𝐒𝐨𝐮𝐥𝐦𝐚𝐭𝐞𝐬 || 𝐃𝐮𝐦𝐚𝐧 𝐱 𝐍𝐮̈𝐫𝐧𝐛𝐞𝐫𝐠𝐞𝐫

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Jahresstart verloren, Derby verloren, Aufstieg verloren. Sie hatten viele Formtiefen die letzten Jahren, aber seit der Relegation vor 4 Jahren war es lange nicht mehr so schlimm. Alle dachten mit einem neuen Trainer wird es besser, dass er sie wieder in die Bahn bringen kann, aber am Ende war es alles umsonst. Jetzt gerade standen sie auf dem Feld des Ronhof Sportparks in Fürth direkt nach dem verlorenen Derby.
Die Fürther feierten mit ihren Fans und waren happy über ihren Sieg. Schon klar sie waren die eindeutig bessere Mannschaft, der verschossene Elfmeter war Glück für den Club, aber ihr Tor hätte zählen müssen. Einfach unfair.

Fabi sah den Rest seiner Mannschaft auf den Gästeblock zu laufen, sich bei den vielen Fans zu bedanken. Er wollte am liebsten einfach nur im Erdboden verschwinden. Sie hatten den Verein zu Grunde gerichtet, ihn schlecht gemacht. Sie hatten ein Ziel, sie wollten unbedingt aufsteigen, aber jetzt geht es darum nicht abzusteigen.

Fabis Kopf dröhnte und ihm war bereits seit seinem kurzen Knock-out schwindelig, aber trotzdem spielte er weiter, schließlich hatte der FCN sonst keinen Linksverteidiger und er wollte seine Mannschaft einfach nicht im Stich lassen. Ungewollt stiegen ihm einige Tränen in die Augen, er wollte doch gar nicht weinen, er war niemand der weinte. Er konnte einfach nur nicht mehr, jedes Spiel gab er alles und am Ende reichte es trotzdem nicht, die Fans, die nicht mehr auf ihrer Seite standen und seine verdammte Vertragsverlängerung.

Natürlich wollte er bleiben, Nürnberg war sein zuhause, Taylan war sein zuhause, aber wie kann man dauerhaft an einem Ort bleiben wo man weiß, dass er ihn in seiner Karriere nicht weiter bringt. Kann er seinen Traum einmal erstklassig zu spielen einfach aufgeben? Die Fans sahen ihn als späteren Captain, als ihren Relegationsheld, aber das wollte er doch gar nicht, er wollte einfach nur spielen und vor allem glücklich sein.

Er weiß nicht wie lange er dort stand, in seinen Gedanken gefangen, als sie auf einmal zwei Hände an seine Schultern legten und ihn in eine feste Umarmung zogen. Sofort zog er seinen unverwechselbaren Geruch ein, der ihn sofort etwas ruhiger werden ließ. Taylan. Der Ältere nahm Fabis Gesicht zwischen seine Hände und schaute ihm tief in die Augen.

„Hey nicht weinen, das wird schon wieder ... wir bekommen das hin" dabei wischte er ihm sanft die Tränen von den Wangen und sah ihn sanft an.

Taylan hatte schon immer eine beruhigende Art, die Fabi irgendwie immer beruhigte, trotzdem brodelte es in ihm. Er war sauer über die Niederlage, sauer dass das Tor nicht gezählt hat und sauer auf den Spieler, der ihn K.O. geschlagen hat. Natürlich hatte er das nicht mit Absicht gemacht, aber Fabi war trotzdem sauer. Und vor allem die andauernden Kopfschmerzen, die ihm das Gefühl gaben, sein Kopf würde gleich explodieren sorgten dafür, dass er sich nicht beruhigen konnte.

„Na komm, lass uns rein gehen, dann kannst du duschen gehen und wir gehen nach Hause" dabei schob Taylan ihn langsam in Richtung Spielertunnel wo sie sich dann fertig machten.

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Das Ganze lief wie in Trance ab, Fabi ging rein, duschte sich und zog sich wieder an, er redete nicht und schaute auch niemanden in die Augen. In der Kabine war es totenstill und niemand traute sich etwas zu sagen. Irgendwann ging der gebürtige Hamburger einfach in den Bus und setzte sich auf seinen Platz. Seinen Kopf lehnte er gegen die kühle Fensterscheibe und wollte einfach Ruhe, Stille. Aber sein Kopf dachte nicht an Ruhe, die Gedanken ratterten nur so durch und die permanenten Kopfschmerzen ließen ihn fast durchdrehen. Er wollte doch einfach nur, dass es aufhört. Einfach nur Ruhe.

Aus seinem Gedankenkarussell wurde er erst gerissen, als sich der Sitz neben ihm senkte und Taylan ihn besorgt ansah. Natürlich wusste er, dass etwas nicht stimmt, er war schließlich Taylan. Fabi wusste das er seinem besten Freund alles erzählen könnte, mit ihm über seine Wechselgedanken und der Angst vor der Vertragsverlängerung sprechen konnte, aber er wollte es einfach nicht. Vielleicht aus Angst, dass Taylan wollen würde das er bleibt oder aus Angst er würde ihn gehen lassen. Und so schwieg er einfach. Niemand sagte ein Wort und zum Glück war der Weg von Fürth zurück nach Nürnberg nur eine 20 Minütige Fahrt und so war er mehr als froh, endlich aus diesem stickigen Bus zu entkommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 10, 2023 ⏰

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