Kapitel 50 - Streit mit Mama

727 23 4
                                    


Als wir wieder zuhause ankamen, stürmte ich sofort in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Ich weinte weiter, bis sich meine Tür vorsichtig öffnete. Meine Mutter kam rein und ich rappelte mich etwas auf. Sie setzte sich zu mir aufs Bett und nahm mich ganz fest in den Arm. Als ich mich etwas beruhigt hatte löste ich mich von ihr und setzte mich gegenüber. Ich fing an von der Universität zu erzählen und diesen unhöflichen Menschen dort. Ich teilte mit ihr wie unwohl ich mich dort gefühlt habe und dass ich da nicht wieder zurück möchte.

Mum:,, Da gibt es sicher auch noch andere nette Studenten."
Ich:,, Das ist mir egal, ich habe genug von dieser Elisa und dieser Stefanie."
Mum:,, Aber du musst ja nicht zwingend was mit den Beiden machen.
Ich:,, Weißt du ich Zweifel schon länger daran ob das Psychologiestudium für mich noch das Richtige ist und ich glaube das war ein ganz deutliches Zeichen das es vielleicht doch nichts für mich ist."
Mum:,, Ich möchte dich zu nichts zwingen Süße, aber gib dem ganzen doch wenigstens noch eine Chance."
Ich:,, Mal sehen."
Mum:,, Ich mein was willst du sonst machen, das Psychologiestudium war doch dein Zukunftsplan."

Ich schaute sie kurz an, dann sah ich auf den Boden und brachte schließlich das raus was ich eigentlich die ganze Zeit will.

Ich:,, Wenn ich ganz ehrlich bin will ich zurück nach Spanien."
Nun sah ich wieder zu ihr hoch, doch hatte Schwierigkeiten ihre Reaktion darauf zu deuten. Sie sah etwas überrumpelt aus.
Mum:,, Ach Sophie, Gavi und du führen doch auch eine gute Fernbeziehung. Du darfst nicht wegen eines Jungen deine ganzen Zukunftspläne umschmeißen."
Ich:,, Es geht nicht nur um ihn, auch generell um Spanien. Ich will wieder in der Frauenfußballmannschaft spielen mit Melina zusammen. Marie geht bald auch nach Madrid zum studieren. Ich könnte sie oft besuchen und sie mich. Ich habe hier bald niemanden mehr, wenn Marie auch Deutschland verlässt."
Mum:,, Du hast immer noch deine Familie und du wirst bestimmt neue tolle Freunde in deinem Studium finden."
Ich:,, Ich brauche keine neuen Freunde. Ich habe die besten Freunde in Spanien schon gefunden."
Mum:,, Jetzt hört auf damit. Du wirst nicht deine ganzen Pläne für Vergnügung in Spanien umschmeißen."
Ich:,,Vielleicht haben sich meine Zukunftspläne aber geändert und ich möchte gar nicht mehr hier in Deutschland studieren."
Mum:,, Das kommt doch nur wegen deiner Beziehung zu dem Spanier."
Ich:,, Mama das kommt weil ich da so glücklich war." , schluchzte ich nun verzweifelt los.
Mum:,, Genug jetzt. Du kannst nicht einfach alles stehen und liegen lassen."
Ich:,, Aber wieso denn nicht?"
Mum:,, Du wolltest immer Psychologie studieren, warum denn jetzt bitte nicht mehr?"
Ich:,, Menschen ändern ihre Meinungen."
Mum:,, Und denk mal an Lily deine Schwester, sie ist noch so Jung und sie war oft traurig als du nicht hier warst."
Ich:,,Sie kann immer zu mir kommen in den Ferien und ich werde sie ganz viel besuchen versprochen. Aber ich möchte ein Leben in Spanien führen."
Mum:,, Das ist total durchgeknallt. Wie kommst du auf sowas."
Ich:,, Ich liebe Gavi und ich will mit Gavi zusammen sein, ich will Fußball spielen, ich will in Barcelona am Strand liegen können und ich will bei den Menschen dort sein. Ich kann dort genauso was arbeiten oder studieren."
Mum:,, Das hat mir gerade noch gefehlt du wirst nicht für irgendeinen Typen deine Zukunft hinschmeißen."
Sie stand auf und lief Richtung Tür
Ich:,, Gavi ist nicht irgendein Typ. Du liebst Papa doch auch?"
Darauf bekam ich keine Antwort sondern sie verließ einfach nur mein Zimmer und knallte dabei meine Tür zu.
Ich weinte weiter, bis irgendwann keine Tränen mehr kamen.
Ich nahm mein Handy und sah das Gavi mir geschrieben hatte.
Gavi:,, Bin gut in Barcelona angekommen, vermisse dich jetzt schon! Wie war dein Besuch an der Universität?"
Lange überlegte ich was ich ihm schrieb, doch schlussendlich wollte ich nicht das er sich irgendwelche Sorgen um mich machte.
Ich:,, Die Universität ist toll, war schön heute dort." , log ich schließlich.
Gavi:,, Das freut mich, was machst du jetzt noch?"
Ich:,, Bin echt müde, gehe jetzt schlafen. Gute Nacht :)."
Gavi:,, Gute Nacht Sophie :)"
Eigentlich war ich noch gar nicht so müde aber ich wollte mein Handy für heute einfach bei Seite legen und vermeiden dass sich Gavi irgendwelche Sorgen um mich machte. Ich schaltete meinen Fernseher an und schaute ein bisschen Netflix

Irgendwann klopfte es an meiner Tür und Lily stand schließlich im Zimmer. Meine Eltern schienen schon zu schlafen, denn sie schloss vorsichtig die Tür hinter sich und schlich zu mir ins Bett.
Lily:,, Möchtest du reden?"
Und schon fing ich an, ich erzählte ihr vom Streit mit Mama, von diesem beschissenen Besuch an der Universität und generell von allen Gefühlen die mir durch den Kopf schwirrten. Sie hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu und nahm mich zwischenzeitlich in den Arm. Irgendwann ließ ich sie dann auch mal zu Wort kommen.
Lily:,, Weißt du Sophie, ich habe dich wirklich gerne hier bei mir in Deutschland, aber die Tage an denen Gavi hier war, warst du so ein unfassbar glücklicher Mensch. Ich hab mich so gefreut dich so glücklich zu sehen und wenn du dein Glück in Spanien gefunden hast, würde ich dich niemals aufhalten dahin zu gehen. Ich würde dich zwar schrecklich vermissen und wir müssten uns ganz oft gegenseitig besuchen, aber du musst deinen eigenen Weg finden. Du bist hier in Deutschland bei uns natürlich immer willkommen aber wenn du dir ein Leben in Spanien aufbauen möchtest dann solltest du das tun. Ich habe den Eindruck das es dich glücklich macht."

Warum konnte meine kleine Schwester mich so viel besser verstehen als meine Eltern. Ich nahm sie erst ganz fest in den Arm, bis ich ihr antwortete.

Ich:,, Lily das bedeutet mir so viel, aber selbst wenn du damit kein Problem hast, haben Mama und Papa das. Sie lassen mich niemals nach Spanien gehen."
Lily:,, Rede doch nochmal mit ihnen."
Ich:,, Glaube mir es ist aussichtslos. Ich muss meine Pläne hier in Deutschland gestalten." , sagte ich etwas traurig.
Meine kleine Schwester nahm mich in den Arm, wir legten uns hin und schliefen wenig später recht erschöpft ein.

Danke für die ganzen Reads, seit gespannt aufs nächste Kapitel 😉

Crush on Gavi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt