sich Heldengeschichten auszudenken, in denen er der legendäre Hauptcharakter war. Er wollte diese Geschichten immer den anderen Kindern erzählen, doch die glaubten ihm schon von der ersten Geschichte an kein Wort.

Irgendwann gingen sie ihm aus dem Weg, sobald sie ihn aus dem Wald rennen sahen, da sie wussten, es war wieder die Zeit für solch eine Geschichte. Jede neue Geschichte wurde immer tollkühner und waghalsiger als die vorherige. Er dachte, dass so die anderen Kinder ihm endlich zuhören und danach ihn nicht nur als Teil ihrer Gruppe akzeptieren, sondern zum Anführer ernennen würden.

Doch das ist nie passiert.

Viel eher wurde er zu einer Witzfigur, da seine Geschichten immer unlogischer und dämlicher klangen. Viele lachten ihn auch hinter seinem Rücken aus. Er hat es nie verstanden, warum die anderen lachten, als sie ihn sahen, aber nur an seine ausgedachten Abenteuer und Fantasien als Anführer einer Gruppe denkend, machte er sich auch nie Gedanken dazu.

Dies zog sich bis in die Jugend, gar seine ersten Jahre als Erwachsener. Während alle um ihn herum ihre ersten Erfahrungen mit Beziehungen machten, war er immer noch damit bemüht Freunde zu finden. Irgendwann stand er dann vor der Entscheidung welche Lehre er nun anfangen sollte. Er war schon im ganzen Dorf als der Dorftrottel bekannt und viele konnten ihn nicht ernstnehmen. So blieb ihm nicht viel über. Entweder auf einer Schweinefarm den ganzen Tag Mist schaufeln, was er schon zu Hause zu genügen tun durfte oder beim grimmigen Otto eine Lehre als Schmied anfangen.

Otto, kannte die Geschichten nicht, die man über Danelaos erzählt, da er schon seit Jahren nicht mehr mit den Dorfbewohnern redete. Seitdem er gehört hat, wie sich diese Gerüchte über seine tote Frau erzählten, kehrte er ihnen den Rücken und schmiedete nur noch fremden Reisenden neue Hufeisen, Schwerte, Pfeilspitzen oder Werkzeuge.

Danelaos wollte auch eine Beziehung, als er sah, wie glücklich doch die Paare sind und hörte, wie abenteuerlich ihr erstes Mal war. Doch keine wollte ihn. Er bemühte sich ein besserer Kerl zu werden. Er hat angefangen Sport zu treiben, den Alten zu helfen und hat auch schon lange keinem mehr eine gelogene Geschichte erzählt, doch das half alles nichts, weil er nun mal beim grimmigen, exzentrischen Otto in der Lehre war.

Nach Jahren der Einsamkeit und der Erkenntnis, dass er so niemanden haben wird, wenn er alt ist und nur Ottos Platz einnehmen wird, hat er sich dann dazu entschieden zum Vampir zu gehen und sich von ihm in einen Helden verwandeln zu lassen.

Dieser meinte, er könnte ihm die Kraft und die Aura eines Tigers geben. Kaum hat der Vampir ausreden können, schon war Danelaos damit einverstanden. Egal was, jetzt ist er schon so weit gegangen. Nur wusste er nun nicht, worauf er sich da eingelassen hat. Der Vampir war noch in seiner anfänglichen, experimentalen Phase und musste selbst noch einiges lernen. So hat er den 20 Jahre alten Danelaos betäubt und angefangen zu versuchen. Als er dann nach 3 Tagen aufwachte konnte er nicht anders als schreien. Seine untere Hälfte war die eines Tigers.

Der Vampir hat versucht ihm zu erklären, dass er erst sein drittes Testobjekt war und es deswegen an lebendigen Tests gemangelt hat. Danelaos wollte, dass er es wieder rückgängig macht, doch das war nicht mehr möglich, da der Vampir vergessen hat, dass er den Tiger auch noch betäuben muss. Er hat Danelaos die gesamte Portion verabreicht und merkte das erst, als der Unterleib schon abgetrennt war. Er kam aber auf die Idee den, noch mit Betäubungsmittel gefüllten Unterleib dem Tiger zum Fraß vorzuwerfen und ihn so auch in einen drei Tage langen Schlaf zu versetzen. Jetzt hatte Danelaos keine Möglichkeit mehr, zurück zu seinem alten Körper zu kommen.