Kapitel 30 - Triss

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Ethan

Ich gehe in die Wohnung hinein - kann es mir aber nicht nehmen lassen und bleibe am Fenster stehen. Ich sehe nach draußen und beobachte, wie die Frau für die ich schon ewig Gefühle hege und es zulasse es ihr zu zeigen, wegfährt, ohne mit ihr über unsere Situation gesprochen zu haben. Wir haben gesagt, dass die Schweiz ein neutraler Boden war. Wir eine Testphase dort absolvieren. Aber ich habe nicht genug. Ich will mehr und ihr scheint es ebenso zu ergehen.

»Wo sind denn die Handtücher, Baby?«, höre ich Triss hohe Stimme in meinen Ohren.

Ich lasse einen gequälten Seufzer von mir und drehe mich um. Was zur Hölle hatte sich meine Mutter dabei gedacht? Sie mochte zwar Triss, weil sie ihr immer nur das >brave Mädchen von nebenan< vorgegaukelt hat, aber das ging einfach zu weit.

Dieses halbe Jahr mit ihr war reine Zeitverschwendung. Zu mindestens aus meiner Sicht. Sie fing immerhin schon früh an für meinen besten Freund zu schwärmen und sich immer mehr in ihn zu verlieben, während sie mir Schuld Zuweisungen machte und mich immer mehr an mir selbst zweifeln ließ. Ist das meine Strafe? Da ich El berührt habe? Das ich meinen Drang ignoriert habe um sie zu küssen? Ihre Lippen sind so weich. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich endlich weiß, wie sie sich auf meinen anfühlt.

»Hör auf mich Baby zu nennen.« Ich wollte es mit tiefer und angsteinflößender Stimme sagen, allerdings ließ mein Hals es nicht zu wodurch ich nach "Hör auf" einen Hustenanfall erleide. Sie eilt auf mich zu und versucht mich zu stützen.

»Geht es?« Mit ihren großen Augen sieht sie mich an. Ich nicke und richte mich wieder auf.

»Perfekt. Also? Die Handtücher?« Fragend hebt sie ihre Augenbraue und hält ihre Hand in einer komischen Position zu mir.

»Im Badezimmer. Wo sollten sie auch sonst sein? Aber das war mein ernst. Du kannst hier nicht schlafen.« Ich schüttle genervt den Kopf und gehe in das Schlafzimmer.

Sie hatte bereits einige von ihren Klamotten auf mein Bett geschmissen und auch ihr Koffer steht in meinem Zimmer als hätten wir uns nie getrennt. Ich packe alles kurzer Hand und lege es auf das Sofa. Sie sollte sich von meinen Sachen fernhalten! Besonders, da mich El darum gebeten hat.

Ich lege mich auf mein Bett und strecke mich. Meine Knochen tun mir weh und mein Körper fühlt sich schwach an als hätte ich keinerlei Einfluss darüber. Ich höre wie die Dusche im Badezimmer abgedreht wird. Innerlich bete ich für meine Ruhe. Im nächsten Moment bemerke ich wie meine Zimmertür aufgeht und ahne schlimmes. Ich kann gar nicht fassen was meine Augen mitansehen müssen.

»Scheisse!« Ich halte meine Hände vor ihren halb-nackten Körper.

»Was soll das?«, frage ich aufgebracht.

»Ich dachte wir können deine Genesung voran treiben. Ach tu doch nicht so als würdest du mich nicht ansehen können. Immerhin-«, sie kommt näher auf mich zu. »kennst du ja auch schon jeden einzelnen Zentimeter davon.« Sie steht nun direkt neben meinem Bett. Ein Knie berührt bereits die Matratze. Nur im Handtuch gekleidet will sie sich auf das Bett drängen.

»Stopp.« Ich richte mich mühselig auf um sie hier raus zu jagen. Meine Augen laufen ihren Körper hinab. Sie sah noch nie schlecht aus. Ganz im Gegenteil. Sie legt ihre Hand an meinem Arm ab.

»Lass uns der alten Zeiten willen, ein wenig das auskosten das wir hatten. Ich bin einsam ET... und du krank.« Flüstert sie gegen meinen Arm. Ihr Atem liegt auf meiner Haut und ich kann ihre Brüste beinahe an meinem Oberkörper spüren.

»Hör damit auf.« Ich schnappe mir ihre beiden Armgelenke um sie in Zaum zu halten.

»Was? Aber...« Die Verwirrung über meine Reaktion ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt