Kapitel 32 - Date

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Elodie

Sein überraschter Gesichtsausdruck lässt mich kurz verstummen.

»Und was würdest du am Ende der Welt studieren?« Er lässt seine Finger am Tisch nach einander aufprallen.

»Ich möchte Menschenrecht studieren.« Es war vielleicht ein wenig voreilig, doch ich wusste ganz genau, was ich nicht werden wollte.

»Ist das dein ernst? Von einer Biowissenschaftlerin mit glänzender Zukunft zu einer Anwältin?« Sein Abfälliger Blick sowie sein verachtenswerter Tonfall lassen mich beinahe durchdrehen.

»Die School of Social Work an der Barry University setzt sich für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte aller Menschen ein, mit Schwerpunkt auf den am stärksten Ausgegrenzten. Ich und eine Biowissenschaftlerin? Dass ich nicht lache. Das wollte ich nie werden. Ich interessiere mich ja noch nicht einmal für Wissenschaft. Ich möchte die Rechte vertreten für die ich mich auch jetzt einsetze und da wirst weder du noch Mom mich umstimmen können.« Ich stehe auf und lasse dabei quietschend meinen Sessel am Boden kratzen. Ich weiß, dass er es hasst, wenn ich das tue.

»Wenn du mich nun entschuldigen würdest? Danke fürs Gespräch!« Ich laufe die Stufen zu meinem Zimmer hoch. Mein Herz klopft mir beinahe gegen den Hals. Das Adrenalin umhüllte meinen Körper wie in einer Blase. Sofort lasse ich meinen Laptop auf schnalzen. Mit meinen Fingern rase ich beinahe durch die Tasten der Tastatur bis ich alles fertig gestellt habe und mit einem Knopfdruck meine gesamte Zukunft in die Hand nehme.

Ihr E-Mail mit dem Betreff:
Zusage als Studentin für die School of Social Work
wurde erfolgreich versendet.

Ich atme tief durch. Ob das klappen wird? Ich habe dem College zumindest keine Absage erteilt. Ich wische mir über das Gesicht. Plötzlich vibriert mein Handy. Kurz schreie ich auf. Es ist Ethan. Mein Herzschlag wird erneut schneller und ich spüre direkt wie mir heißer wird. Ich öffne die Nachricht.

Hey El! Ich bin wieder gesund – Dank dir. Ich wollte dich fragen ob wir heute essen gehen wollen? Keine Sorge. Das Lokal kennt wirklich keine Sau – auch dein Bruder nicht. Wir wären dort sicher. Ich würde dich zwei Straßen weiter von zu Hause abholen.

Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Hieße das er wollte ein Date mit mir haben? Ein richtiges Date? Ich beiße mir leicht auf meine Unterlippe. Ich wollte auch Alec schreiben...

Hey Großer. Ich bin in einem Dilemma und brauche deine Hilfe...

Sofort lösche ich den Text wieder. Nein. Ich brauchte ihn nicht zu fragen, ich kannte seine Antwort schon. Ich soll es lassen und lieber zu ihm und den Jungs kommen, aber heute nicht. Heute sollte endlich mal ein lustiger Abend für mich sein, den ich zur Gänze auskosten kann.

Ok. Dann bis später,

Ich sende die Nachricht an Ethan ab. Sofort drücke ich mir das Handy gegen meine Brust und lasse ein freudiges Quietschen aus meinem Körper entweichen.

Was sollte ich anziehen? Ein Restaurant... Ein echtes Date! Was zieht man zu einem echten Date an?

Ich springe auf und steuere augenblicklich meinen Kleiderschrank an. Sofort fummle ich einige Klamotten heraus und lasse sie auf den Bett liegen umso eine bessere Übersicht zu bekommen.

»Okay...«, murmle ich zu mir selbst.

Das erste Outfit ist ein schwarzes Kleid mit leichtem Spitzenbesatz und einen netten Ausschnitt, dazu schwarze Ballerina. Das zweite Outfit ist ein Maxi Rock kombiniert mit weißen Sneakers und einem grauen Top. Und zu guter Letzt habe ich meine schwarze Hotpant, mit einem weißen Top herausgelegt. Überlegend sehe ich mir die Outfits an. Okay. Ich denke, da es ein Notfall ist, muss ich doch Alec damit belästigen. Ich ziehe jedes einzelne an und mache davon Fotos. Schlussendlich schicke ich Alec alle mit der Bitte, alle Outfits von 0-5 zu bewerten. Es dauert nicht lange bis ich von ihm eine Antwort erhalte.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt