Damon's Sicht
Es war schon spät in der Nacht, als es plötzlich an der Tür klopfte. Wer war das schon wieder?! Genervt ging ich hinunter. Dieser Abend war schon anstrengend genug gewesen. Vor ein paar Stunden hatte ich mich auf Klaus seinen Plan eingelassen. Er hatte haufenweise Menschen in Vampire verwandelt, damit Jeremy sie umbringt, weil so das Jäger Mal schneller wachsen würde. Eigentlich war es ein perfekter Plan.
Doch Jeremy hatte plötzlich einen Rückzieher gemacht. Er wollte keine Unschuldigen töten. Klaus hat daraufhin alle Vampire manipuliert, dass sie Matt umbringen. So sind die Jungs geflohen. Jeremy musste ein paar Vampire notbedürftig umbringen. Die beiden Jungs sind dann ins Gilbert Haus am See geflüchtet, wo die Vampire nicht hinein können. Ich habe ihnen währenddessen etwas Deckung gegeben und bin ihnen dann gefolgt.
Wenn vor der Tür jetzt Klaus wäre oder irgendeiner von seinen frisch verwandelten Vampiren, dann würde ich demjenigen den Kopf abreißen. Ich öffnete die Tür mit einem Schwung und war schon bereit jemanden das Herz herauszureißen, da hielt ich inne. Ich sah die Person sprachlos vor mir an. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. War sie wirklich hier? Oder träumte ich?
„Korina", hauchte ich erfreut und starrte sie lächelnd an. Sie setzte ihr typisches Grinsen auf und fragte: „Darf ich vielleicht reinkommen?" Benommen nickte ich und rief ins Haus: „Jeremy!" Er war der menschliche Besitzer dieses Hauses und war somit der Einzige, der Vampire hereinbitten konnte. Sofort fragte ich sie besorgt in Gedanken: Wieso bist du hier? Ist etwas vorgefallen? Du hast mir gar nicht Bescheid gesagt, dass du kommst.
Sie grinste nur und erwiderte: Muss ich dir denn wegen jeder Kleinigkeit Bescheid geben? Außerdem habe ich doch gesagt, dass wir später weiterreden. Ich habe nicht gesagt, ob wir telefonieren oder persönlich weiterreden. Sie lächelte belustig und fügte noch hinzu: Oder in Gedanken. Ich musste ebenfalls wie sie kurz schmunzeln, da diese Gedankengespräche zwischen uns keinesfalls normal waren.
Ich rief nun noch einmal laut nach dem Besitzer des Hauses: „Jeremy, komm kurz runter!" Ich hörte nun das Poltern der Treppen und da stand er auch schon vor mir im Gang. Genervt blickte er zu mir, dann entdeckte er Korina und starrte sie verblüfft an. Er sah zwischen uns hin und her, dann lächelte er allwissend und sein Lächeln gefiel mir gar nicht. Er wusste, was wir von ihm wollten.
„Lasst mich raten...", fing er an und tat so, als müsste er über seine nächsten Worte nachdenken: „...ich soll sie hereinbitten." Zustimmend nickte ich. Er wirkte so als würde er mich gleich mit irgendetwas erpressen wollen! Und dies gefiel mir ganz und gar nicht. Generell wenn der Bengel die Oberhand über mich hat. Korina setzte ein übertriebenes falsches Lächeln auf und erwiderte gleichgültig: „Oder ich bring dich um, dann hat das Haus keinen Besitzer mehr."
Jeremy lächelte nur siegessicher und entgegnete einladend: „Tu's doch, dann löst du den Jägerfluch aus. Ich würde dich dann in Halluzinationen heimsuchen und dir dein Leben zur Hölle machen." Sie seufzte genervt und setzte dann einen freundlicheren Blick auf. „Bittest du mich bitte hinein ins Haus", bettelte sie mit einem Schmollmund, welchem man nicht widerstehen konnte. Sie glimmerte mit ihren wundervollen Wimpern und wäre ich Jeremy hätte ich sie sofort hineingebeten. Wie könnte man ihr auch nur einen Wunsch abschlagen...?
„Jeremy...", fing ich an auf ihn einzureden, sofort unterbrach er mich mit einem bestimmten Tonfall: „Ich mache es, wenn du Matt und mich nicht mehr so abfällig behandelst und..." Er betonte das und, dass ich sofort aufhorchte. Was würde er jetzt von mir verlangen? Ich erwartete schon das Schlimmste, da grinste er plötzlich und meinte: „Matt und ich dürfen uns so oft Pizza bestellen wie wir möchten. Du entscheidest nicht darüber, was wir essen oder wann wir es essen dürfen."
War das sein Ernst? Ich hatte noch nie einen solchen schlechten Kompromiss gehört. Er hätte alles von mir verlangen können... Aber ihm ging es nur darum, dass ich ihnen nicht das Pizzaessen verbot, was ich gestern getan hatte. Ich hatte die Lieferantin manipuliert ein paar Tage nicht wieder zu kommen. Außerdem hatte ich die Jungs gestern auch dazu gezwungen zwei Runden um den See zu laufen, bevor sie die bereits bestellte Pizza essen durften.
Ich zuckte nun gleichgültig mit den Schultern und stimmte dem Ganzen zu: „Von mir aus. Ich sollte dir echt beibringen wie man besser andere erpresst. Aber jetzt..." Ich machte eine einladende Handbewegung in Richtung meiner Liebsten. Meiner Frau. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass sie wirklich meine Ehefrau war. Korina hatte meinen Gedanken aufgeschnappt und erwiderte schmunzelnd: Ja, ich bin deine Ehefrau. Von niemand anderem.
Ich grinste, als Jeremy sie hereinbat: „Komm doch herein, Korina." Mit zufriedenem Lächeln trat sie theatralisch mit ihrem Fuß über die Türschwelle. Sie blieb direkt vor mir stehen und beugte sich zu meinem Gesicht. Sofort berührten ihre Lippen die meinen zärtlich. Ich habe dich vermisst, meinte ich an sie in Gedanken, während ich ihren Kuss erwiderte. Ich dich... Ihr Gedanke wurde durch Jeremys laute Stimme unterbrochen: „Könnt ihr das wo anders machen? Es wollen nicht alle sehen, wie ihr rummacht."
Korina und ich lösten uns widerwillig voneinander und schauten zu dem nervigen Störenfried hinüber. Ungläubig fragte ich ihn: „Das nennst du schon rummachen?" Er verzog sofort verekelt das Gesicht. „Ich will es gar nicht wissen und mir euch beide dabei auch gar nicht vorstellen", meinte er sofort mit abwehrenden Händen. Er wirkte wirklich völlig verstört bei der alleinigen Vorstellung daran, obwohl er bestimmt auch schon oft Sex hatte.
Er drehte sich mit erhobenen Händen, welche bedeuteten, dass er nichts damit zu tun haben wollte, von uns weg und fügte dann noch hinzu: „Bitte seid leise dabei, wenn ihr es macht." Er machte wieder ein angeekeltes Geräusch und fügte leiser, eher an sich selbst als an uns, hinzu: „Ich bereue jetzt schon, dass ich sie hereingebeten habe." Korina grinste mich verschmitzt an und rief Jer hinterher: „Das habe ich gehört! Und wir werden extra laut sein!"
Jeremy flüchtete nun die Treppen hinauf weg von uns. Waren wir beide echt so schlimm? Wieso wollte er so schnell weg? „Nun können wir uns wieder ganz auf uns konzentrieren", meinte Korina mit einem verführerischen Blick zu mir. Sie strich über mein T-Shirt und zog mir meine Lederjacke aus. Ich lächelte sie schief an. Ich starrte auf ihre Lippen, während ich den dumpfen Schlag meiner Jacke hörte, die auf den Boden fiel.
Ich hielt dies nicht mehr aus! Stürmisch küsste ich sie. Ich riss ihr Kleid auf und drückte sie gegen die Wand. Ich küsste ihren Hals abwärts, während sie berauscht stöhnte. Sie zog mir schnell mein T-Shirt über den Kopf und fuhr mit ihren Händen über meine nackte Haut. Wir mussten dringend in mein Zimmer! Mein Verstand war noch zu zwei Worten im Stande: Jeremy. Matt. Die beiden waren im Haus und könnten uns sehen.
Ich hob Korina innerhalb einer Millisekunde hoch. Erschrocken atmete sie auf und legte ihre Hände um meinen Nacken, während sie in meinen Armen lag. Sie lächelte mich mit fragendem Blick an und ich erwiderte in Gedanken: Ich hab dich noch nicht über die Türschwelle getragen. Das müssen wir dringend nachholen. Sie grinste breit, während ich sie in Vampirgeschwindigkeit vor meine Zimmertür trug. Ist zwar nur die Zimmertürschwelle, aber immerhin. Sie schmunzelte, während ich theatralisch die Türschwelle überschritt.
Als wir im Zimmer angekommen waren hauchte sie dich an mein Ohr: „Es ist perfekt." Ich lächelte. Sie beugte sich zurück und war nur mehr wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, während sie mir tief in die Augen sah. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann überbrückte sie den Abstand und küsste mich. Ihre Lippen fühlten sich wie immer so weich und perfekt auf den meinen Lippen an. Wir waren wirklich für einander bestimmt. Ich ließ sie auf die weichen Kissen meines Bettes fallen und gesellte mich sofort zu ihr auf das Bett...
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Die Ur-Häretikerin - Love becomes Hate
VampirosTextausschnitt: Verzweifelt sah er mich mit seinen eisblauen Augen an. In diesen Augen hatte ich mich schon so oft verloren, doch jetzt... Er bettelte mit seinem Blick um Vergebung und erhoffte, dass ich noch Gefühle für ihn hatte. Doch ich hatte nu...