Endlich Rache

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Der Club war randvoll, man konnte sich kaum bewegen, geschweige denn tanzen. Dafür war aber die Stimmung großartig. Die Techno-Musik trug definitiv ihren Teil dazu bei. Peter genoss die ausgelassene Stimmung. Er war zusammen mit Kelly hier, welche trotz Platzproblemen versuchte, zu tanzen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, nichts zu trinken, hatte dann aber dem Drang nicht widerstehen können, sich eine Flasche Bier zu gönnen. Doch schon kurz nachdem die erste Flasche leer war, bestellte er sich die zweite. Und dann die dritte. Bevor er sich die vierte bestellen konnte, schaute er noch kurz auf sein Handy. Schon fünf vor eins. Scheiße. Er sollte eigentlich schon seit einer Stunde zuhause sein. Er gab Kelly ein Handzeichen und beide verließen den Club. Kelly sah ihn leicht besorgt an. "Peter, ich glaub nicht, dass es eine gute Idee wäre, wenn du jetzt so heim fährst." "Ach komm schon, <hick>, so betrunken bin ich <hick> doch gar nicht." Langsam schlurfte er zu seinem MG. Kelly seufzte nur und gab ihm noch einen schnellen Kuss. "Ruf mich an, sobald du zu Hause bist, okay?" "Ja ja <hick>"

Peter stieg ein, drehte seine Schlüssel und-

"Nicht umdrehen, Bürschchen. Und lass die Hände schön am Lenkrad." Peter zitterte und atmete schneller. Er konnte einen Gewehrlauf an seinem Hinterkopf spüren. Kalter Schweiß lief von seiner Stirn. Der Alkohol war nicht mehr zu spüren. "Fahr los. Und immer schön weiter fahren." Peter schluckte hart. Er machte den Motor an und fuhr auf die Straße. "Sehr gut. Richtung Ortsausgang erstmal" Peter atmete mittlerweile noch schneller. Panik kochte in ihm hoch.

"Stehen bleiben. Wir sind da." Peter umklammerte immer noch fest das Lenkrad, als würde dieses ihn retten können. Peter stieg langsam und stark zitternd aus dem Wagen aus. Kaum stand er, spürte er wieder den Gewehrlauf an seinem Rücken. Er blickte sich um. Sie waren mitten im Wald, mitten in der Pampa. Der Unbekannte stieß ihm mit dem Lauf in den Rücken in Richtung einer kleinen, windschiefen Holzhütte. Peter ging langsam auf die Hütte zu. Alles wirkte so surreal. Er hatte Angst und wollte einfach nur nach Hause sich ausruhen. Er fing an, zu weinen.

"Die Tür ist offen." Peter drückte sich gegen die Tür, welche daraufhin knarzend aufging. Er erstarrte. In der Mitte des kleinen Räumchens, in dem er gerade stand, war eine offene Falltür. "Geh schon", sagte der Mann hinter ihm unsanft und stieß ihn mit dem Gewehr zum wiederholtem mal in den Rücken. Der zweite Detektiv ging langsam auf die Falltür zu. Stufen führten hinter dieser hinunter, und er konnte ein schwaches Licht ausmachen. "Wirds bald?" Stufe um Stufe stieg Peter hinab, nur um unten einen festen Schlag mitten in sein Gesicht zu bekommen. Er schrie vor Schmerz auf, während er hinter sich hören konnte, dass die Falltür geschlossen wurde. Peter hielt sich sein Gesicht und spürte eine warme Flüssigkeit aus seiner Nase laufen. Jetzt weinte er richtig. Er spürte eine festen Tritt in seinen Rücken und stolperte nach vorne, wo er prompt einen weiteren Schlag ins Gesicht abbekam. Vier Hände packten ihn und zogen ihm zu einer der Ecken des kleinen Raumes. Sie schubsten ihn gegen die Wand, woraufhin Peter auf die Knie ging. Die beiden Gestalten nahmen seine Arme und befestigten diese an in der Wand eingelassenen Fesseln. 

"Jetzt beginnt der spaßige Teil", sagte eine andere Stimme, woraufhin ein hässliches Lachen den Raum erfüllte. Noch bevor Peter irgendwie reagieren hätte können, wurde ihm mit voller Wucht ins Gesicht getreten. Er schrie vor Schmerz auf, gurgelte kurz und spuckte neben einer kleinen Menge an Blut noch ein Stück seines Vorderzahns aus. Peter atmete schwer. Schon spürte er den nächsten Tritt, direkt in seinen Magen. Diesmal übergab er sich. Sein ganzes Shirt war voll, seine Hose hatte auch was abbekommen.

"Da müssen wir wohl oder übel deine Kleidung entfernen." Wieder ein hässliches Lachen. Peter hatte Angst. Reine Panik. Was hatten diese Psychopathen mit ihm vor?!

Nackt, durchgeschwitzt und voller Blut lehnte Peter an der Wand. Zwei Männer standen vor ihm, der eine Anfang 50, der andere deutlich jünger, vielleicht Mitte 20. Letzterer starrte nur auf seinen Genitalbereich, voller Gier, wie es zu scheinen sah. Der andere wandte sich ab und verließ den Bunker schließlich. "Jetzt gibt es nur noch uns, Hübscher. Bereit?" Wieder dieses unheimliche, hässliche Lachen. "Hier hört dich keiner bis auf mich. Und ich werde jeden deiner Schreie genießen." Ein breites Grinsen und Hyänen ähnliches Kichern. Mittlerweile weinte Peter einfach nur. Er versuchte vergebungslos, seinen Körper zu entspannen, damit es weniger wehtat. Langsam zog sein Gegenüber die Hose aus und gab eine gewaltige Beule in seiner Unterhose preis. Peter sah angeekelt weg. Ihm wurde schlecht. Der Typ ging vor ihm auf die Knie und richtete den Jungen so, dass der Unbekannte perfekt in ihn eindringen kann. Er hob Peters Beine an und stieß sein Becken gegen den Hintern des Gefesselten. Dieser stöhnte unter Schmerzen auf. Er wollte das nicht. 'Lass es aufhören, bitte', flehte er. Dies passierte nur wenige Male, dennoch hatte Peter das Gefühl, der Mann würde ihn schon seit Stunden... dann kam er. Peter spürte eine Flüssigkeit aus seinem Anus laufen. Er bekam wieder einen Würgereiz, diesmal kotze er seinen restlichen Mageninhalt aus. Wieder war er von oben bis unten versaut von seinem eigenen Erbrochenem. Er atmete schnell. Er bekam keinen Luft mehr. Er bekam keine Luft mehr? Er wurde noch panischer und atmete noch schneller. Er schnappte förmlich nach Luft. Tränen begannen unkontrolliert, ihm über sein Gesicht zu laufen. Er würde sterben. Er wird sterben. Er wird jeden Moment tot sein...

Peter blinzelte. Er musste das Bewusstsein verloren haben. Jegliches Gefühl von Raum und Zeit hatte er verloren. Der jüngere Mann saß auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch ihm gegenüber und beobachtete ihn mit einem durchdringendem Blick. Als dieser mitbekam, dass der Junge wach war, lächelte er eklig und stand auf. Er hatte etwas in der Hand. Peter ersarrte als er den Hammer sah. "Nein, b-bitte nicht, ich flehe sie an, bitte nicht-

Ein stechender Schmerz durchfur seinen ganzen Körper, als der Mann ihm den Hammer auf seinen linken Oberschenkel schlug. Peter schrie so laut wie er noch nie geschriehen hatte. Nach wenigen Sekunden wurde der Schrei durch lautes von Röcheln unterbrochenes Weinen ersetzt, welches der Mann augenscheinlich genoss. Er drehte sich um und ging richtung Stuhl zurück. Während er sich setzte, öffnete sich die Falltür und der ältere Mann kam hinunter. Zu Peters Entsetzen hatte er mehrere Stahlkabel dabei. Er legte die meisten auf den Tisch, eins behielt er jedoch und kam auf Peter zu. Der Alte löste seine Fessel, was Peter kurz aus der Fassung brachte, drehte den Jungen jedoch um, sodass sein Gesicht nun auf die Ecke gerichtet war. Dann legte sein Entführer ihm wieder seine Fesseln an. Peter lag unbequem auf seinem verletztem Oberschenkel und biss sich vor Schmerzen auf die Lippe. Dann spürte er den ersten Hieb. Brennende Schmerzen zogen seinen kompletten Rücken entlang. Peter keuchte auf und zog zischend Luft ein. Für die nächste Ewigkeit wurde er ausgepeitscht und ausgelacht. Irgendwann gewannen die Schmerzen und eine angenehme Dunkelheit  umgab ihn. 'Endlich...'

Als er wieder zu sich kam, war Peter von seine Fesseln befreit. Er lag in der Mitte des kleinen Raumes. Über ihm standen beide seiner Entführer, lächelnd, jeder einen Baseballschläger haltend. Peter rollte sich zu einer Kugel zusammen und ließ seinen Tränen freien Lauf, während die Männer auf ihn wild eindroschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen sie von Peter und gingen ein paar Schritte zurück, um ihr Werk zu betrachten. Anscheinend waren sie zufrieden, der ältere nahm beide Schläger und verließ den Bunker. Der Zurückgebliebene kniete sich neben Peter, hob ihn leicht auf und küsste ihn auf den Mund. Peter hätte ihn gerne weggestoßen, aber jede Bewegung tat ihm weh, außerdem fühlte er sich zu schwach, um irgendwas zu machen. Langsam holte ihn wieder die Dunkelheit ein, und er ließ sich gerne von ihr wegtragen.

Als er wieder aufwachte, fand er sich in der Morgendämmerung auf einer Lichtung in einem Wald wieder. Er trug andere Klamotten, viel ihm sofort auf. Sein Handy und sein Geldbeutel lagen wenige Meter von seinem Gesicht entfernt. Er stöhnt auf. Ihm tat alles weh, er wollte einfach nur Hause und keiner Menschenseele je erzählen, was passiert war. Auf einmal klingelte sein Handy. Peter robbte mit zusammengekniffenen Zähnen langsam auf seine Wertsachen zu. Justus. Peter nahm an.

"Peter? Bist du es?", hörte er eine vertraute Stimme fast schon panisch fragen. 

"Ja. Mir geht es gut."

"Peter. Man kann dir anhören, dass du gerade lügst. Mr. Brody senior hat schon alles gestanden. Auch die Vergewa-

Peter legte auf. Er konnte nicht mehr. So lag er bis zum Sonnenuntergang auf der Lichtung, bis ihn dann die Suchtrupps der Polizei fanden. So schnell wie möglich wurde er in ein Krankenhaus geschleppt, in welchem er erstmal für zwei Monate blieb. Er träumte jede Nacht von seinen Erlebnissen, bis er irgendwann Angst hatte, zu schlafen. Er wollte nicht mehr leben, aber er wollte auch nicht seine besten Freunde im Stich lassen. Er entschied sich, zu bleiben, trotz seiner täglichen Schmerzen und ständigen Gedanken, es zu beenden. Er fühlte sich so schwach wie noch nie zuvor.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 24, 2023 ⏰

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