Die Maske der Wahrheit

9 0 0
                                    

Die Maske der Wahrheit wird nie verschwinden. Nur wir selbst können sie beeinflussen, dabei wird sie nie bröckeln, egal, wie sehr wir es versuche.
Es fing alles mit einer Vorstellung von einer perfekten Welt an, immer mehr träumte man sich darein, immer mehr versucht diese Maske zu dem eigenen Gesicht sich zu formen. Zu einem Gesicht, was keine Schwäche zeigt. „Alles gut" sagen wir uns immer, bis wir es selbst glauben. Immer wieder führen wir uns diese Maske vor Augen, spielen sie durch, träumen uns weiter in diese Maske hinein, bis wir fallen. Eine perfekte Welt in der unsere Schwäche, unsere Stärke ist. Eine Welt in der alles so leicht scheint, kein Streit, keine Probleme. Schnell merken wir, unsere erstellte Maske scheint beliebter, als unser wahres Ich. Schräge Blicke, blöde Kommentare, Abstand wird von uns genommen, unangenehme Stille, immer wieder widerfährt uns das. Durch unsere Maske nicht.
„Freunde" verlassen uns, aber nicht unsere Maske, wir kommen bei jedem gut, wir machen den Leuten es einfach, Charaktereigenschaften werden schnell verändert, um besser anzukommen, einfacher zu sein, so scheint es doch, oder?
Anpassungsfähig nennen wir es gerne. Ist doch positiv ausgedrückt, oder? Eine positive Charaktereigenschaft, die jeder mag. Ein einfaches Leben mit vielen Freunden wünscht sich doch jeder, Freundschaften ohne Konflikte, alles scheint so leicht. Wir scheinen so unkompliziert zu sein, werden gemocht und beliebt. Wir haben also alles erreicht, so scheint es doch. Und immer mehr fallen wir, wer wird uns auffangen?
„Halt dich fest, festhalten", höre ich immer, doch ich bin zu schwach. Das Verlangen ist größer weiter zu fallen. Immer tiefer, tiefer in das Unbekannte, was erwartet mich da Unten? Werde ich jemals zurück kommen?
Wir begegnen Anderen und kriegen oft zu hören: „Wow, wenn du den Raum betrittst, dann füllst du ihn", „Deine offene Art macht es uns leicht uns mit dir zu unterhalten"
Die Menschen um uns herum sind glücklich, also sind wir es auch. Und wir fallen immer tiefer...
Eine Stütze für Andere sein; zuhören, auch in schwierigen Situationen; bei Themen, die unangenehm sind; sich mit den Problemen anderer auseinanderzusetzen, um so den Menschen, die uns wichtig sind, besser helfen zu können. „Danke für deine Hilfe", „Was würde ich nur ohne dich tun?!", „Dein Ratschlag hat funktioniert, danke dafür.": bekommen wir immer zu hören, doch wer hilft uns? Und wir fallen immer tiefer...
„Ne, tut mir leid, heute habe ich keine Zeit."; „Mhm, ja, da kann ich dir auch nicht wirklich helfen."
Uns kann nicht geholfen werden, also müssen wir es selbst versuchen...
Der Versuch uns selbst zu helfen, scheitert. Und wir fallen immer tiefer...

Die Maske der Wahrheit verhilft es uns neue Leute kennenzulernen. Wir sind offen für neue Menschen, neue Charaktereigenschaften,die wir uns annehmen können. Das ist doch das, was ich will. Immer mehr übernehmen wir die Charaktereigenschaften, bis sie zu unseren werden, zum Teil unserer Maske. Es wird immer schwerer zu unterscheiden, welche Charaktereigenschaften unsere eigenen sind und welche wir übernommen haben, um so besser in das Idealbild der Gesellschaft zu passen.

Anfangs versucht man dagegen anzukämpfen, doch es ist ein aussichtsloser Kampf. Der Wunsch nach Perfektion ist größer, als der eigenen Verstand. Die Maske verhilft uns dabei, diese Perfektion anzustreben, doch können wir je diese Perfektion erreichen? Wir müssen es! Warum? Weil es so gewollt wird, wer nicht ins Bild passt, wird aussortiert, so fühlt es sich doch an, oder? Die Oberflächlichkeiten sind der Anfang vom idealisierten Bild. Wie eine Checkliste die geführt, von oben bis unten wird man ausgecheckt, ob man in das Bild passt. Doch es steckt viel mehr in uns, nur keiner wird es sehen. Unsere Maske der Wahrheit schützt uns.
Wenn du nicht stark genug bist, wird dieser Kampf nie enden. Und so fällst du weiter in das Loch, es scheint unmöglich da wieder herauszukommen.  Ihr fragt euch, warum wir diesen Kamp auf uns nehmen?
Für das Gefühl dazuzugehören, es ist so groß, dass wir alles ausblenden und dem folgen, was für uns „bestimmt" ist. Aber was ist überhaupt für uns bestimmt? Woher sollen wir das wissen? Ist das unsere Bestimmung, dazu zugehören? Um so in das Idealbild der Gesellschaft zu passen? Auch ich hab das erlebt:

Die wunderschöne Sonne scheint auf meine Maske, alles scheint so perfekt. Ich scheine perfekt. Keiner kann hinter die Fassade blicken, kurz scheint meine Fassade zu bröckeln, ich stemme mich dagegen, konnte gerade noch so verhindern, dass sie nicht weiter zu brechen scheint. Puhh, denke ich, das Schlimmste konnte ich gerade noch so verhindern.
Immer wieder denke ich mir: „ Keine Verletzlichkeit zeigen.", „Niemand darf hinter die Fassade blicken"
Jetzt konnte ich noch verhindern, das jemand hinter meiner Fassade blickt, doch werde ich es für immer schaffen? Muss ich irgendwann nachgeben? Wird irgendwann der Funken Hoffnung in mir größer, das alles wieder gut wird?

Ich habe sie solange erbaut, immer wieder verbessert. Anfangs war sie ein roh Diamant, immer wieder habe ich daran geschliffen, bis sie perfekt wurde. Für mich steht fest, dass die Maske immer ein Teil von mir sein wird. Das werde ich jetzt nicht so einfach wegwerfen...

Langsam versuche ich mich aufzuraffen, der Funken Hoffnung wird immer größer, sehe ich da Licht am Ende? Es kommt immer Näher, ist das meine rettende Hand? Schaffe ich es endlich aus diesem Loch heraus?
Die rettende Hand warst du! Du hast mir gezeigt, das es völlig in Ordnung ist, die Fassade fallen zu lassen. Ich vertraute mich dir an, du bist diejenige die mich verstanden hat. Bei dir konnte ich so sein, wie ich bin. Langsam bröckelt meine Fassade. Habe ich es jetzt endlich geschafft? Alles scheint so, immer mehr setzte ich meine Hoffnung in dir, was soll schon passieren..? Die hast mir gezeigt, wie ich wirklich bin. Du warst doch meine rettende Hand, so glaubte ich es zumindest...

Lange ging es gut...doch jetzt...
Alles schien perfekt, doch der Schein trügt. Heute stehe ich an demselben Punkt. Ich habe mich dir geöffnet und wurde verletzt. Ich habe es versucht, ich habe es wirklich versucht. Ich wollte das Ganze nicht mehr. Immer wieder denke ich mir, warum ich nur so dumm war und dir vertraut habe. Ich versuche die Maske der Wahrheit wieder aufzubauen, sie wird nur nie wieder so sein, wie sie mal war. Nichts wird mehr so sein, wie es war.

Ich konnte meine Fassade wieder aufbauen, doch mit Lücken. Jeder Versuch diese Lücken zu schließen, scheitert. Immer mehr verliere ich den Halt und falle weiter, weiter in das Unbekannte, was wird mich da Unten erwarten?

Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob es das wirklich alles wert ist. Ist es der Sinn des Lebens durch sowas zu gehen, sollte man durch solch einen Schmerz gehen, um daraus zu lernen? Um jemand zu finden, der einem helfen kann, der einem zeigen kann, wie es richtig geht? Das wir mehr wert sind? Das wir es nicht verdient haben, diesen Schmerz zu ertragen?

Ich habe mithilfe von meinen Freunden genau das gelernt, sie waren meine rettende Hand. Sie haben mir gezeigt, dass wir mehr wert sind!
In uns steckt so viel, keiner hat gesagt, das es leicht wird. Wie heißt es so schön: „Das Leben ist kein Ponnyhof" Gemeinsam kann man aber auch das überstehen.
Mir ist bewusst, dass man sich fragt, warum Ich? Warum muss mir sowas passieren? Immer wieder vergleicht man sich mit Anderen, bei den scheint doch alles so leicht. Dabei ist es ganz oft nur die Maske der Wahrheit, die sie schützt. Jeder hat seinen eigenen Schmerz erfahren, jeder geht damit anders umgehen. Aber glaubt mir, am Ende sind wir doch alle gleich. Wir versuchen doch alle nur ein „perfektes" Leben zu führen. Ein perfektes Leben zu erreichen, scheint für viele zwar unmöglich, doch nur wir ganz alleine entscheiden, was Perfektion bedeutet. Wir bewundern doch ganz oft Personen, die so im Reinen mit sich scheinen, dabei scheint es doch, dass sie ihr Leben unter Kontrolle haben. Ich kann euch sagen, dass sie kein perfektes Leben führen, auch bei ihnen gibt es Ups-and-Downs, nur für sie scheint ihr Leben trotzdessen perfekt zu sein, warum fragt ihr euch? Weil sie ihre eigene Perfektion vom Leben erreicht haben. Auch sie werden oft an ihre Grenzen stoßen, die sie verzweifeln lassen, doch am Ende des Tages geben sie nie auf. Genau das sollten wir auch nicht. Alles im Leben hat einen Sinn, jede Person, die man im Leben trifft, wird man aus einem bestimmten Grund treffen.
Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, dass das ja dieser totale Instagramspruch sei.
Doch ich kann euch sagen, dass dieser Spruch absolut der Wahrheit entspricht. Nach dem ich dieses Tief erfahren musste, habe ich Menschen getroffen, die mich wieder aufgebaut haben. Die sind der Grund, warum ich nicht aufgegeben habe. Sie haben mir gezeigt, dass ich mir diesen Schmerz nicht antun muss, ich habe durchaus das Recht einen Schlussstrich zu ziehen und soll ich euch was sagen, genau das habe ich getan. Ich habe meine eigenen Schlussstrich gezogen und bin glücklicher denn je. Ich habe gelernt, das ich so viel mehr wert bin, dass ich das Recht darauf habe, gut behandelt zu werden. Jeder besitzt dieses Recht!
Eins möchte ich euch noch auf euren Weg geben: Positivität ist die Perfektion des Lebens, sie ist ganz alleine von euch abhängig.

Die Maske der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt