„Kein Problem", lachte ich schließlich. Ich mochte seinen Humor, auch wenn mich seine Sprüche sehr in Verlegenheit brachten. Aber das kribbeln in meinem Bauch und mein rasendes Herz, jedes Mal, wenn Gellert mir näher kam, war angenehm aufregend, doch das kam wohl möglich einfach davon, dass ich ihn eben erst kennengelernt hatte, obwohl das mit Nathan und auch allen anderen nicht so war. Mit Gellert war es irgendwie anders...„Okay, gut!" Ich sah Gellert nun wieder in sein ästhetisches Gesicht. Ein Lächeln schlich sich über meinen Mund, als ich sah, dass sich seine Mundwinkel ebenfalls in die Höhe zogen. Dann wandte ich meinen Blick von ihm ab und schaute wieder auf den Weg vor uns.
„War sind da", bemerkte ich nach nur wenigen Minuten und bleib zufrieden stehen. Auch er sah nach vorne und bemerkte die bunte Blumenwiese vor uns.
„Es ist wunderschön hier", kommentierte er nachdenklich, woraufhin ich nur stumm nickte und meinen Blick wieder auf ihn platzierte. Ich versuchte mir sein Seitenprofil einzuprägen, die Art wie er nach vorne schaute und alles um sich herum vergaß. Ich grübelte darüber, worüber Gellert wohl nachdachte, doch mir kam nichts plausibles in den Sinn. „Verzeihung, ich-"
„Du Entscheidungst dich echt viel zu oft", unterbrach ich ihn, er sah kurz zu mir herab und dann direkt wieder auf den Boden.
„Richtig... Entschuldige..."
„Siehst du? Schon wieder! Keine Entschuldigungen mehr!" Ich sah ihn durchdringlich an, woraufhin er zustimmend nickte. Wir setzten uns in das hohe Gras vor einen der Bäume, um von der prallenden Sonne geschützt zu werden. Wir redeten eine Weile lang nicht, sondern genossen die wärme, bis mir die Wunde an seinem Hals wieder einfiel. „Darf ich dich was fragen?", fragte ich ihn, woraufhin er nickte.
„Alles", antwortete Gellert nur kurz angebunden.
„Also... ähm... Vorhin bei Bathilda...", stotterte ich und ärgerte mich im selben Moment über meine Unfähigkeit.
„Du möchtest wissen, warum ich diese Wunde am Hals habe?", fragte er mich mit einer ruhigen Stimme, worauf ich - dankbar darüber, dass ich die Frage nicht aussprechen musste - nickte. „Nun, sagen wir mal so... Meine Eltern... mein Vater findet vieles, wofür er mich fertig machen kann", sagte er, was ihm alles andere als leicht fiel.
„Was denn zum Beispiel? Auf mich machst du einen sympathischen Eindruck", hakte ich nach. „Du musst mir natürlich nicht antworten", fügte ich schnell noch hinzu, da ich nicht wollte, dass er sich dazu verpflichtet fühlte, mir alles zu erzählen. Immerhin kannten wir uns erst seit ein paar Stunden.
„Alles gut. Und um deine Frage zu beantworten..." Mit beiden Händen zeigte er auf sich. „Hast du mich mal angesehen?" Nur ungefähr jede freie Sekunde, dachte ich mir. Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen. „Meine verschiedenen Augen, dass ich so blass und so dünn bin..." Er stoppte seine Aufzählung und hielt einen Moment inne, aber es hörte sich nicht so an, als sei er schon am Ende. „Meine Vorlieben für Männer", beendete er vorsichtig und musterte mich mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck.
Eine eher unwichtigere Frage stellte sich bei mir in den Vordergrund. „Du bist schwul?", fragte ich ihn, was sich eher wie eine Bemerkung anhörte. Aber keines Falls abwertend... nur erstaunt. Ich bereute im selben Moment, dass ich bei einem solch ernsten Thema, auf das unwichtigste weiter hinaus ging.
Er nickte nur. „Ich hoffe das ist nicht schlimm für dich?" Es klang eher nach einer Frage.
Ich legte sanft meine Hand auf seinen dezent muskulösen Oberarm, wegen welchem ich fast den Faden verlor und er sah mir wieder in die Augen. Das Gefühl in meinem Bauch versuchte ich einfach zu ignorieren. „Natürlich nicht!", versichtere ich ihm mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Wieso sollte es?", fragte ich nach.
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Serendipity (Grindeldore FF)
FanfictionAlbus POV Jedes mal, wenn sich unsere Blicke kreuzten, schien die Zeit still zu stehen. Die Momente der Stille, waren geprägt von meinen Herzschlägen und meinen Sinnlosen Gedanken. Ich verlor mich in seinen besonderen Augen, die mich in ein Paradis...