1. Paket Eins

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Ist es wirklich so, dass dein Leben schon komplett vor geplant ist, alles was du tust, sagst, wenn du triffst? Wurde alles festgelegt, als du noch nicht mal auf der Welt warst, oder ist doch alles Zufall und was bei dem einen klappte musste bei dem anderen nicht unbedingt funktionieren? Diese Fragen stellte ich mir ziemlich oft, während ich einfach nur auf meinem Bett lag und an die Decke starrte - sie war dunkel, so dunkel wie alles andere um mich herum auch. Schwarze Wände, schwarze Fließen und die Möbel die ich hatte waren auch nicht viel heller. Anders gesagt: Es passte einfach perfekt zu mir und meinem Leben! Wie genau ich das meine ist ziemlich leicht zu erklären.

Mein Name ist überall bekannt. 'Freya Bond, dass ist die von der du dich unbedingt fernhalten solltest' oder 'Nimm dir dieses Mädchen nicht als Vorbild' sind typische Sätze die ich jeden Tag hörte. Das kam größtenteils davon, dass mein Leben eine große Achterbahn war - die Achterbahn die nur wenige nehmen wollten, aufgrund der Gefahr die davon ausging. Mir jedoch machte das nur wenig aus. Ich kannte es nicht anders, lebte es schon so unglaublich lange damit und würde es auch nicht so leicht wieder los werden. Man könnte mich also als das typische Bad Girl betrachten, doch nicht jede hatte so eine Geschichte wie ich und konnte sein Verhalten auch Begründen. Die meisten machten es, weil sie Spaß daran hatten, oder nannten als Gründe irgendwelche banalen Dinge, die jeder normale Teenager durch machen musste.

Meine Gründe waren viel besser, den jeder andere würde wie ich handeln. Als ich fünf wurde hatte ich einen Unfall, bei dem ich jegliche Erinnerung verlor, die ich bisher gesammelt hatte. Das war auch der Moment, in dem meine Eltern begannen nicht mehr mit mir zu reden. Allein schon das wäre ein besserer Grund, als alles andere. Mit fünf auf sich allein gestellt - etwas das für jeden der größte Horror wäre. Dann kam aber auch noch dazu, dass ich in der Schule zum Außenseiter gemacht wurde. Niemand wollte etwas mit mir zutun haben, da jeder darüber bescheid wusste, dass meine Eltern mich ignorierten, als wäre ich kein Mensch wie jeder andere. Die ersten Freunde die ich hatte kamen in der High School. Sie merkten, dass ich immer alleine war und kamen irgendwann zu mir, um mich in ihre Clique aufzunehmen. Damals wusste ich schon darüber bescheid, was sie machten und es kursierten auch einige Gerüchte über sie, dass sie schon Leute umgebracht hätten, oder ähnliches. In diesem Moment war mir das aber egal, ich war einfach nur glücklich darüber endlich jemand gefunden zu haben, der freiwillig etwas mit mir unternehmen wollte. Damit begann auch alles, weshalb nun auch einige Gerüchte über mich in der ganzen Stadt verbreitet sind. Es waren um einiges schlimmere, als die mit denen wir begonnen hatten, jeder hatte Angst vor uns und wir bekamen war wir wollten. Alkohol, Drogen - sie waren Hauptbestandteil unseres Lebens. Mir gab es das Gefühl, dass ich frei war - frei wie ein Vogel der überall hin konnte wo er wollte. Die Wirklichkeit war leider anders. Gefangen in einem Käfig, aus dem Entkommen unmöglich war! Die Freiheit ließ auf sich warten und stattdessen lauerte hinter jeder Ecke die Gefahr.

Wie man sich nun sicher denken kann hatten mich meine neuen Freunde auf die schiefe Bahn gezogen, nur dank ihnen wurde ich zu dem was ich heute war, aber wenn ich mal ehrlich sein durfte, dann war ich ihnen dankbar dafür. Ohne sie hätte ich nie herausgefunden, wie es sich anfühlte zu fliegen, hätte nie gewusst wie ich meine Probleme für eine bestimmte Zeit vergessen konnte. Wir waren wie eine Familie, die die uns allen fehlte, so dachte ich es jedenfalls. Jeder der so war wie ich, der musste schließlich auch einen Grund haben und ich interpretierte es so, dass sie die selben Probleme hatten wie ich. Immer wenn wir zusammen los gingen um schwächere zu verprügeln, Drogen oder neuen Alkohol zu besorgen, dann dachte ich immer daran, wie wir uns das Gefühl übermittelten, dass wir zuhause bekommen sollten und nicht bekamen. Es war uns auch verboten über so etwas wie unsere Wahre Familie zu reden, was das Gefühl der Zusammengehörigkeit auch um einiges verstärkte. Meine Eltern sah ich aber auch schon lange nicht mehr als meine Familie an - das einzige was zu ihnen passte war, dass sie miese Verräter waren!

Genau darüber dachte ich nach, während ich wie nicht anders zu erwarten in meinem Bett lag. Eigentlich sollte ich schon lange in der Schule sein, heute war der erste Tag nach den Ferien. Ich hatte aber keine Lust darauf, also blieb ich zuhause. Ich war erst um kurz nach zehn aufgewacht - ein guter Grund für meinen Entschluss. Jetzt lag ich aber schon gut eine Stunde einfach nur da und starrte an die Decke. Mein Handy lag neben mir, aus ihm dröhnte laute Musik die bestimmt noch einige Straßen weiter zu hören war. Ich gab mir aber auch keine große Mühe damit, zu verstecken was ich tat. Da begann es aber plötzlich neben mir zu klingen. Mit einer Hand griff ich nach meinem Handy und sah auf das Display. Es handelte sich um meine beste Freundin Grace. Sie war die Anführerin unserer Gang und auch diejenige, die dafür war mich damals bei ihnen aufzunehmen. Bis heute konnte ich mich bei ihr noch nicht genug dafür bedanken, dass ich nicht mehr allein herum stehen musste. Schnell nahm ich das Gespräch an. ,,Ja?", fragte ich knapp. ,,Kannst du zu schnell kommen. Gleicher Treffpunkt wie immer." ,,Klar, bin gleich da." Dann piepte es in der Leitung und sie hatte aufgelegt. Vermutlich sollte ich schnell damit beginnen mich fertig zu machen, also stand ich doch noch auf. Aus meinem Kleiderschrank zog ich ein schwarzes, zerrissenes Top, zusammen mit meiner dunkelroten Hot Pants. Damit im Arm ging ich ins Bad und duschte noch schnell. Das kalte Wasser fühlte sich gut auf meiner Haut an, aber da ich mich beeilen musste konnte ich es nicht so lange genießen.

Nachdem ich mich angezogen hatte schnappte ich mir meine Schminke und umrahmte meine Augen schwarz, dazu knallroter Lippenstift. Zusammen mit meinen fast schwarzen Haaren wirkte ich so wie eine wandelnde Leiche. Damit war ich die einzige unter uns, die sich so krass stylte, aber es gefiel mir auch im Mittelpunkt zu stehen.

Bevor ich das Haus verließ nahm ich noch meine Handtasche, in die ich meinen Schlüssel, Geld und für den Notfall auch eine Pistole hatte. Mein Handy steckte ich in die Hosentasche, zusammen mit den Kopfhörern die ich mir in die Ohren steckte. Das erste Lied das lief ließ ich einfach laufen. So ging ich dann auch los, vorbei an den verlassenen Fabriken und Häusern, über eine alte Straße, die fast niemand mehr benutzte. Es kam wirklich selten vor, dass hier mal jemand anderes unterwegs war, als meinen Freunden und mir. Deshalb wunderte es mich auch, als ich ein Paket entdeckte. Es lag zwischen einigen Büschen, kaum zu erkennen, aber wer mich gut kannte der wusste, dass ich auf jede Kleinigkeit in meiner Umgebung achtete. Misstrauisch ging ich darauf zu und zog es hervor. Ein Zettel war darauf angebracht. 'Für Freya Bond. Erst öffnen wenn du zuhause bist!' stand dort. Ich konnte nicht genau sagen weshalb, aber ich steckte es einfach in meine Tasche und ging dann weiter. Ich wusste nicht genau, was sich darin befand, aber ich würde es auch niemand zeigen, genau wie es darauf stand. Da war so ein Gefühl, dass mir auch sagte, es sei etwas besonders und wirklich nur für meine Augen bestimmt.

Hiermit beende ich das erste Kapitel. Die Idee kam mir letzte Nacht und ich hab auch sofort damit begonnen zu schreiben, weil ich mich einfach nicht zurück halten konnte. Es gibt auch ein paar Dinge, die ich jetzt erstmal los werden würde.

1. Sind Votes und Kommentare erwünscht. Ich will euch zwar nicht dazu zwingen, aber wenn man auch mal so etwas bekommt, dann motiviert das weiter zu schreiben.

2. Ich bin offen für konstruktive Kritik, so lange sie auch wirklich begründet ist. Hater Kommentare könnt ihr euch gleich sparen, falls ihr deswegen hier seit.

3. Wenn Rechtschreibfehler vorkommen und ihr sie findet dürft ihr sie auch gerne behalten. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch und kann schlecht auf alles achten.

4. Kopiert meine Story nicht! Das gilt auch für alle anderen Geschichten von mir. Wenn ich herausfinde, dass jemand so etwas in der Art macht, egal ob nur nacherzählen oder ganz kopieren, dann bekommt diese Person großen Ärger mit mir!

Das wars dann eigentlich auch schon und wenn mir nochmal etwas zu dem Thema einfällt schreibe ich es einfach unter kommende Kapitel. Jetzt wünsche ich euch aber auch noch viel Spaß mit der Geschichte und bis zum nächsten Kapitel meine Unicorns.

Runaway GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt