29. Home Model

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Kenma

,, Mir ist meine Familie nicht egal, aber du kannst nicht von mir verlangen, dass ich meinen Job kündige, weil ich einen ach so schwachen Geist besitzen soll", verteidigte ich mich mit einer ruhigen Stimmlage. Innerlich war ich am brodeln. Kuroo verstärkte den Druck an unseren Händen, die nach wie vor unter dem Tisch verschränkt waren.
,, Du hast doch gesehen was dieser Job mit sich bringt! Verstehe doch bitte das ich dich beschützen will ", versuchte sie mich auf die flehende Art und Weise zu überzeugen, ich hielt leider Gottes aber nicht viel von dieser Methode.
,, Verstehe du doch bitte das ich diesen Job liebe", machte ich es ihr nach und anscheinend schien ihr es nicht zu gefallen. Sie spannte ihre Fäuste mehr an, knirschte mit ihren Zähnen und sah mich dabei fassungslos an.

,, Es lauern zu viele Bastarde auf dieser Welt rum, die dir etwas antun wollen nur weil sie Aufsehen erregen wollen! Die Polizei und die Geheimdienste sind unnütze Faulenzer! ", beleidigte sie die Einsatzkräfte, die mich mehr oder weniger gerettet hatten. Ich spürte wie sich nun auch Kuroo neben mir anspannte, da er ja indirekt beleidigt wurde, obwohl er es war der mich gerettet hatte.
,, Mutter! Ohne diese" Faulenzer " wäre ich nun irgendwo auf der Welt und müsste Dinge tun, die ich nie hätte tun wollen! Sie haben mich gerettet und waren effektiver als deine Worte es überhaupt beschreiben könnten!", knurrte ich sie an. Wie kann sie nur sowas sagen! Kuroo hatte sich in eine lebensgefährliche Mission gestürzt, um mein Leben zu retten, welches früher oder später in Gefahr gewesen wäre! Sowas hatte Respekt und Anerkennung verdient und keine Beleidigung.

,, Tz ja sie haben dich gerettet, aber du müsstest am besten wissen wie lange es gedauert hat, bis es dazu kam! ", beschwerte sie sich dramatisch über die Einsatzkräfte, die ja auch nicht zaubern konnten.
,, Ist ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass diese Leute vielleicht auch erstmal herausfinden müssen wo sich derjenige überhaupt befindet?", fragte Kuroo meine Mutter nett, aber innerlich tobte er vor Wut. Ich konnte es riechen. Oh nein doch nicht. Das sind nur meine Onigiris, die mich schmachtend auf dem Teller ansehen.
,, Ja, aber mehr als drei Tage ist übertrieben!", meckerte sie weiter herum. Langsam ging mir ihre Art und Weise auf die Nerven. Sie wäre erst zufrieden, wenn sie aus meinem Munde hören würde, dass ich meinen Job auf der Stelle kündige, aber das werde ich nicht tun. Schon gar nicht auf ihre Wünsche über mein ach so schwieriges Leben.

,, Entweder du akzeptierst meine Meinung so wie sie ist oder wir gehen wieder", sagte ich vielleicht ein wenig direkt. Stumm sah sie mich an und ich konnte erkennen wie es in ihrem Köpfchen ratterte. Sie wusste was passieren würde, wenn sie auf meine Meinung pfiff. Ihr Blick war längst nicht mehr so weich, wie bei der Begrüßung an der Tür.
,, Wenn du ein Bodyguard einstellst...vielleicht ", brachte sie einen Vorschlag, der aber mir nicht gefiel. Ich meine im Ernst. Ein Bodyguard? Ist das nicht etwas übertrieben?
,, Wieso ein Bodyguard. Ich habe doch Kuroo bei mir", lehnte ich den Vorschlag indirekt ab, doch schien sie es so nicht aufzunehmen.
,, Mein Schatz Kuroo ist zwar zu einem großen, starken und dazu auch noch gutaussehenden Mann herangewachsen, aber er kann dich nicht rund um die Uhr beschützen ", wollte mir meine Mutter ausreden, da sie nicht wusste auf welchem Level Kuroo seine beruflichen Tätigkeiten ausüben konnte.

,, Natürlich kann er das", knurrte ich genervt. Wird dieses Gespräch auch endlich mal ein Ende finden? Keine Ahnung wie spät es war, aber wir redeten eindeutig schon viel zu lange.
,, Schatz sei nicht unvernünftig ", bat mich meine Mutter, welche in meinen Augen nicht gerade viel besser war.
,, Ähm....ich hätte da eine Idee", meldete sich Kuroo nachdenklich. Sofort hörten ich und meine Mutter auf uns gegenseitig umstimmen zu wollen.
,, Welche? ", fragte ich meinen Freund neugierig, denn seine Vorschläge konnten doch nur gut werden...meistens jedenfalls.
,, Wie wäre denn sowas wie ein Home Model?", klatschte er uns irgendetwas auf den Tisch, womit wir erstmals nichts anfangen konnten.
,, Was soll das genau sein?", fragte meine Mutter ihn skeptisch, aber auch nicht komplett abgeneigt.

,, Das soll bedeuten, dass Kenma nur Zuhause modelt, wo ich auch bei ihm sein kann. Dort wäre er am sichersten und könnte gleichzeitig auch seinen Beruf als Model ausüben", erklärte uns Kuroo seine gar nicht mal so schlechte Idee. Problem war nur das der Stein zu viele ungeschliffene Kanten hatte, was ihm dazu verwehrte eine perfekte Kugel zu sein.
,, Klingt gar nicht mal so schlecht ", überlegte mein Vater nun auch über den Vorschlag. Meine Mutter war still, schien in Gedanken versunken zu sein, wo sie mit sich selbst diskutierte.
,, Wir haben zu wenig Platz dafür und wie soll das mit meinem Manager klappen und den Shootings? ", fragte ich Kuroo den wichtigsten und gröbsten Teil der mir an Fragen spontan einfielen.

,, Wir können umziehen. In ein Haus mit mehr Platz und allem drum und dran. Das mit deinem Manager können wir klären und die Shootings sind gestrichen für das moderne Home Model ", meinte Kuroo total begeistert von seiner Idee. Irgendwie auch niedlich. Aber das mit den gestrichenen Shootings fand ich nicht gerade sehr rosig, denn was soll ein Model ohne Shootings?
,, Ich weiß nicht so recht. Die Shootings kann ich nicht einfach in die Tonne hauen", teilte ich meinem Freund, mein Unbehagen mit. Verstehend nickte er, fasste sich nachdenklich an sein Kinn und blickte an die Decke. Das macht er meistens wenn er angestrengt über etwas nachdachte.
,, Und wie wäre es wenn die Shootings einfach bei uns sind oder wir sie selber machen? ", fragte er mich Schulter zuckend. Hm...an sich gefällt mir der Vorschlag, dann kann ich nämlich rund um die Uhr bei Kuroo bleiben.
,, Einverstanden, aber ich hoffe du weißt, dass diese Aktion sehr viel Geld kostet", erinnerte ich ihn an die großen Ausgaben, die wir dann haben werden.

,, Habt ihr denn so viel Geld? ", fragte uns mein Vater. Also an Geld sollte es uns, Dank unseren Jobs nicht mangeln, aber wie sollen wir das denn erklären...
,, Ich bin zuversichtlich, dass das Geld reichen wird", versicherte Kuroo meinen Eltern beruhigend.  Es war keine genaue Erklärung, dafür aber ein kurzer knapper Satz, der einigen schon ein wenig Ballast von den Schultern nahm. Nun zu zurück zum eigentlichen Thema.
,, Ich frage dich jetzt noch einmal. Würdest du mich unterstützen? ", fragte ich meine Mutter ernst, während ich Kuroos Hand fest im Griff hatte. Ich war wirklich froh, dass er für mich da war und mir wortwörtlich seine Hand reichte.
,, Wenn ihr das so macht wie ihr es gerade vorgeschlagen habt.....ja", stimmte meine Mutter schlussendlich doch noch zu. Sofort fiel der Klotz in meinem Herzen und auch Kuroos Hand befreite ich von meinem Druck, doch ließ ich sie nicht los.

Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt