28. Aussprache

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Kenma

Kein Schritt wich ich von Kuroo's Seite, betrachtete die Angelegenheit eher still und misstrauisch. Meine Mutter verhielt sich sehr aufgeregt und fröhlich, wo mein Vater war keine Ahnung.
,, Setzt euch schon mal in die Küche. Wir holen das Essen ", meinte sie noch, ehe sie davon eilte. So wie es meine Mutter sagte, setzten wir uns an den Küchentisch, ich natürlich neben Kuroo. Wenn ich mich so umsah hatte sich nach meinem spontanen Auszug wenig, bis fast gar nichts geändert. Die Küche bestand noch immer aus dem hölzernen Laminatboden und die Einrichtung war die selbe. Die Wände weiß gestrichenen, weiße Schränke, dazu eine graue Arbeitsplatte, wo die ganzen Küchengeräte draufstanden. Alles wie beim alten.
,,Alles wird gut ", flüsterte Kuroo mir zu und nahm meine Hand in seine. Wir verschränkten sie unter dem Tisch, während wir auf meine Eltern warteten, die auch schon sofort zu uns kamen.

Mein Vater hatte sich verwunderlich schick angezogen, ich meine er hatte ein Hemd an! Eigentlich mochte er es überhaupt nicht, diesen vornehmen Lappen anzuziehen, wie er immer sagte. Doch heute schien es ihm wichtig zu sein, denn wenn er sich mal in diesen 'vornehmen Lappen' zwängte, dann war etwas von sehr großer Bedeutung. Meine Mutter stellte einen Teller befüllt mit den leckersten Onigiris des Universums auf den Tisch, die ich schon mehrmals genießen durfte. Auf einem Tablet, welches mein Vater zum Essenstisch schleppte waren 4 Schüsseln gut befühlt mit dampfenden Ramen drauf. Meine Lieblingsgerichte? Sie machten sich wirklich sehr viel Mühe für dieses Mittagessen mit uns zusammen.

,, Greift zu. Es ist genug von jedem da". eröffnete meine Mutter das Abendessen. Kuroo nahm sich mit seiner linken Hand eine Schüssel Ramen vom Tablet, da ich noch immer seine rechte Hand im Beschlag nahm. Zögerlich ergatterte ich mir zwei Onigiris und fing wie alle anderen an zu essen, dabei verlief es sehr ruhig. Niemand schien ein Gespräch anfangen zu wollen und damit das stille Abendessen zu unterbrechen. Kuroo hielt die ganze Zeit meine Hand, während er sein Essen mit links aß und das ohne irgendwelche Probleme. Für mich schien es als hätte er schon öfters mit links gegessen, so gut beherrschte er die Kontrolle über das Besteck.

,, Ich glaube das uns allen dieses still Schweigen ziemlich unangenehm ist ", erhob mein Vater die Stimme und ich gab ihm recht. Es war sehr unangenehm still schweigend vor meinen Eltern zu sitzen, die mich vor einiger Zeit dazu gebracht hatten meine Sachen zu packen und zu gehen.
,, Deshalb finde ich es vernünftig, wenn wir anfangen zu reden und ich möchte gerne den Anfang machen ", nahm er das ganze in die Hand. Einverstanden nickte ich meinem selbstbewussten, aber innerlich aufgeregten Vater zu, was für ihn meine volle Aufmerksamkeit bedeutete.

,, Kenma es tut uns leid. Wir hätten anders reagieren und es dich mindestens versuchen lassen sollen. Es ist nicht in Ordnung, dass wir dich dazu bedrängt haben, deinen hart erarbeiteten Job zu kündigen, aber wir haben uns so viele Sorgen gemacht. Besonders in deinem letzten Schuljahr warst du so deprimiert, kalt und genervt. Wir hatten Angst das du wieder von dem schwer erarbeiteten Weg abkommst und wieder Depressionen bekommen würdest. Verzeih uns bitte unseren zu voreiligen Entschluss, wir haben es dir damit nur schwerer gemacht ", entschuldigte er sich für sie beide. Meine Mutter hatte ihre Hände, auf dem Tisch zu Fäusten geballt, sagte aber nichts dazu.

Mein Vater hatte recht, als er sagte ich war deprimiert, kalt und genervt, denn dieses Schuljahr, war das Jahr wo Kuroo nicht mehr auf meine Schule ging. Wir standen zwar über WhatsApp in Kontakt, aber das war nicht das selbe, als wäre er direkt bei mir. Tja und deswegen hatte ich schlechte Laune. Kuroo hatte mir gefehlt.
,, Ihr müsst wissen das Kenma ein sehr talentierter junger Mann ist. Seine Wünsche oder Entscheidungen nicht zu akzeptieren und ihn dazu zu bringen es sein zu lassen ist nicht fair ", unterstrich Kuroo nochmal den Hauptgrund meiner Flucht in dieser zerstrittenen Nacht.
,, Wir haben uns vor Verschlechterungen in Kenmas geistigen Wesen sorgen gemacht. Wir hätten es nicht ertragen können, wenn er wieder in so ein Loch gefallen wäre, dann wäre unsere Welt zerbrochen", erklärte uns mein Vater reumütig. Seine Vorwürfe sah ich schon, wenn ich ihm nur in die Augen blickte.

Meine Mum hingegen hatte ihre Hände noch immer zu Fäusten geballt und ihren Blick auf die Tischplatte gerichtet. Kuroo strich mir beruhigend mit dem Daumen über den Handrücken, um mir ein Gefühl von Beistand zu geben. Mein Vater war schon immer eine Person die seine Fehler eingestand und der es dann auch wirklich ernst meinte mit dem was er sagte.
,, Würdest du mich den jetzt unterstützen wenn ich dir sagen würde, dass ich nicht mit dem Modeln aufhöre? ", stellte ich ihn unter die Probe. Wenn er jetzt sagen würde, dass er es nicht tun würde dann würde ich wieder gehen, aber wenn er sagen würde, dass er mich unterstützen würde, dann sei es ihm verziehen.
,, Ja das würde ich, denn egal was du auch für ein Beruf ausüben möchtest, du sollst damit glücklich werden und nicht ich. Ich würde alles dafür geben, dich glücklich zu sehen und wenn es das Modeln ist, was dich glücklich macht, dann soll es so sein ", sagte mein Vater schön formuliert.

Glücklich lächelte ich ihn an, wodurch auch ein entschuldigendes Lächeln von seiner Seite zurückkam. Es tut ihm wirklich leid.
,, Und du Mum?", fragte ich nun die Person an dem Tisch, die dazu noch gar nichts gesagt hatte. Ihre Körperhaltung war angespannt, ihre Lippen fest aufeinander gepresst, so als würde sie verhindern wollen etwas komplett falsches zu sagen.
,, Ich finde es noch immer keine gute Idee. Kenma sei vernünftig, ich bitte dich. Ändert sich deine Meinung denn überhaupt nicht, nachdem du entführt wurdest? Ist dir deine Familie denn völlig egal? ", fragte mich meine Mutter fassungslos. Damit traf sie einen Wunden Punkt in meinem Herzen, nur mit Mühe konnte ich mir die Tränen zurückhalten. Mir soll die Familie egal sein? Wo war sie denn die ganze Zeit? Wer akzeptierte denn nicht die Wünsche des eigenen Kindes? Ich war es nicht!

Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt