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Nach der für Miyoung erfreulichen Neuigkeit, dass Yoongi und ich ein Paar waren - vermeintlich -, hatte sie vorgeschlagen, dass wir doch nach draußen und Holly mit Gassi gehen sollten

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Nach der für Miyoung erfreulichen Neuigkeit, dass Yoongi und ich ein Paar waren - vermeintlich -, hatte sie vorgeschlagen, dass wir doch nach draußen und Holly mit Gassi gehen sollten. Ich schaufelte noch schnell etwas von meinem Frühstück in mich hinein und stellte den Rest in den Kühlschrank.
Eigentlich hatte ich zuvor auf einen ruhigen Morgen gehofft, aber da der Morgen bisher alles andere als ruhig gewesen war, dachte ich, es schadete nicht, eine Runde um den Block zu laufen oder durch den kleinen Park in der Nähe des Appartementkomplexes.
Wie Miyoung mit ihren Pumps über den unbefestigten Weg durch die Grünfläche schaffte, war mir allerdings ein Rätsel. Ich geriet ja schon in Sneakers ins Stolpern, allerdings nur, weil Holly mir ständig vor die Füße rannte.
"Du liebst es, mich zu ärgern, oder?", fragte ich den Rüden und er sah mit unschuldigen Hundeaugen zu mir hoch, bevor er um mich herumschritt und die Leine um meine Beine wickelte. Ich war mir sicher, er machte es absichtlich.
Da fiel mir ein, was Miyoung mir vor ihrer Ankunft noch geschrieben hatte.
"Was war es eigentlich, das du mir erzählen wolltest?"
Elegant schlenderte sie neben mir her, doch bei meiner Frage verlor sie kurz alle Countenance und machte ein überraschtes Gesicht. Dann begann sie zu strahlen und blieb stehen.
"Ach, Ran, du wirst es nicht glauben, aber gestern Abend ..." Sie streckte mir ihre linke Hand entgegen. Am Ringfinger glitzerte ein schmaler Ring mit riesigem Edelstein.
"Ist das-?", fragte ich und griff nach Miyoungs Hand.
"Ein Verlobungsring, genau. Ich habe die letzten Wochen schon Andeutungen gemacht, aber ich dachte, Jisung wäre noch nicht so weit und er hatte Momentan so viel zutun, doch es hat sich herausgestellt, dass er sich einfach nur in Planungen für den Heiratsantrag gestürzt hat. Es gab einen Violinisten, wir haben auf einer Aussichtsplattform unter einer Glaskuppel diniert und irgendwann ist er vor mir einfach auf die Knie gegangen und hat mich gefragt. Es war so schön. Deswegen musste ich heute unbedingt mit dir reden. Und dann erfahre ich auch noch, dass du dir ebenfalls jemanden geangelt hast. Ich schwebe auf Wolke Sieben."

Das war die Miyoung, die ich am besten kannte. Träumerisch, etwas übertreibend, positiv gestimmt und gerne verliebt. Schon früher hatte sie oft davon geschwärmt, dass für sie nur eine Hochzeit mit einem Märchenprinzen in Frage kam. Scheinbar hatte sie den jetzt gefunden.
"Es wird natürlich auch bald eine Verlobungsfeier geben. Bisher weißt nur du bescheid und Jisung und ich verkünden es heute Abend seinen Eltern. Wenn es nach mir ginge, würde ich bereits am Wochenende feiern und im nächsten Monat heiraten, aber das Ganze muss natürlich geplant werden und bald fliegt Jisung auch noch geschäftlich in die USA und bleibt dort für mindestens zwei Wochen. Vielleicht sollte ich mit ihm fliegen und wir heiraten in Las Vegas, bevor wir uns bei einer großen Feier noch einmal das Ja-Wort geben. Das wäre so spannend."
Ja, das war eindeutig Miyoung, wie sie leibt und lebt. Sie war in ihrer eigenen kleinen - oder großen - Traumwelt gefangen und achtete gar nicht mehr darauf, wo sie hintrat. Schon im nächsten Moment machte sie einen falschen Schritt und verlor das Gleichgewicht. Schreiend wedelte sie mit den Armen und traf mich fast im Gesicht, als ich sie auffing. Die Leine hatte ich fallen gelassen.
"Woah, Ran, das war echt schnell. Deine guten Reflexe haben mir echt gefehlt. Es ist echt schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht."
Mit ruhiger, leicht trauriger Miene sah Miyoung zu mir auf und ich drückte gegen ihren Rücken, damit sie wieder auf beiden Beinen stand.
"Was redest du da?", sagte ich verlegen und suchte nach der Leine. "Das hast du früher schon immer gemacht, wenn deine Traumprinzvorstellungen überhand genommen haben."
Ich suchte weiter und weiter, doch weit und breit war keine Leine zu sehen und erst recht kein kleiner, wuscheliger Hund mit braunem Fell und den bösesten Teddybäraugen auf dem Planeten.
"Du hast mich halt immer vor Grapschern verteidigt."
"Auf die Hälfte dieser Grapscher hattest du Crushes. Aber genug davon, suchen wir Holly. Dieser Hund, er hat die Chance gesehen und ist weggelaufen."
Ich lief auf eine halbdichte Baumgruppe zu und suchte zwischen den Stämmen. Nichts.
"Das war immer bevor sich herausstellte, dass sie Grapscher waren. Und ich gehe nicht mit dir in diesen Matschhaufen, dafür sind meine Schuhe viel zu gut."

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt