Kapitel 38 - Ein Drink

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Elodie

Sobald er die Frage aussprach, klebt meine Hand in Windeseile an seiner Wange. Er weiß ganz genau, dass ich nichts – aber auch nichts anderes für Alec empfinde als pure Bruderliebe.

»Spinnst du? Alec ist mein bester Freund! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich und er noch nie etwas hatten und es auch nie werden!« Ich stemme meine Hände gegen meine Taille. Es nervt mich, dass er es scheinbar einfach nicht wahr haben will.

»Achja? Und dieser Kuss eben war gar nichts oder was? Außerdem musst du nicht immer gleich so ausfällig werden, Herr Gott, Weiber.« Er verdreht die Augen. Das eben ist nie passiert...

»Hast du dich jetzt beruhigt? Können wir jetzt über das Drama hier reden?« Mit kreisenden Bewegungen zeigt er in die Tiefen der Nacht.

»Gerne. Aber nicht hier.« Ich sehe mich um. Es kommt mir so vor, als würden hier viel zu viele Ohren mithören.

»Gut! Dann gehe ich mit meiner kleinen Schwester nach langer Zeit mal wieder was trinken. Nah komm.« Er legt seinen Arm über meine Schulter wodurch er mich leicht in den Schwitzkasten nimmt.

»Alles gut! Ich komm ja eh mit!«, verteidige ich mich. Er lässt los und ich bekomme wieder frische Luft.

»Komm! Gehen wir ins Jonnys. Auf die Story bin ich echt schon gespannt.« Er grinst zu mir rüber. Komisch. Was war denn auf einmal in ihn gefahren? Wer hat ihn darauf angesetzt? Ethan? Mom? Dad?

Als wir im Jonnys ankommen, bestellen wir jeweils Getränke. Ich umklammere mein Glas und presse meine Lippen zusammen.

»Ich warte, Elodie. Lass mich nicht so zappeln.« Er hebt eine Augenbraue und nimmt einen großen Schluck von seinem Bier.

»Naja. Ich weiß auch nicht ganz was da passiert ist.« Ich kann ihm schlecht von dem Sex-Tape erzählen, noch über den Mann mit dem es gedreht wurde. So viele Umschweife...Ich darf mich nicht verraten.

»Er ist durchgedreht. Ich habe da einen Kerl. Mit dem ich mich schon einige Male getroffen habe und da ist er plötzlich über mich hergefallen.« Seine Augen werden größer.

»Einen Kerl? Den ich nicht kenne? Man, kann es dann nicht doch lieber Alec sein?«, kommt es beinahe aufgebracht von ihm.

»Unterbrich mich nicht.« Ich hebe die Augenbraue.
Erst als er nickt, mache ich weiter.

»Also, Wir haben beide entschlossen, dass wir erstmal herausfinden wollen, was wir aneinander mögen und warum es uns immer wieder zu einander zieht. Nun und Alec ist kein großer Fan von ihm. Wo wir uns einmal ein wenig aus dem Weg gegangen sind, da hat Alec alles mitbekommen. Er will mich nur beschützen, so wie er es schon mein Leben lang tut. Doch das muss er nicht. Da mich jetzt E- er schütz. Mein indirekter Freund.« - Scheiße, das war knapp.

»Wie heißt er?« Sein Blick wirkt düster. Ich muss mir etwas einfallen lassen!

»Will. Aber mehr erfährst du nicht. Klar? Er ist ein wenig älter als ich und er ist mega nett zu mir und ich mag ihn wirklich gerne.«, gestehe ich ihm.

Seine Hände sind aneinander, mit den Daumen stützt er sein Kinn. Er wirkt überlegend. Ob er jetzt alle Wills durchgeht, die er in seinem Leben bereits getroffen hat?

»Ich sehe noch nicht den Grund, wieso Alec so plötzlich davongelaufen ist?« Er linst zu mir. Er will mehr Details. Ich senke meinen Blick zu Boden.

»Ich... Ich habe ihm gesagt, dass er mich vor Will nicht beschützen muss, dass er mir guttut. Ich habe ihm gesagt, dass er lieb zu mir ist und -« kurz halte ich inne. »- ich ihn liebe...« Ich presse meine Lippen aneinander und beiße dabei leicht in meine Unterlippe. Josh ist ganz still, weswegen ich einfach weiterrede.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt