Korina's Sicht
„Morgen", murmelte Damon in der Früh, während er noch mit geschlossenen Augen da lag. Ich lächelte und rollte mich ganz nah zu ihm hin. Ich strich verführerisch über seine Brust und fragte ihn dabei: „Was habe ich verpasst?" Ich wollte mehr darüber erfahren, wie weit sie mit dem Jäger Mal waren. Ich musste sie nämlich aufhalten. Sie durften die Karte zu dem Heilmittel nicht entschlüsseln. Genau aus diesem Grund war ich hier und weil ich Damon vermisst habe... Ich hatte diese Nähe zu ihm vermisst.
Er öffnete nun seine Augen und legte seine Hände unter seinen Kopf. Während ich mit meinen Fingern auf seiner Brust herumtanzte, sah er mich mit seinem süßen Lächeln an und antwortete mir: „Wir sind schon ziemlich weit. Klaus hat haufenweise Vampire verwandelt, welche Jeremy heute töten wird." Tote Vampire könnte der Jäger Junge nicht mehr töten und so würde das Mal nicht weiterwachsen. Ich hatte einen Plan, aber...
Mein Blick fiel auf die hereinfallenden Sonnenstrahlen, welche auf das Bett schienen. Die Vampire hatten bestimmt noch keinen Tageslichtschutz. Wo hielte sie sich also am Tag auf? Möglichst unauffällig fragte ich ihn: „Und wo gedenkst du verstecken sich die Vampire am Tag?" Ohne Vorahnungen, was ich vorhatte, antwortete er mir: „In einer Nähe gelegenen Bar."
Das war perfekt. Es ist die letzte Stunde für diese Vampire angeschlagen. Sie würde heute alle sterben. Plötzlich antwortete mir Damon in Gedanken: Wenn Jeremy es hinkriegt, sie zu töten, dann ja. Ich werde ihn aber begleiten müssen, denn sonst geht der Junge noch drauf. Schockiert sah ich ihn an. Ich musste aufpassen, was ich dachte. Damon konnte alles hören, wenn ich nicht acht darauf gab.
„Ich weiß es ist schockierend, dass ich weg muss, aber danach bin ich wieder ganz für dich da", meinte er und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, dann stieg er aus dem Bett und zog sich etwas an. Ich sah ihm beim Anziehen an und tat recht traurig. „Aber du kommst bald wieder", schmollte ich und Damon schmunzelte. Er zog sich gerade sein T-Shirt wieder an und erwiderte: „Ich beeile mich." Er kam zu mir zum Bett und gab mir einen Kuss.
Er zwinkerte mir noch einmal kurz zu und verließ dann das Zimmer. Sobald die Türe zu war, schnappte ich mir mein Handy vom Nachttischkästchen und schrieb sofort meinen Bruder an: Klaus hat haufenweise neue Vampire erschaffen, die Jeremy nun töten sollte. Sein Mal wird danach wachsen! Du weißt was zu tun ist. Ich schickte ihm noch die Adresse, dann legte ich das Handy wieder weg und lächelte zufrieden die Decke an.
Damon's Sicht
Ich betrat mit Jeremy die Bar. Wir erwarteten sofort haufenweise junge Vampire, doch die Bar war menschenleer. Hier stimmte definitiv etwas nicht. Die Bar war nämlich verwüstet. Das Licht brannte und die Musik lief noch. Was war hier passiert? Jeremy hielt zur Sicherheit seine Armbrust hoch, falls doch ein Vampir auftauchen würde und er ihn somit töten könnte.
Vorsichtig gingen wir durch die leere Bar und sahen uns um, da entdeckte ich plötzlich im hinteren Teil der Bar Blutspuren am Boden. „Hier stimmt was nicht", stellte ich laut fest und folgte der Blutspur vorsichtig in den Lagerraum der Bar. Als wir in den großen Abstellraum voller Waren eintraten musste ich sofort stöhnen. Auf einem Haufen lagen alle Vampire, tot. Überall war Blut. Auf den Wänden. Auf ihrer Kleidung. Auf den Regalen...
„So wie's aussieht, müssen wir uns wohl neue Vampire suchen", meinte ich und fügte mit einem Blick auf den Leichenhaufen hinzu: „Welch eine Verschwendung." Jeremy wirkte komplett geschockt und stand mit offenem Mund da. Als er seine Stimme wieder fand fragte er: „Was ist hier nur passiert?" Das fragte ich mich auch.
Plötzlich ertönte eine amüsierte Stimme hinter uns: „Ich gestehe..." Erschrocken drehte sich Jer um und hielt seine Waffe hoch. Genervt sah ich zum Eingang des Lagerraums. Kol! „...das war ich", beendete er und hob seine Hände in die Höhe, als würde er sich vor uns ergeben. Er grinste böse, während Jer verwirrt fragte: „Kol?"
„Die Sauerei tut mir leid", entschuldigte er sich. Wir wussten doch alle, dass dies nicht stimmte. Abschätzend sah ich ihn an. Woher hatte er von den Vampiren gewusst? „Es war ein bisschen voll, als ich hier ankam und ich finde gemütliche Treffen netter", beendete er und ich hörte ihm nur halb dabei zu. KORINA! Sie hatte ihm Bescheid gegeben. Es musste einfach so sein. Sie hatte mich heute morgen so ausgefragt. Aber wieso hatte sie dies getan?
Kol hob eine Alkoholflasche hoch, welche er mitgenommen hatte und meinte: „Wir drei sollten uns unterhalten." Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche und fixierte mit seinem Blick Jeremy. Sofort kam ich zum Punkt und fragte ihn: „Wieso hat dir Korina Bescheid gegeben? Warum wollt ihr die Suche nach dem Heilmittel verhindern?" Überrascht sah Kol mich an. Er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich die beiden augenblicklich durchschaute.
„Woher weißt du, dass Korina mir Bescheid gegeben hat? Es könnte auch wer anderes gewesen sein", meinte er und bestätigte mir somit, dass es Korina war. Aber wieso?! Wieso handelte sie hinter meinem Rücken? Ich ging auf seine ausweichende Antwort gar nicht weiter ein und fragte ihn: „Warum hast du das gemacht? Wieso wollt ihr nicht, dass das Jäger Mal vervollständigt wird?"
Überraschender Weise antwortete er mir einmal ehrlich: „Wenn ihr versucht, dieses Heilmittel zu finden, werdet ihr jemanden wecken, der hoch gefährlich ist." Verwirrt sah Jeremy Kol an und fragte: „Über wen sprichst du?" „Über Silas", antwortete er mit gefährlicher Stimme und erzählte uns: „Vor ein paar hundert Jahren trafen Korina und ich auf eine Gruppe, die Silas verehrten. Seine Anhänger sagten, er würde wieder auferstehen, was den Weltuntergang einleiten würde. Ihr versteht doch sicherlich, als Unsterbliche haben meine Schwester und ich etwas gegen den Weltuntergang."
Er legte eine kurze Pause ein, dann beendete er zu erzählen: „Also haben wir die Anhänger getötet. Und jetzt taucht ihr hier auf", er wurde nun lauter und aufgebrachter, „und wollt riskieren ihn wieder zu erwecken, auf der Suche nach dem Heilmittel! Da kann ich nicht einfach zu gucken und euch gewähren lassen!" Ich war nun verunsichert. Nicht wegen der Geschichte oder Kol, sondern weil auch Korina dagegen war.
Aber dann fiel mir ein, dass ich meine Deckung bewahren musste. Alle wollten das Heilmittel finden und es wäre auffällig, wenn ich plötzlich dagegen wäre. Außerdem glaubte ich nicht an den Weltuntergang. Diese ganze Gruselgeschichte wurde doch bestimmt nur von diesen Silas Anhängern erfunden. Die Mikaelson-Zwillinge überreagierten. Bestimmt existierte kein Silas oder auch wenn, er würde nicht den Weltuntergang einleiten.
„Wir werden das Heilmittel suchen, davon hält uns auch keine Gruselgeschichte ab, die du Idiot gehört hast", erwiderte ich und Kol funkelte mich wütend an. „Das zu hören wird deiner Ehefrau bestimmt nicht gefallen, denn sie ist derselben Meinung wie ich", meinte er und betonte extra Ehefrau, damit Jeremy es hörte. Sprachlos sah mich Jer an. Stotternd fragte er mich: „Warte...ihr seid...ihr beide...verheiratet?" Mist, er würde es bestimmt seiner Schwester weitererzählen. Und durch Elena würde es Stefan erfahren, dann Bonnie, dann Caroline... Einfach alle würden davon Wind bekommen!
Ich funkelte Kol wütend an und dieser grinste schadenfreudig. Er hatte dies extra gemacht, aber würde dies auch Korina gefallen? Ich glaubte eher nicht, denn wenn alle davon erfuhren, würde es auch ihren anderen Geschwistern zu Ohre kommen. Ich wandte mich an Jer und meinte zu ihm: „Wir reden später noch darüber, okay? Jetzt werden wir erstmal von hier verwinden." Sofort unterbrach mich Kol: „Ihr geht sicher nirgendwo hin!"
Genervt sah ich zu Kol. „Und wieso sollten wir auf dich hören?", fragte ich angriffslustig. Er stand plötzlich in Vampirgeschwindigkeit hinter mir und packte meinen Kopf mit festem Griff. Er drohte mir damit, mir das Genick zu brechen. Vergebens versuchte ich seinen Arm, welcher um meinen Hals war wegzudrücken. „Jeremy lauf!", rief ich ihm zu und er hörte überraschender Weise Mal auf mich. Er lief sofort los. Ich blieb nun alleine zurück mit dem psychopathischen Zwillingsbruder meiner Frau...
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Die Ur-Häretikerin - Love becomes Hate
VampirosTextausschnitt: Verzweifelt sah er mich mit seinen eisblauen Augen an. In diesen Augen hatte ich mich schon so oft verloren, doch jetzt... Er bettelte mit seinem Blick um Vergebung und erhoffte, dass ich noch Gefühle für ihn hatte. Doch ich hatte nu...