capítulo diecisiete

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BRIELLE

Tagelang ging ich meinem Ehemann aus dem Weg. Irgendwie, nach unserem Gespräch, fühlte ich mich zum einen gut, zum anderen aber noch leerer als zuvor. Heute lud ich meinen Bruder zu uns ein, der auch über das Wochenende hier bleiben würde.

Ich brauchte ihn und wollte mit ihm sprechen.

»Bri, ich hoffe du hast nicht vergessen, dass dieses Wochenende die Hochzeit von Arlo ist, oder?«, oh verdammt. Luisa vermied es zu erwähnen, dass es gleichzeitig auch Adas Hochzeit war. »Hm, aber mein Bruder kommt über das Wochenende«

»Oh, ja stimmt. Zwilling richtig?«, ich nickte wieder wandte mich meinen Haaren zu, die ich glättete. »Falls du noch kein Kleid hast, können wir gleich-«

»Das klingt super«, unterbrach ich sie mitten im Satz, weil ich den Abstand zu meinem Haus brauchte. Nachdem ich mich schnell angezogen hatte, konnten wir auch schon los. Wir wurden direkt zu unserer Stammboutique gefahren, wo uns auch schon die Mitarbeiterinnen dort begrüßten.

»Hola, wie können wir helfen?«, erkundigte sie die Blondine der beiden und wir erklärten ihr den Anlass. Natürlich wollte ich nicht auffallen, gleichzeitig aber dennoch sehr gut aussehen, also bat ich um ein dunkles Kleid. Luisa hingegen wollte Farbe.

Die Verkäuferin wurde bei mir bereits fündig und legte mir einige Kleider in die Umkleide, von denen mir aber eines direkt ins Auge stach. Es war zwar weder schwarz noch blau, aber es war in einem wunderschönen tiefgrünen Ton, der von Weitem nicht so definierbar war. Als erstes zog ich also das an und entschied mich letztlich dafür.

Es war perfekt. Betonte meine Kurven, zeigte Bein und hatte eine luftige kleine Schleppe mit Pailletten drauf bestickt.

»Du wirst dort alle umhauen«, grinste Luisa, die in einem hellblauen Kleid vor mir stand. Es betonte ihre gleichfarbigen Augen und war wirklich wie für sie gemacht. »Du erst!«

Wir stellten uns nebeneinander und sahen in den großen Spiegel. Wir wirkten wie von Barbie aus Prinzessin und das Dorfmädchen. Wir lächelten und diesmal kaufte ich mir mein eigenes Lächeln auch ab. »Moment«, ich Leif zur Tasche, den mein Handy klingelte.

»Hallo?«

»Wir sind schon am Flughafen, kannst du uns früher abholen?«, ich sah auf die Uhr und es waren noch Stunden bis zum eigentlichen Anflug. Aber ich bejahte es und fragte mich, ob er wirklich Vicente und Leandra mitgeschleppt hatte.

»Luisa, mein Bruder ist jetzt schon gelandet. Wollen wir zum Flughafen?«, sie nickte und ich wusste, dass sie sehr gespannt war, ihn kennen zu lernen.

Wir stiegen in den Van und fuhren zum Terminal, wo mein Bruder wartete. Sobald ich ausstieg, erkannte ich seinen braune Mähne direkt und auch die Blonde von Vicente, der neben ihm stand. »Brielle«, mein Bruder zog mich fest in seine Arme und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Es tat gut, ihn wieder bei mir zu haben.

Auch Vicente bekam eine Umarmung von mir, die nicht lange dauerte, weil ich von ihm weggerissen wurde und in Leandras Arme landete. »Ich glaube es nicht«, sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und betrachtete mich ganz genau. »Schön, dass du wieder etwas Farbe im Gesicht hast«, ich nickte und dann war es an der Zeit, Luisa vorzustellen.

»Das ist Luisa, meine Freundin, die eine tolle Seele ist. Das sind Leontes, Vicente und Leandra«, Luisa wirkte plötzlich total eingeschüchtert, reichte dennoch allen freundlich die Hand. »Wollen wir los?«

»Wo werden wir wohnen?«, bei mir ging es nicht, weil Natanael ausrasten würde. Ich hatte bereits mit Luisa und Martino gesprochen und sie hatten nichts gegen, alle bei sich wohnen zu lassen für einige Tage.

»Bei mir«, lächelte die Blondine und wir gingen zurück zum Van. Dort setzte sich mein Bruder neben Luisa, Leandra und Vicente saßen von beiden Seiten neben mir. Ich spürte die körperliche Nähe des Blonden und wusste, dass es noch viel Stress geben würde, durch den Fakt, dass er hier war. Aber damit musste Nata leben, wenn er mich nicht verlieren wollte.

»Und morgen wird geheiratet?«, durchbrach Vicente die Stille und sah sofort zu mir. Seine Augen fixierten meine und ich spürte die aufsteigende Hitze in mir. »Ja, zwei Paare«, wenn ich nur daran dachte, dass Ada wirklich heiratete. Und das Andres, der genau wusste, was geschehen war, ließ mich nicht kalt, auch wenn es das sollte.

»Mein ältester Bruder und der beste Freund von Natanael«, erklärte Luisa und hielt den Blick auf Leontes gerichtet. Sie fand ihn anziehend, was ich ihr nicht verübeln konnte. Aber mein Bruder, naja...er war jetzt nicht der Charmeur. Zumindest entnahm ich es von dem halben Jahr, das ich mit ihm verbrachte.

Kurz darauf kamen wir bei Luisa zuhause an. Ich half mit den Sachen, betrat deren Haus und was sah ich? Ich sah meinen Mann mit Martino am Tisch sitzen und trinken. Wundervoll.

»Was tut er hier?«, knurrte er sofort, als er Vicente erblickte. »Er hat einen Namen und ist mit meinem Bruder hergekommen. Beruhige dich«, entgegnete ich kalt und sah dann zu Martino, der das ganze amüsant zu finden schien.

»Ich soll mich beruhigen? Steckte nicht noch vor einigen Monaten sein Schwanz in dir?«, er setzte es wirklich darauf an. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ging auf meinen Mann zu. »Das ist dein Argument? Zu dem Zeitpunkt warst nicht nicht einmal in der Nähe. Du hast nicht darüber zu bestimmen, mit wem ich was hatte, was während unserer Trennung war! Du solltest allgemein den Mund halten, wenn deine Ex plötzlich hochschwanger deinen älteren Bruder heiratet!«, wurde meine Stimme lauter, ich packte ihn am Kragen und schubste ihn stark von mir.

»Vielleicht solltet ihr euch-«

»Mischt euch nicht ein verdammt. Unsere Ehe ist so verkorkst Natanael, dass wir nicht einmal mit solchen Dingen klarkommen und uns direkt an die Gurgel gehen. Es ist alles andere als normal und wir sollten uns wirklich überlegen, ob das alles noch Sinn macht«

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt