Kapitel 36 - Das Kino

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Elodie

Ethan sitzt vor mir in meinem Auto. Er wirkt ein wenig nervös, was ich mega süß finde, wenn ich in Betracht ziehe, was wir schon miteinander erlebt haben.

»Wir müssen reden.«, platzt es aus ihm heraus. Ich grinse breiter.
Ich wusste, dass das kommt. Ich streiche über seinen Arm.

»Ich weiß es schon.« grinsend schüttle ich den Kopf, wodurch seine Augen ein wenig größer werden.

»Achja?« Sein Körper ist so angespannt, dass ich beinahe selbst nervös werde.

»Ja. Natürlich! Du willst den kitschigen Liebesfilm mit mir nicht ansehen, den ich für uns ausgesucht habe. Keine Sorge. Die Karten werden eh erst im Kino gekauft. Wir können uns noch um entscheiden, wenn es dir zu unangenehm ist.« Klar wollte ich den Film gerne sehen, aber ich zwinge ihn doch nicht dazu, wenn er es nicht will. Ich bin doch kein Monster.

»Oh. Okay.« Ich starte den Motor und fahre los. Bis wir am Kino ankommen, ist eine totenstille im Auto. Nur die üblichen Fahrgeräusche lenken ein wenig ab.

»Wir sind da.«, gebe ich bekannt. Ethan hatte die gesamte Fahrt lang, grübelnd aus dem Fenster gesehen. Ich atme tief durch.

»Was für einen Film willst du sehen?« Doch keine Reaktion von ihm. »Ethan?«, versuche ich es erneut, doch keine Reaktion. »Ethan!« Ich schlage ihm gegen die Schulter.

»W-Was?« perplex sieht er zu mir. Er war wirklich ziemlich in Gedanken versunken. Ich presse meine Lippen aneinander.

»Wir sind da.« Ich zeige nach draußen. Erst jetzt realisiert er ebenfalls seine Abwesenheit.

»Tut mir leid. Mir geht was durch den Kopf. Ich weiß nicht. Wie ich es... sagen soll.« Er dreht sich in meine Richtung. Ich sehe zwischen seinen beiden Augen hin und her. »Es gibt da ein Video.« Er schnappt sich meine Hände und hält sie fest umschlungen.

»Ethan? Du machst mir Angst.« Ein Video? Von was denn?

»Tut mir leid... Tut mir so unglaublich leid.« Er küsst meine Handrücken. »Jemand hat uns beide letztens am Strand gefilmt und es Anonym deinem Bruder zugesandt.« Sobald er mit der Sprache rausgerückt ist, wird mir ganz schlecht und ich bin mir sicher, dass mein Gesicht jegliche Farbe verloren hat. Ich bleibe stumm und sehe ihn einfach nur an.

»Man kann zwar keine Gesichter erkenne, dafür war es zu Dunkel...aber-« Er atmet tief durch. »-du hattest damals Recht. Es war jemand dort in der Nacht. Ich habe eine Vermutung wer es sein könnte.« Nachdem ich kein Wort herausbringe, redet er einfach weiter. »Ich glaube, dass es Alec war, der-« Plötzlich schellt meine Hand aus und landet direkt auf seiner Wange.

»Wie kannst du so etwas behaupten? Alec würde so etwas niemals tun! Dafür liebt er mich zu sehr!« Wir sind beste Freunde. Ich würde ihm so etwas ebenfalls nie antun. Wir sind eine Einheit. Wir lieben uns wie Geschwister. Solch eine Behauptung aufzustellen war eine Verleugnung von allem das ich mit ihm erlebt habe.

»Wie kannst du es wagen...« Ich blicke nach unten. Mein Gesicht ist steif. Zu viele Sachen prasseln auf mich ein. Es kursiert ein Video von dieser Nacht...

»El...« Ethan legt seine Hand erneut auf meine Hände. Ob es daran liegt, dass er sich selbst vor einem weiteren Schlag schützen will oder ob er einfühlsam sein will, kann ich nicht sagen, doch es beruhigt mich ein wenig.

»Ich wusste doch, dass im Wald etwas herumschlich. Aber Alec war es definitive nicht! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!« Ich bin mehr als nur überzeugt davon, dass er von den verdächtigen Leuten ausgenommen ist.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt