Arrest me, Daddy

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Die Handschellen schnitten grob in meine Handgelenke. Wenn ich sie nicht bald abbekomme, verblute ich noch, dachte ich. Wie verrückt zerrte ich an ihnen, was aber eher das Gegenteil erzeugte. Sie schienen eher enger geworden zu sein und rissen die Haut nur noch mehr auf. Genervt ließ ich es bleiben und lehnte mich an die kalte Steinwand meiner Zelle. Ich blickte aus dem mit Gitterstäben gesicherten Fenster und beobachtete die Häftlinge die draußen auf dem Hof waren. Wie gerne würde ich auch die Sonne auf meinem Gesicht spüren. Ich seufzte.

Ich war nun seit knapp zwei Monaten im Gefängnis. Und ich wusste nicht wie ich es hier ganze zehn Jahre aushalten sollte. Die meisten Häftlinge hielten mich für einen Boxsack und ließen gelengentlich ihren Ärger an mir aus. Es war schon eine harte Zeit, aber ich wusste es würde besser werden.

Letztes Mal hatte ich zurückgeschlagen, seitdem hatten sie wenigstens ein wenig Respekt vor mir. Leider führte das dazu, dass ich für eine Woche Ausgangssperre hatte und im Einzelzellen-Trakt bleiben musste.

In meiner Zelle war es eiskalt, und das obwohl es Sommer war und 30 Grad im Schatten. Frierend wickelte ich meine Arme um meinen Oberkörper und dachte an ein warmes Kaminfeuer. Irgendwie half das.

Plötzlich wurde mit lautem Knallen meine Zellentür aufgeworfen. Ich zuckte stark zusammen. "Es gibt Abendessen, Heulsuse", wurde mir von einem Wärter an den Kopf geworfen, ehe dieser sich mit lauten und schnellen Schritten entfernte. Mit dem Spitznamen spielte er auf das erste Mal an, als ich zusammengeschlagen wurde. Damals hatte ich geflennt wie ein Neugeborenes und dachte das der Wärter mir helfen würde. Im Gegenteil, er hatte mir seinen Stiefel in den Magen gerammt und war gegangen.

Ich ließ den Kopf hängen und trat durch die offene Zellentür. Auf dem Weg zum Essensraum begegnete ich Blaise. Er war auch in einer der Einzelzellen, da er letzte Woche einen der Wächter schwer verletzt hatte. Er war einer der Häftlinge die mich von Anfang an fertigmachten. Er warf mir einen bösen Blick zu und leckte sich lasziv über die Lippen. Ih, dieser Perversling. Ich guckte ihn angeekelt an und machte mich davon.

Ich würgte gerade mein Essen runter, als die Tür zur Kantine aufgestoßen wurde. Alle Häftlinge, inklusive ich, drehten sich in die Richtung. Durch die Tür traten zwei Wachtmänner. Den einen kannte ich schon, Mr. Nott, er führte immer Aufsicht beim Essen, doch den anderen hatte ich noch nie gesehen. Er hatte blondes, schon fast weißes Haar und eine helle Haut. Seine kalten grauen Augen fixierten jeden einzelnen von uns. Zudem hatte er ein kantiges Gesicht mit hohen Wangenknochen. Durch die typische Kleidung der Wächter konnte man seine definierten Muskeln sehen.

Um es zusammenzufassen: Ich fand ihn hot.

Nun starrte er mich an, ein wenig länger als die anderen. Ein kleines, dreckiges Grinsen fuhr über seine Lippen, ehe er den gleichen kalten Blick wie davor aufsetzte.
Plötzlich begann Mr. Nott zu sprechen. "Mr. Malfoy ist jetzt der neue Wächter fürs Essen. Respektiert ihn gefälligst!"
Ein Häftling begann zu lachen: „Malfoy, was ein komischer Name!" Doch ein Blick von Malfoy genügte um ihn zum Verstummen zu bringen. Sofort herrschte Ruhe im Raum.
Nott wendete sich ab und man hörte sein Schritte verklingen. Malfoy stellte sich gerade hin und starrte die Häftlinge an. So still wie jetzt, war es glaube ich noch nie. Doch langsam kehrten die typischen Essengeräusche und Gespräche zurück. Auch ich wandte mich wieder meinem Essen zu, jemanden zum Unterhalten hatte ich nicht.

Eine Woche verging, in der jeden Tag das selbe passierte. Aufwachen, frühstücken, verprügelt werden, in der Zelle verkriechen und Abendbrot. Der selbe Tagesrhythmus, jeden Tag. Doch heute sollte es sich ändern, ich wusste es nur noch nicht.

Ich war gerade auf dem Weg zum Frühstück, als Blaise mich zur Seite zog.
„Du kleine Schwuchtel, denkst du ich merke nicht, wie du Malfoy immer anstarrst. Eklig sowas. Du solltest echt hinter Gittern, aber ups-", gespielt erschrocken hielt er sich die Hand vor den Mund, „da bist du ja schon"
Er lachte und spuckte mir ins Gesicht. Dann holte er aus und gab mir ein heftige Ohrfeige. Ich spürte wie mein Kopf zur Seite geschlagen würde und an die harte Steinwand knallte. Ich war froh nicht ohnmächtig geworden zu sein.

Drarry OS - smutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt