Kapitel 3 - Zeit zu sterben

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"Der Jäger gehorchte und führte Schneewittchen hinaus in den Wald

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"Der Jäger gehorchte und führte Schneewittchen hinaus in den Wald..."
- Gebrüder Grimm - 

Die Sterne blinzelten am dunklen Seidenband des Nachthimmels neben dem schmalen Sichelmond um die Wette

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Die Sterne blinzelten am dunklen Seidenband des Nachthimmels neben dem schmalen Sichelmond um die Wette. Nur wenig Mondlicht schaffte es durch die dicht-verwachsenen Baumkronen auf den Waldboden herunter und so lag alles unterhalb ihres Blätterdaches in der undurchsichtigen Finsternis. Nebelfetzen zogen in geisterhaften Flüssen über das feuchte Blattwerk und die harte Erde hinfort.

Das Klopfen der Hufe wirbelte Dreck auf und trommelte in seinem Klang durch die lebende Stille des Forstes. Der weite Mantel des Jägers flatterte wie eine Fahne hinter ihm her, doch niemand in dieser einsamen Umgebung hätte das königliche Siegel darauf erkennen können. Stattdessen verursachte der Lärm Unruhe unter den Bewohnern des Waldes. Das deplatzierte Geräusch zerriss den Schleier der natürlichen Geräuschkulisse und das Ross preschte zwischen Dickicht und Baumreihen hindurch, unbeirrt Ziel entgegen.

Es war tiefste Nacht, als der Reiter endlich die Geschwindigkeit des Pferdes zügelte. Dreck und Blätter stoben auf, als sich die Hufe in den weichen Boden drückten und schließlich innehielten, wo sich die Baumkronen wieder lichteten und der Boden zunehmend von Gestein durchsetzt wurde.

Am Ausläufer der Berge stieg der Reiter vom Rücken seines Rosses. Dann wandte er sich um und griff nach dem Bündel, das über den Sattel geworfen worden war. Die behandschuhten Hände des Mannes griffen ohne Zurückhaltung nach dem leblosen Leib, eingewickelt in einen dicken Mantel. Sollte man das Mädchen doch finden, so wollte die Königin sichergehen, dass es so aussah, als wäre das dumme Kind fortgelaufen. Doch der Jäger wusste, dass niemand Wehrloses diesen Wald lebend wieder verließ. Selbst ihm bangte es, länger als nötig hier zu verweilen! Doch die Königin wollte, dass die Prinzessin tief in den Wald bis zum Fuße der Berge gebracht wurde – Und wer wäre er, ihren Befehl zu hinterfragen?

Der Jäger schulterte er sich das Mädchen und schleppte sie dem finsteren Koloss entgegen, der sich hinter wachsenden Felsen auftürmte. In der Dunkelheit streckte sich der Dunkelfang-Gipfel wie eine schwarze Speerspitze dem Himmel entgegen. Es war anstrengend, den Körper der Prinzessin über das unwegsame Gelände zu schleppen. Steine drückten in die Sohlen seiner Stiefel, der Fels war durch die Feuchtigkeit der Nacht glatt und rutschig und das verdammte Balg schwer. Eine frostige Brise wehte ihm ins Gesicht und blies das dunkelbraune Haar aus seinen vernarbten Zügen. Schweiß machte seine Haut feucht und klamm.

Eigentlich hätte er sie näher zum Berg bringen sollen. Zu den Höhlen, näher zu den Biestern, die dort hausten. Doch jener Gedanke war es, der ihn dazu brachte, den Körper schließlich fallen zu lassen. Hier war es ebenso gut, wie überall! Was spielte es für eine Rolle, ob die Biester das Mädchen hier zerfleischten oder er es ihnen näher an ihre Höhlen brachte?

Der Jäger stieß ein Schnauben aus und war dabei sich abzuwenden ... als ihm plötzlich eine winzige weiße Wolke auffiel, die sich von den roten Lippen löste. Sofort versteifte sich sein Körper und er fuhr herunter, dem Balg entgegen. Es musste Einbildung sein! Seine Sinne spielten ihm einen Streich.

"Du bist tot", sprach er leise, als wollte er damit die Realität überzeugen. Doch seine Finger zitterten, als er einen Handschuh auszog und seine Finger zu den roten Lippen glitten. Eine Sekunde hörte er nur seinen eigenen Herzschlag.

Dann stieß er einen harschen Fluch aus. Sie war noch warm und leichte Feuchtigkeit hatte auf den Lippen des Balgs kondensiert. Er wusste nicht wie, er wusste nicht warum ... aber das Mädchen war noch am Leben!

Sein Kiefer spannte sich und die Lippen des Mannes unter dem dunklen Bart formten eine harte Linie, während seine Hände zu dem Jagdmesser an seiner Seite glitten. Der Befehl der Königin war eindeutig gewesen: Schneewittchen musste sterben und für immer verschwinden!

Der Jäger zog das große Messer und das Mondlicht glitt über die geschliffene Klinge.

"Zeit zu sterben, Prinzessin." 

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ROTTEN - Verdorben bis ins Mark [LESEPROBE]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt