ֺ۪ ⭒ 𝑓𝑖𝑟𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑔ℎ𝑡

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Der Wind wehte leicht in seinen Haaren, als er das letzte Stück des Berges hinauf lief

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Der Wind wehte leicht in seinen Haaren, als er das letzte Stück des Berges hinauf lief.

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, um in seinen Turnschuhen nicht den Halt zu verlieren.

Möglicherweise würde der ein oder andere ihn für lebensmüde erklären, wenn sie wüssten das er im dunklen und nur in Turnschuhen bekleidet einen Berg hinauf klettern würde.

Doch das würde niemand erfahren. Jeder dachte das er im Bett lag und tief und fest schlief.

Die Stille umhüllte ihn und ließ ihn sich plötzlich Wohl fühlen.

Wann hatte er das letzte mal komplette Stille erlebt? Und wann hatte er sich zuletzt wohl gefühlt?

Er wusste es nicht mehr.

Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Seine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt.

Das einzige Licht was ihn umgab waren die Sterne, die zu ihm herunter funkelten.

Vor ihm auf den Stein, saß erneut die junge Frau, wie vor ein paar Tagen auch schon.

War sie jede Nacht hier?

Langsam verkleinerte er den Abstand zu der rothaarigen, welche ihren Kopf in den Nacken gelegt hatte und zu den Sternen hinauf sah.

Mit ihrem Zeigefinger fuhr sie dabei durch die Luft. So, als würde sie ein Sternbild nachzeichnen.

Er wollte sie fragen, ob sie sich mit den Sternen auskannte und ob er ihr davon was beibringen könnte, aber er hielt seinen Mund geschlossen.

Sie musste einen guten Grund haben, wieso sie jede Nacht her kam, so wie er.

Und würde er nun Fragen stellen, musste er ebenfalls Fragen beantworten.

Vielleicht würde es ihm helfen mit jemanden darüber zu reden doch möglicherweise war dies keine gute Idee.

Denn er wusste nicht wie.

Er wollte niemanden belasten. Er wollte nicht das sich jemand Sorgen machte.

Er würde es alleine schaffen. Irgendwie.

Die rothaarige löste langsam ihren Blick vom Himmel, als sie hinter sich den Mann wahr nahm.

Er war wieder gekommen.

Das letzte Mal war er vor drei Tagen hier gewesen, hatte still hinter ihr gestanden, ein oder zwei Stunden die Sterne angesehen und war wieder gegangen. Und nun war er wieder hier.

Neugierig sah die Spanierin zu dem Mann herüber.

Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und betrachtete die Sterne genauso ausführlich, wie sie vor ein paar Minuten.

Kannte er sich ebenfalls mit den Sternbild aus?
Wusste er möglicherweise Dinge über die Sterne, die sie noch nicht wusste?

Fragen brannten ihr auf der Zunge, die sie jedoch nicht laut aussprach. Vielleicht wollte er seine Ruhe.

Ein paar Stunden bloß die Sterne ansehen, sich ihnen nahe fühlen und die Ruhe genießen.

So wie sie.

Gerade, als sie den Blick von dem braunhaarigen lösen wollte, bemerkte er ihren Blick auf sich.

Er sah sie an, während sie merkte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss, wie er dank der Dunkelheit zum Glück nicht sehen konnte.

Einige Sekunden sahen sie sich bloß an, bis der Spanier mit seiner Zunge die Lippen befeuchtete und dann die Stille zwischen ihnen durchbrach.

» Hi, ich bin Charles « , flüsterte er schon beinahe, als hätte er Angst die Stille somit zu vertreiben.

» Hallo Charles, ich bin Pilar. « , flüsterte sie zurück, während sie ein Stück rutschte und dann vorsichtig neben sich klopfte.

Sie wusste nicht, ob ihre Geste möglicherweise zu nahtretend war, denn sie wollte den Monegassen nicht vertreiben.

Auch, wenn sie tief in sich spürte das dies hier ihr Ort war und es eigentlich auch bleiben sollte, tauchte vor ihren Augen das rote Gesicht des Monegassen auf.

Es gab einen Grund wieso er hier war.
Möglicherweise einen tiefer liegenden Grund.

Vielleicht konnte er auch nicht darüber reden und wollte bloß für ein paar Stunden all dem Alltag entfliehen.

Und das verband die zwei.

Kurz zögerte der Rennfahrer bevor er die letzten Meter zwischen den beiden verkleinerte und sich auf den Stein neben ihr nieder ließ.

Von dort aus hatte man noch eine besser Sicht auf die Sterne, die zwischen den Baumkronen hell strahlten.

Direkt hatte er das verlangen die Sterne zu zählen, um so seine Nervosität in den Griff zu kriegen.

Doch innerhalb weniger Minuten, in denen er neben Pilar saß, verschwand seine Nervosität.

So, als hätte der Ort oder die rothaarige etwas entspannendes an sich, was dafür sorgte das er sich plötzlich wieder für einige Minuten vollkommen entspannen konnte.

Zwischen den beiden herrschte eine angenehme Stille.

Sie wussten beide das sie für heute genug geredet hatten. Sie gaben die Stille, die sie brauchten und genossen die Sterne.

Vielleicht würden sie morgen einen Satz mehr reden.

𝐬𝐭𝐚𝐫𝐫𝐲 𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 ✓ | 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐥𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐜𝐥𝐞𝐫𝐜Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt