Kapitel 5 - Der Letifold, der Zauberertöter

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Der nächste Tag war angebrochen, als ich mittig zwischen Sebastian und Ominis her ging. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass auf uns keine Aufmerksamkeit lag, denn das tat sie wahrhaftig. Es war immerhin lange her, seitdem wir mit solch einer Präsenz über die Schulflure Hogwarts liefen. 

Au ja, Poppy Sweeting würde mich dafür mehr als nur tadeln.

Doch unser Trio diente einem guten Zweck. Unser Bund war wichtig, um Hogwarts vor Devil zu schützen und auch, wenn uns bisher wichtige Hinweise fehlten, um ihn schuldig zu sprechen. So war ich mir trotzdem sicher, dass er für den Tot der Hufflepuff-Schüler verantwortlich war. 

"Das kann ja wohl nicht sein!", ertönte Poppys Stimme, woraufhin ich, mehr oder weniger "sanft" ihr Buch gegen meinen Rücken spürte. Verdutzt drehte ich mich um, sah auf meine beste Freundin mit einer zuckenden Augenbraue herab. 

"Das-!", sie fing voller wütenden Enthusiasmus an, senkte jedoch sofort ihre Stimme als sich Sebastian in unser Blickfeld lehnte.

"Woah, der Dachs kann ja richtig bissig werden!", schmunzelte er amüsant, woraufhin ich auf zischte,  ihm mahnend meinem Ellenbogen in die Seite stieß.

Poppy kniff nur ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie nach meiner Hand griff.

"Das erfordert ein Gespräch unter Frauen!", zog sie mich hinter sich her, wobei Sebastian es nicht lassen konnte, seine Sticheleien in den unpassendsten Momenten fortzuführen.

"Frauen? Ach ja, seid ihr das?", rief er uns neckisch hinterher, wobei sich Ominis wahrscheinlich  dafür schämte. Es wäre nicht zu verdenken, dass er ihm sogar eine kleine Hinterkopfschelle gab.

"Sebastian...", würde dann nur enttäuscht folgen, ehe er kopfschüttelnd weiter zum Unterricht ging und ich musste zugeben, dass ich diese Vorstellung äußerst amüsant fand.

Doch nun musste ich mich Poppys, sonst so seltener Naturgewalt stellen. Auch wenn es keineswegs verwunderlich war, dass sie so reagierte... Immerhin wusste Poppy vieles, auch wenn nicht alles, aber meinen Schmerz, den ich wegen Sebastian empfand, kannte sie zu gut.

Poppy wollte immer das beste für mich, bis zu diesem Zeitpunkt und darüber hinaus. 

Sie wünschte sich nichts dringlicheres, als dass ich endlich glücklich wurde.

"Das sah mir sehr nach Sebastian Sallow aus", fing sie deshalb an, zeigte mir mahnend ihren Zeigefinger, wobei ich sie verwirrt an sah.

"Ja, das war Sebastian...", wusste ich nicht direkt worauf sie hinaus wollte.

"Was ist passiert? Habt ihr 'ne on-off Beziehung oder irgendwie sowas?", brachte mir Poppy schon etwas schamlos entgegen, da konnte ich nur erschrocken die Luft einziehen.

"Bei Merlins Willen, sieht das denn so aus?!", wurden meine Wangen rot, mein Ton klang zudem erstaunlich freudig. Zu freudig für Poppy und auch für mich.

Hormone...

"Das ist nichts worüber man sich freuen sollte, Ellie!", war sie mehr als über meine Reaktion verwirrt, ehe sie sich fasste und ihre Hände stolz in die Seiten stemmte.

"Ihr wollt mich doch nur veräppeln, das habt ihr euch so überlegt, richtig?", grinste sie nun und ich wusste nicht recht, ob es Poppy in dem Moment mental gut ging. Dieses Grinsen war beinahe manisch.

"Womit?", fragte ich, woraufhin ihr Gesichtsausdruck entgleiste.

"Meine Güte... ihr habt euch, Merlins Willen, wirklich vertragen?", ihre Augen waren weit aufgerissen, ehe ich Imelda im Hintergrund hörte.

"Die ganze Schule spricht über dich, Ellie!", leuchteten ihre Augen mit falscher Begeisterung. Ich dagegen empfand es gruseliger Weise gar nicht so unangenehm im Rampenlicht zu stehen.

The Devil was upon us - Sebastian SallowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt