Lin Pov:

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Es war ein verregneter, grauer und stürmischer Tag. Ich stand zusammen mit meinem Zwillingsbruder auf dem Friedhof. Ich schaute auf das Grab meines Vaters herab. Er war vor zwei Tagen beerdigt worden und nun blieb mir und meinem Zwillingsbruder nichts anderes übrig als zu meiner Tante zu ziehen. Unser Vater war bereits seitdem wir klein waren schwer krank und es war nur eine Frage der Zeit bis er stirbt. Natürlich war es trotzdem für mich und meinem Bruder Jin ein riesen Schock. Das einzige was uns nun von ihm blieb waren Erinnerungen an Krankenhausbesuche und zwei Ringe die er jeweils einem von uns gegeben hatte. Sie waren Silber und relativ unauffällig. Unsere Tante Selma wirkte auf andere Leute wie ein lieber herzensguter Mensch, jedoch hatte sie nicht nur ein ernstes Drogenproblem sondern hasst uns beide abgrundtief. Sie bekam das Sorgerecht für uns, allerdings war ich mir sicher das sie uns nur bei sich aufnahm damit sie uns wie Diener behandeln könnte. Da ich und mein Bruder in einer sehr religiösen asiatischen Familie leben gehen wir seitdem wir denken können in die Kirche und gehen auf katholische Privatschulen. Mein Bruder auf eine Schule für Jungs und ich auf eine Schule für Mädchen. Auch wenn wir wie bereits gesagt katholisch aufgezogen wurden glaubte keiner von uns beiden an sowas, stattdessen waren wir eher in griechischer Mythologie mit ihren Göttern interessiert. Bevor ich weiter über unser Schicksal nachdenken konnte erhielt ich eine Nachricht von meinem besten Freund Mike.

*Chatverlauf*

Mike: Ihr müsst sofort von diesem Friedhof herunter, ihr seid in Gefahr. ich bin gleich bei euch!!

Ich: was ist denn? Ich bin gerade nicht in der Stimmung für sowas

Mike: Ich meine das Ernst Lin! Ihr seid dort in Gefahr!!!

*Chatverlauf ende*

Mein Bruder der mit mir zusammen auf mein Handy gestarrt hatte schaute mich nun verwirrt mit seinen braunen Augen an und rieb sich den Kopf. Ich zuckte nur mit den Schultern und klemmte eine Shrähme schwarzes Haar hinter mein Ohr. Da hörte ich plötzlich jemanden unsere Namen rufen. Es war Mike, er stand halb hinter einem Grabstein circa 30 Meter von uns entfernt. Er hatte wie immer verstrubbelte dunkelbraune Haare und braune Augen die so strahlten das man sie bis hier her erkennen konnte. Er winkte uns nervös zu während er sich umschaute als ob er ahnte das gleich etwas Schlimmes passieren würde. Das machte mir aber relativ wenig Sorgen da er immer schon etwas paranoid war. Ich lächelte ihn einfach an und mein Bruder winkte ihn zu uns, doch als er von Grabstein hervortrat stockte mir der Atem. Sein Oberkörper sah wie immer dünn aus und wurde von einem blauen T Shirt bedeckt, doch statt den hageren Beinen die in schwarze Jeans gekleidet sind und Krücken die er wegen einer Krankheit in den Beinen zum laufen brauchte hatte er Ziegenbeine. Braune Ziegenbeine. Ich hüpfte vor Schreck ein Stück zurück und quietschte auf währen Jin nur begeistert redete: „Ey Mike ist ein Satyr! Cooler Prank, sieht voll real aus!" doch als Mike auf uns zu galoppierte hielt auch er die Klappe. Als er vor uns angekommen war brabbelte er nervös los: „ihr müsst sofort mitkommen, ihr seid in Gefahr, ihr spüre es!! Das hier ist kein Prank! Ich bin wirklich ein Satyr aber ich erkläre euch das alles später!" ich wollte schon antworten, wurde allerdings von Gebrüll unterbrochen. Ich sah mich um und entdeckte eine Art Drachen der auf uns zuflog. Was zum Teufel? Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen den Mike packte mich und Jin bereits und rannte los. „Das Ding kommt immer näher! Wir können nicht wegrennen es wird uns einholen!" rief ich verzweifelt. Ohne etwas zu sagen zeigte der Satyr auf eine Kutsche ohne Dach, vor der zwei nervöse Pegasi standen. Die Kutsche stand vor einer kleinen Kapelle und war anscheinend fertig zum losfahren. Vorne drin saßen zwei circa 13 Jährige Mädchen. Eine hatte lange blonde glatte Haare die sie zu einem lockeren Flechtzopf zusammengebunden hatte. Sie hat außerdem leicht gebräunte, allerdings immer noch helle Haut, als wäre sie gerade aus dem Strandurlaub gekommen. Während die andere braune bis rote, kurze Locken besaß und relativ bleich war. Auch von dieser Entfernung konnte man ihre braunen Sommersprossen auf Wangen, Nase und Armen gut erkennen und ich musste zugeben das es echt süß aussah. Blondie trug eine kurze blaue Jeans Shorts und ein gelbes Tanktop mit weißen Sneakern und der Lockenkopf trug schwarze Shorts mit einem roten T Shirt und den selben Schuhen. Während Blondie sehr viele Ohrringe, 2 Ketten, Ringe, Armbänder und sogar eine feine Bauchkette trug hatte Lockenkopf nur ein paar Ohrringe und einen Ring. Beide winkten uns hektisch zu und als wir die Kutsche betraten hebte sie plötzlich ab. Ich konnte nun erkennen das der Lockenkopf grüne Augen hat und Blondie ein grünes und ein blaues Auge hat. Ich hatte allerdings nicht viel Zeit darüber nachzudenken da dieses Vieh uns weiterhin verfolgte. Blondie, die inzwischen stand und unserem Verfolger begutachtete, zückte nun einen feinen Bogen und spannte einen bronzenen Pfeil ein, den sie mit erschreckender Zielsicherheit ins Auge des Drachen schoss. Dies verlangsamte ihn zwar für kurze Zeit aber machte sonst nicht viel aus. Zum Glück konnte dieser Drache anscheinend kein Feuer speien und war auch nur circa 5 Meter groß. Blondie schoss einen weiteren Pfeil ab, welcher ihn am Flügel traf, wieder taumelte er kurz nach links, aber mit jedem Pfeil schien er wütender zu werden. „Kann mir mal jemand helfen, ich kann ihn zwar für kurze Zeit in Schach halten aber meine Pfeile nützen Garnichts gegen ihn. Und meine Sicae (zwei Schwerter aus kaiserlichen Gold, mächtige und sehr tödliche Waffen) nützen mir während wir fliegen wenig. So schaffen wir es nicht bis Camp Halfblood ohne getötet zu werden." rief Blondie verzweifelt. Camp Halfblood? Was ist das? „Ich würde dir gerne helfen, aber ich muss diese Pegasi lenken sonst stürzen wir ab!" rief der Lockenkopf zurück. „Ich kenne den Weg von hier ins Camp auch, ich kann übernehmen!" rief nun Mike gegen den Fahrtwind an. Gesagt getan, Mike krabbelte zum vorderen Ende der Kutsche und war fast angekommen, als diese Kutsche von einer Windböhe nach links geschleudert wurde. Durch diese ruckartige Bewegen wurde der Satyr aus der Kutsche geworfen, jedoch schaffte es Jin noch rechtzeitig ihn zu packen. „Mike?! Ist alle son Ordnung?" riefen ich und die beiden anderen Mädchen nun im Chor. „ja, ging mir nie besser!" rief er sarkastisch und hiefte sich zurück auf die Kutsche. Er löste den Lockenkopf ab, welche bereits einen Speer gezückt hatte. Als Mike jedoch die Leinen der Pegasi nehmen wollte schrie er vor Schmerz auf. „Ich glaube ich habe meine Hand verletzt!" „Shit!" schrie Lockenkopf nun wütend auf. „Ich hasse Drachen!" sie nahm die Leinen wieder ohne den Speer geschossen zu haben. Während mein Bruder probierte die Hand von Mike zu untersuchen, was ihm mehr oder weniger gelang da er einige Bücher über Medizin gelesen hatte, fluchte nun auch Blondie auf. „Ich hab nicht mehr viele Pfeile übrig! Ich kann ihn nicht länger aufhalten." als ich das hörte konzentrierte ich mich wieder auf den Drachen, welcher nun nur noch knappe zwei Meter von unserer Kutsche entfernt war. Ich sah ich wie Blondie zwei silberne Sternenhaarklammern aus ihren Haaren zog und plötzlich zwei goldene längliche Schwerter in der Hand hielt. Hatte sie gerade Haarklammern in Schwerter verwandelt? Sie sprang nun von der Kutsche herunter und landete auf dem Kopf des Drachens der sie probierte loszuwerden. Ich drehte nervös und erschrocken am Ring den mein Vater mir gegeben hat herum und nach 2 Umdrehungen hatte ich plötzlich statt einem Ring einen länglichen Dolch und der Hand. Erschrocken schaute ich zu Jin, der meinen Blick erwiderte. „Wie hast du das gemacht?"fragte er erstaunt. Ich erklärte nur das ich am Ring gedreht hatte und danach einen Dolch in der Hand hatte. Mein Bruder tat es mir nach und eine Sekunde später hatte er ebenfalls einen Dolch in der Hand. „Glückwunsch ihr beiden, ihr habt eure Waffen gefunden, aber wo zum Teufel habt ihr die her und warum habt ihr nicht früher bemerkt das es keine normalen Ringe sind?" rief uns Mike zu, der sich inzwischen wieder zu Lockenkopf gesetzt hatte um ihr mit der anderen Hand vergeblich beim steuern zu helfen. Ich wusste auch nicht warum wir das nicht früher herausgefunden hatten, allerdings glaube ich das wir die Ringe nicht beschädigen wollten und haben sie deshalb in Ruhe gelassen. Als ich einen leisen Schrei hörte sah ich herüber zu Blondie, die geschickt auf dem Drachen herumgehüpft war und ihn schwer verwundet hatte mit den zwei Schwertern. Sie schien jedoch auf der ledrigen Haut des Drachen ausgerutscht zu sein und ging nun mit einer Hand am Drachen während die andere Hand ihre Schwerter hielt. Sie brauchte dringend Hilfe also dachte ich nicht viel nach und sprang ebenfalls auf den Drachen. Ich half Blondie wieder hochzukommen und fing an den Dolch in den Kopf des Drachens zu bohren. Er probierte mich abzuschütteln aber gab schließlich nach und segelte mit uns in die Tiefe. Ich schrie, da wir in circa 100 Metern den Boden erreichen würden. Ich bereitete mich auf den Aufprall vor, doch bevor dies eintreten konnte wurden wir von der Kutsche die uns folgte aufgefangen und waren wieder halbwegs sicher. Als wir alle wieder in der Kutsche saßen und uns wieder beruhigt hatten sprach Lockenkopf los. „Durch die ganze Hektik konnten wir uns noch garnicht kennenlernen. Ich bin Meridith Jones, aber ich könnt mich Marry nennen und sie dort" sagte sie als sie auf Blondie zeigte, „ist Nelly Cooper!" ich lächelte beide an und stellte mich als Lin Shee und meinen Bruder als Jin Shee vor. „Es freut mich euch kennenzulernen. Ihr habt jedenfalls einiges zu erklären!" sagte mein Bruder noch ergänzend

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 06, 2023 ⏰

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Lin auf der Suche nach den verschwunden HalbgötternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt