Kapitel 1 - Der Geschmack des Triumphs

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"Von Stund an, wenn sie Schneewittchen erblickte,kehrte sich ihr das Herz im Leibe herum - so haßte sie das Mädchen

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"Von Stund an, wenn sie Schneewittchen erblickte,
kehrte sich ihr das Herz im Leibe herum - so haßte sie das Mädchen.
Und der Neid und Hochmut wuchsen wie ein Unkraut in ihrem Herzen immer höher,
daß sie Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte."
- Gebrüder Grimm - 

Fahles Mondlicht tastete durch die großen Fenster in das Innere des Raumes, in dem nur ein paar Kerzen entzündet worden waren, um die Dunkelheit daraus zu vertreiben

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Fahles Mondlicht tastete durch die großen Fenster in das Innere des Raumes, in dem nur ein paar Kerzen entzündet worden waren, um die Dunkelheit daraus zu vertreiben.

"Ich verstehe das einfach nicht ...!", schluchzte das Mädchen und wischte sich mit den Händen über die von ihren Tränen nassen Wangen. Das lange Haar fiel ihr in weichen Wellen um die zarten Züge, die mit jedem Tag seit dem letzten Winter mehr und mehr dem eines Kindes entwuchsen und zu denen einer schönen Frau geworden waren.

Wie ein kleines Häuflein Elend saß das junge Mädchen dort und die Königin ließ ihren Blick über ihre Gestalt gleiten. Es war bemitleidenswert. Oder zumindest hätte es das sein können.

"Mein armes Kind," säuselte die Königin und neigte sich ein wenig nach vorn, während sie sachte die Hände ihrer Stieftochter in die ihren nahm. Sie waren klein und zart, weich und makellos. Unberührt von Arbeit oder gar den Jahren des Alterns. Und sie hasste sie mit jedem fortlaufenden Herzschlag nur noch mehr, denn sie wurde mit jedem Tag schöner, während Rhiannon selbst dahinwelkte. Doch sie schluckte die Bitternis herunter und fuhr fort:
"Ich werde mit deinem Vater sprechen. Sicherlich ist es nur ein Missverständnis", versprach sie und ihre Lippen formten ein tröstendes Lächeln, dass ihre Augen jedoch nicht zu erreichen vermochte. "Du weißt doch, dein Vater ist sehr angespannt in letzter Zeit."

Dabei entließ sie die jüngeren Hände aus den Ihren und neigte sich vor, um einen der goldenen Teller von dem edel verzierten Tisch zu nehmen. Ein vorzüglicher Duft von Zimt und Apfel wehte ihnen von dem goldbraunen Gebäck entgegen. Fürsorglich reichte die Königin ihn Schneewittchen.

"Die Gerüchte über dein ... unangemessenes Verhalten sind bereits seit Längerem überall im Umlauf, Mairwen. Es heißt, du hättest sogar eine eurer Kammerzofen so schwer geschlagen, dass sie ihre Arbeit nicht weiter fortsetzen konnte." Die Königin strich dabei eine nicht vorhandene Falte in ihrem ausladenden Kleid glatt, das ihr wie Flüsse aus glänzendem Gold um die Beine wallte. "Und nun spricht man von einer Verschwörung gegen mich ... und gegen deinen eigenen Vater, den König höchstselbst."

Neben ihr kam Bewegung in den schlanken Körper. Wie ein Reh im Licht einer Laterne riss die Prinzessin die ach so großen, blauen Rehäuglein auf und Rhiannon voller Unglauben an.

"Aber ... wie kommt er nur darauf, ich ... ich würde ihm – oder euch – niemals etwas Schlechtes wollen!", beschwor die Prinzessin.

Die Königin winkte ab, als scheuchte sie eine lästige Fliege fort. Wann hörte das Kind nur endlich auf zu reden?

"Das weiß ich doch. Nun beruhige dich. Iss etwas und alles wird sich zum Guten wenden", sprach sie dem aufgelösten Prinzesschen zu, das sich in all den Jahren am Hof doch ihr reines Herz bewahrt hatte. Nun, Rhiannon selbst würde wohl eher sagen, dass dieses dumme Ding einfach nicht lernte, wie man die Strippen der Aristokratie richtig gebrauchte.

Unsichtbare Spannung zog in jeden Muskel und ihre Augenbraue zuckte, während sie dabei zusah, wie Prinzessin Mairwen die silberne Gabel in dem Kuchen versenkte. Die Kruste knirschte und der goldene Saft der Äpfel schimmerte im fahlen Kerzenlicht. Das Mädchen schob sich das Stück in den Mund. Anmut. Noch etwas, dass diesem Kind fehlte.

Dennoch hatte Rhiannon lange keine solch bodenlose Verzückung empfunden, wie in diesem Augenblick.

"Schmeckt dir der Apfelkuchen? Ich habe ihn für dich allein zubereiten lassen."

Wäre das arme Schneewittchen aufmerksamer gewesen, spätestens in diesem Moment wäre ihr der Klang des Verderbens in der Stimme ihrer Stiefmutter aufgefallen. 

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ROTTEN - Verdorben bis ins Mark [LESEPROBE]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt