Das Fest

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Harry kam Samstag früh von der Nachtschicht nach Hause. Es war komplett k.o., aber dennoch glücklich, denn sie hatten eine junge Frau stabilisieren können, die am Tag zuvor einen schweren Unfall gehabt hatte. Er selbst hatte noch früh um 5 Uhr die Familie informiert, dass sie nun über den Berg war und sein Lächeln war noch immer auf den Lippen, als er ihre Danksagungen, an seine Bemühungen um sie in den Ohren hatte.

Ja, der Job war das, was ihn ausfüllte. Was das Leben lebenswert machte. Sicher manchmal sehnte er sich nach einem Partner, wenn er dann mal zur Ruhe kam, aber wenn er körperliches Verlangen verspürte, ging er einfach in einen Club. Durch sein Äußeres und seine Ausstrahlung hatte er nie länger als zehn Minuten gebraucht, um jemanden zu finden, für eine Nacht und war das nicht das Bequemste, Spaß ohne Verpflichtungen?

Im Studium hatte er mal mit einem Kommolitonen angebandelt, aber schnell wurde es ihm zu nervig. Der Typ wurde immer anhänglicher, sprach nach 3 Monaten bereits von Heirat und eigenem Haus und so war er wieder dazu übergegangen, sich seinen Spaß zu holen, aber ansonsten seine Befriedigung in der Arbeit zu finden.

„Harry!", der junge Arzt verdrehte die Augen, als er die Orangensaftflasche wieder in seinen Kühlschrank stellte. Warum wohnte er auch immer noch im Haus seiner Eltern?

Innerlich mit dem kopfschüttelnd war ihm die Antwort eigentlich klar. Alphahaus und er war nun der Alpha. Würde er irgendwann seine Luna finden, würde seine Mutter in ein anderes Gebäude in der Siedlung ziehen.

„Was?", brummte er, knallte die Tür etwas mehr zu und Anne, die in der Tür stand, sah ihn nur tadelnd an.

„Heute Abend ist ein Fest anberaumt. Du musst es eröffnen und auch anwesend sein. Steve hat alles organisiert. Es werden auch 5 Familien von befreundeten Rudeln kommen. Essen wir geliefert. Du musst eigentlich nur die Begrüßungsrede halten und dich dann mit dem Rudel und den Familien amüsieren."

Er runzelte die Stirn, überlegte, ob sie vielleicht schon irgendwas davon gesagt hatte, in der näheren Vergangenheit und er es vergessen, doch in seinem Gedächtnis fand er nichts dergleichen.

„Ahha.", kam es nur einsilbig und definitiv genervt. Eigentlich wollte er heute ausspannen, noch ein paar Fallbesprechungen nachlesen, doch das konnte er dann wohl vergessen. „Wann?"

„18 Uhr. Um förmliche Kleidung wird gebeten. Also zieh dich anständig an.", ihre Augen fixierten ihn und er hörte ein Knurren ihrerseits, als er ihr gegenüber die Augen verdrehte.

„In Ordnung. Bin da.", kam es nur. „Gehe schlafen. Bis später.", er drängte sich an seiner Mutter vorbei, die er eigentlich abgöttisch liebte, wenn sie nur nicht ständig mit diesem ganzen Rudelkram bei ihm ankommen würde.

XXX

„Harry!", Gemma sah ihren Bruder von oben bis unten an. „Gut siehst du aus."

Er grinste, fuhr sich durch die Haare, die er einfach nur geföhnt hatte und die Strähnen nun locker ins Gesicht fielen.

„Danke, du bist auch sehr hübsch.", er sah seine ältere Schwester an, die ein hübsches Sommerkleid trug. Er hatte sich eine dunkle Hose gegriffen und mit einem Hemd kombiniert, sodass auch er förmlich genug für diesen Anlass gekleidet schien.

„Ich hoffe du hast keine Bereitschaft.", sie deutete auf das Handy, das halb aus seiner Hosentasche guckte, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein, dieses Wochenende nicht. Aber sag mal, was ist der Grund für dieses Fest? Ich bin der Meinung, ich habe keinen Anlass verpasst, oder?"

Seine Schwester schmunzelte, zuckte dann aber mit den Schultern. „Du, das weiß ich auch nicht so wirklich. Vielleicht hatten Steve und Mama auch einfach nur mal wieder Lust eine Fete zu schmeißen.", sie zwinkerte ihm zu, doch er runzelte die Stirn.

Unwanted Leadership (Alpha/Omega) - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt