Davenports Labor

180 4 0
                                    


Nachdem wir beim Abendessen mehr übereinander erfahren hatten, brachte mich Bree in das Gästezimmer.

Ich musste zugeben, erst hatte ich mich darauf gefreut mit Chase ein Bett zu teilen, bis mir einfiel, dass er ja in dieser doofen Kapsel schlafen musste. Ich wusste nicht einmal genau, warum er das tat, doch ich war mir sicher, es hängt mit seiner Bionic zusammen.


Nun saß ich also im Bett, die noch gepackte Tasche neben mir auf dem Boden und schaute mich im Zimmer um. Es war alles ziemlich schlicht eingerichtet. Überall beige Töne, rote Akzente. Das einzige was Hightech hier drin war, war der Bildschirm an der Wand.

Wenigstens hatte ich, abgesehen von meinem Handy, etwas Unterhaltung, wenn ich alleine im Zimmer sein würde.


Einerseits war es angenehm hier zu sitzen, so ganz alleine, andererseits fand ich mich etwas unhöflich.

Ich war nie gut darin Anschluss zu finden, was sich auch an der Menge meiner Freunde feststellen ließ. Das waren nämlich nur Chase, Kaz und Bree. Klar, Skylar und Oliver gehörten natürlich auch irgendwie dazu, doch mit ihnen hatte ich nicht allzu viel zu tun.

Manchmal wusste ich auch nicht, was ich mit ihnen reden soll. Dazu hatten wir zu wenig gemeinsame Interessen. Jedenfalls von welchen wir wussten.

Ich schätze, wenn wir uns irgendwann noch besser kennenlernen, würde das Schweigen zwischen uns verschwinden, doch das bräuchte seine Zeit.

Schließlich kennen wir uns auch erst seit etwas einem Monat. Und es gab noch vieles über alle Fünf zu erfahren. So viel ist sicher.


Meine öden Gedanken wurden durch ein Klopfen unterbrochen. Mit einem freundlichen „Ja" meinerseits, öffnete sich die Tür und die Person trat ein.

Es war kein anderer als Chase.

Augenblicklich verformte sich mein Gesicht zu einem Grinsen.


„Was sitzt du hier so alleine rum?"

„Ich äh..."

Ich schaute mich um und blieb mit meinem Blick an der Tasche hängen.

„...wollte noch ausräumen."

Ich kam mir ziemlich dämlich vor, sodass diese kleine Notlüge mir helfen musste.


„Das kannst du auch wann anders machen. Komm, ich zeige dir das Labor!"

Labor? Ich dachte Mr. Davenport wäre ein Erfinder und kein Chemiker.


Ich nahm die Hand, die Chase mir entgegen hielt und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.

„Bist du sicher, dass ihm das nichts ausmacht?"

Chase schüttelte seinen Kopf, fügte aber schnell hinzu: „Und wenn schon, wir machen es trotzdem."

Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine Lippen.

Somit gingen wir Hand in Hand den Flur entlang.


„Wo ist denn das Labor?"

„Keller."

Ich schaute verwirrt durch den Gang, da ich kein Treppenhaus sehen konnte. Und als wir vor einer blanken Wand ohne Tür stehen blieben und Chase sagte, es wäre hier, war ich noch verwirrter.

Zwischen Bionic und SuperkräftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt