Kapitel 1: Marktplatz

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Es war Wochen her das Ai Beschäftigung gehabt hatte. Eine 17 Jährige sollte nicht völlig alleine in einem Haus in den Bergen leben müssen. Die wenigen Bediensteten die ab und an über die Flure huschten, hatten meist nicht mal Zeit für ein nettes Wort, also hatte sie beschlossen sich in die Stadt fahren zu lassen. Die kleine, enge Kutsche polterte über die schmalen Pfade, während die Aussicht ein traumhaftes Panorama bot. Ai erfreute sich noch immer an dieser Idille, die sie seit Kindertagen kannte. Obwohl die Reise Stunden gedauert hatte und der Pfad nicht immer bequem war, stellte sie fest, dass die Zeit wie im Flug vergangen war und ihr junges Herz machte einen Sprung, als sie die vielen Häuser der Stadt entdeckte. Die schmale Kutsche bog in das kleine hölzerne Tor der Stadt ein, was grotesk wirkte in anbetracht der Tatsache, dass es keine Mauer drumherum gab. Nicht weit, kam der Marktplatz mit all den Leuten und dem aufgeregten Getümmel, zum Vorschein. Für die filigranen Gebäude, oder den allgemeinen Tapetenwechsel, hatte die Tochter eines reichen Händlers keine Augen, ihr Interesse galt dem Mittelpunkt des Gedränges. "Ab hier wird es zu eng mit Maultier", gab der Kutscher auf dem Bock zu verstehen und das Gefährt hielt an. "Lächerlich, los ich will zur Platzmitte.", befahl sie und der Mann gehorchte indem er sein Tier mit der Gerte vorrantrieb. Der erste Peitschenschlag hatte sie zusammen zucken lassen, doch als das Tier sich in Bewegung gesetzt hatte, vergass sie das schlechte Gewissen. Nach einer mühevollen Weile drangen die Marktschreier an ihr Gehör und riefen die Versteigerungen über den Platz. Ais Kutsche hatte einen guten Standplatz auf das Geschehen, auch wenn das einige Leute zu stören schien. "Ein schöner Kerl, jung, atletisch. Er wird euch gute Dienste verrichten", ertönte der Auktionator und wollte seine Ware schmackhaft machen. Schnell überboten sich die Käufer und es dauerte bis die Ware einen neuen Besitzer hatte. Es handelte sich um einen jungen Mann mit kurzem, katanienbrauenen Haar und Bauernklamoten, wahrscheinlich ein einfacher Sklave, doch nicht das was Ai suchte. Der Mann welcher bezahlte, sah aus wie der Besitzer einer Tee Plantage, die übliche Kleidung für sein Geschäft und auch die Kopfbedeckung ließ darauf schließen. Als nächstes zog man eine alte Frau auf die Bühne. Sie war schwach und abgenutzt, Ai empfand Mitleid, wenn sie keiner wollen würde, würde ihr jetziger Besitzer sie irgendwann beseitigen. Der Tag verging und das Mädchen war schon enteucht, das nichts ihren Vorstellungen entsprach, als man ein kleines Mädchen, nicht älter als Ai selbst auf die hölzerne Bühne zerrte. Die kleine hatte fuchsrotes Haar und zwei verschiedene Augenfarben. Eines schimmert gold, das andere grün im Sonnenlicht. Anderst als die meisten vor ihr, lächelte die kleine. Ai zögerte nicht lange, in ihren Zügen breitete sich das verschlage Lächeln ihres Vaters aus und sie bot eine horrende Summe für das Kind. Es stand außer Frage, dass sie die Sklavin bekommen würde, zumal sie die reichste Person in einem Umkreis von sieben Tagesmärschen war. "Verkauft!", brüllte der Auktionator und klopfte auf sein Pult. Ai ließ sich die Kutsche öffnen und der dicke Stoff des Kleides wirbelte den Staub zu ihren nackten Füßen empor, als sie mit dem Münzbeutel ihre Ware einfordete. Beim bezahlen erhaschte sie einen belanglosen Blick auf die Eltern, welche ihre Tochter zum verkauf geboten hatten und ließ die kleine Wortlos in die beengte Kutsche steigen.Die Kutsche fuhr los, zurück in das kalte, einsame Haus am ende der Bergkette. Der Tag neigte sich der Dunkelheit entgegen und das magenta der untergehenden Sonnen Färbte alles in ein phantasievolles Licht, dass verzauberte. Die Fahrt über redete keiner etwas und Ai genoss ihre neuste Errungenschaft schweigend, in dem sie sie musterte. Die Fremde war zierlich und doch hatte sie für ihre 16 Jahre eine schöne weibliche Figur mit Brust und Tallie. Sie lächelte die gesamte Fahrt über und die Kleidung betonte ihre Kurven.
Zurück im Anwesen, wies sie der Neuen ein Zimmer zu und gab ihr die Zofenbekleidung, am Morgen würde ihr neues Leben beginnen, doch noch bevor Ai das Zimmer verließ, setzte das Kind an. "Mein Name ist Mia. Fuchsgöttin aus Hanato und ich bin hier, weil ich von den Menschen lernen will was Liebe ist."

Das Gefühl von Liebe! (GirlxGirl Girl x Girl Girlslove Yuri)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt