Zu diesem Zeitpunkt war euch noch nicht klar, dass der Vorfall an diesem Tag nichts im Vergleich zum zukünftigen Terror sein sollte.Die Stunde wurde für beendet erklärt und nun musstest du nur noch darauf warten, dass die Heldenklasse umgezogen die Umkleiden verließen.
Verträumt starrtest du Löcher in die Luft und begannst wieder einmal leise vor dich hin zu summen.
Dieser Moment, so schön ruhig und friedlich, angenehm kühler Wind bließ dir um die Ohren und die wenigen Blätter tanzten in diesem hin und her. Wie schön die Natur doch war.
,,Komm!", forderte Katsuki dich plötzlich auf und nahm deine Hand, bemerkte dabei deine geistige Abwesenheit sofort. ,,Hey, was ist, hm?"
Perplex blinzeltest du deinen Gegenüber an. Der merkt aber auch alles!
,,Ach weißt du... irgendwie war dieser Tag total bescheuert."
Aufmerksam lauschte der Oberschüler deiner Klage.
,,Erst die Sache mit meinem... Vater, dann wären wir seinetwegen beinahe zu spät gekommen und außerdem sprachen meine Mitschüler wieder unglaublich nett mit mir... aber hey! war doch eigentlich gar nicht so schlimm."
Bedrückt hing dein Blick am Boden. Dein Freund wusste nicht so recht was er tun könne, um dich wieder lächeln zu sehen. Spontan fiel ihm absout nichts ein.
,,Kann ich denn etwas tun, damit dein Tag besser wird?"
Um diese Frage vorübergehend zu beantworten, schlosst du deinen hitzköpfigen Choleriker in eine innige Umarmung und murmeltest leise deinen Wunsch in diese Geste. ,,Kuscheln?"
Hoffnungsvoll wendete sich dein Blick zu ihm rauf. Selbstverständlich würde ihm niemals, nichtmal im Traum einfallen dir so eine Bitte abzuschlagen.,,E-Entschuldigung?", ertönte eine zarte Stimme hinter euch, nachdem ihr erst wenige Sekunden das Eingangstor der Schule passiertet. Dir kam diese Stimme nur allzu bekannt vor und allein ihr Klang ließ schon längst verdrängte, angestaute Wut in dir aufkochen. Braune, pink-blau gesträhnte Haare, zusammengebunden zu einem hohen Zopf, schoben sich vor deine Sicht. Falsche, lange, schwarze Wimpern klimperten euch unschuldig an, darunter smaragdgrüne, blau angehauchte Augen verbergend.
,,Duu Bakugou? K-Kann ich kurz... mit die sprechen?", spielte das Mädchen vor euch die Schüchterne und tappte nervös von einem auf den anderen Fuß.
Dein Freund schien sichtlich davon genervt und absolut nicht begeistert zu sein. ,,Allein... wenn möglich?", fügte sie hinzu, widmete ihren Blick dabei voll und ganz dir.
Du könntest kotzen, wenn sie dich mit diesem Ausdruck ansah!
,,Ganz sicher nicht! Ich lasse sie nicht allein Nachhause gehen! Wenn du mir irgendwas zu sagen hast, kannst du es auch vor ihr sagen!"
Katsuki selbst wollte ursprünglich auch einfach nur weg von hier, doch das stellte sich schwerer raus als gedacht. Irgendwas an diesem Mädchen vor ihm, zwang ihn zum Bleiben.
Du hingegen warst so genervt wie schon lang nichf mehr. Ihr Blick, ihre Haltung, ihre Stimme und die Art, wie sie sprach, es brachte Erinnerungen zurück.
,,Schon okay... ich..." Unterbrechend sahst du dich um, als du die schwarzhaarige, stellvertretende Klassensprecherin aus dem Schulgebäude an euch vorbeilaufend erblicktest. ,,... gehe mit Yaoyorozu mit." Ohne deinen Freund oder die Oberschülerin noch eines einzigen Blickes zu würdigen, holtest du mit deiner Tasche im Schlepptau zu der Schülerin auf.,,Verstehe... dass dich das so frustriert und wütend macht, ist nachvollziehbar. Aber, (Y/N), sag... bist du eifersüchtig auf sie?", sprach dein Gegenüber dich an, nachdem du ihr den Grund für dein plötzliches Auftauchen und dem Interesse an einem gemeinsamen Heimweg erklärtest.
Überrascht und realisierend, dass Yaoyorozu tatsächlich Recht haben könnte, schautest du sie entgeistert an und begannst nervös mit deinen Händen zu spielen. Die Schwarzhaarige bemerkte dein Verhalten selbstverständlich und wurde selbst ein klein wenig panisch, versuchte dich dabei dennoch irgendwie zu beruhigen. ,,Oh (Y/N), verzeih mir bitte! Diese Frage war völlig unangebracht und taktlos von mir gestellt."
Den Kopf senkend, starrtest du nachdenklich zu Boden.
,,Nein, das ist es nicht. Möglicherweise liegst du damit gar nicht mal so falsch. Es kommen einfach diese vergangenen Zeiten irgendwie zurück. Ich habe Angst, auch Kats zu verlieren!"
Momo schenkte dir ein sanftes Lächeln und tätschelte dabei liebevoll deine Schulter. ,,Mach dir darüber mal keine Sorgen! Ich kenne Bakugou zwar privat nicht besonders gut und erlebe ihn auch nur im Unterricht oder im Wohnheim ab und zu, dennoch denke ich, dass ich ihn zumindest soweit gut genug kenne, als dass ich dir versichern kann, er wird dich nicht verlassen! Zu Beginn des Schuljahres schien er unerträglich distanziert, doch seit ihr beide zusammen seid, wirkt er viel gelassener. Klar, wir reden hier über Bakugou und vermutlich ist "gelassen" nicht die beste Beschreibung für ihn, doch es stimmt! Du hast ihn verändert und ich zweifle stark daran, dass er das, was er an dir hat, einfach so aufgibt!"
All die Worte der Aufmunterung ihrerseits musstest du für einige Sekunden erst einmal verdauen. Sie hatte Recht... sie hatte so verdammt Recht und das wusstest du auch. Doch, war es auch deinem Kopf bewusst?
Tief in deinem Herzen kanntest du die Antworten auf deine zweifelnden Fragen, doch zu tief versteckten sie sich in den dunkelsten Ecken deines Verstandes.
,,Ich weiß... aber sie ist zu allem fähig! Ich will gar nicht wissen, welche ekelhaften Methoden sie sich dieses Mal ausdenkt, um an ihr Ziel zu kommen! Und überhaupt kann ich mir nicht erklären, was sie aktuell für ein Problem mit mir hat. Ich bin ihr in diesem Schuljahr bisher nicht einmal begegnet, geschweige denn habe ich mit ihr gesprochen! Nie habe ich ihr irgendwas getan und dennoch plant sie ganz eindeutig etwas!"
Momo verstand. Bisher sprachen du und die Klassensprecherin nicht viel miteinander und auch in eurer Freizeit begegnetet ihr euch nur, wenn Mina mal wieder einen ihrer beliebten Mädelsabende veranstaltete oder eure Wege sich zufällig in einem der Geminschaftsberreiche kreuzten.,,Hey, wie wäre es mit einem Tee?", fragte Yaoyorozu dich, als ihr beide den Eingang der Wohnheime erreichtet. Selbstverständlich stimmtest du zu, vielleicht konnte dieses Getränk dich ein wenig von all den bescheuerten Gedanken ablenken?
Während sie sich um den Tee kümmerte, verschwandest du für kurze Zeit in deinem Zimmer, um deine Tasche loszuwerden und dir etwas Bequemeres, als die blöde Schuluniform anzuziehen.
Als auch dies erledigt war, geselltest du dich auf die Couch zu den anderen Schülern, welche bereits vertieft in fröhliche Unterhaltungen miteinander schienen.
,,Wo hast du denn Bakugou gelassen? Vorhin habe ich dich nur mit Yaomomo durch die Tür laufen gesehen.", stellte Mina skeptisch fest.
Betreten und mit einem gezwungenen Lächeln blicktest du auf die fest mit deinen Händen umschlungene Teetasse, welche Yaoyorozu dir vor wenigen Sekunden überreichte. ,,Weißt du, er wurde... aufgehalten. Und, da er mich nicht allein gehen lassen wollte, bin ich mit Yaoyorozu mitgegangen."
Du fühltest dich eindeutig wohler, wenn deine pinke Freundin nicht jedes Detail von deiner Vergangenheit kannte. Nicht, weil du ihr nicht vertrautest! Im Gegenteil, sie ließt du schon von Anfang an ganz tief in dein Herz. Doch, sie sollte sich einfach keine Sorgen darum machen. Früher oder später würde Mina es schon erfahren, davon warst du felsenfest überzeugt!________________________________
Wörter: 1141
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Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! Reader
Fanfiction,,Einen Quirk kann man nicht erzwingen, richtig?" Ja, entweder man hatte Glück im Leben oder eben auch nicht. Du hattest wohl die volle Ladung Pech abbekommen. Wo warst du, als Gott das Positive verteilte? Alles begann mit deiner blöden Diagnose, di...