Kapitel 3

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"Paradise Circus" - Massive Attack

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"Ähm...", setzte ich zögerlich an.

Unsicher vergrub ich meine Hände zwischen meinen Beinen, während die Upper Eastside an uns vorbeizog.


"Hm?", von meiner Nervosität sichtbar unbeeindruckt schaute mein Gegenüber aus dem Taxifenster.

Sein Gesicht in seine Handfläche gestützt, hielt er es nicht für nötig, mich anzusehen.

Meine Anwesenheit schien ihm wirklich egal zu sein.


Nicht wissend, ob diese Tatsache mich mehr oder weniger unruhig werden lassen sollte, guckte ich den Dunkelhaarigen einen Moment lang an, bevor ich erneut zu sprechen ansetzte.

"Wie heißt du...?", wollte ich vorsichtig wissen.

Bis heute war mir nie bewusst gewesen, wie unheimlich es sich anfühlte, wenn man auf dem Weg zu jemandem war, dessen Namen man nicht mal kannte.


Von meiner Frage offenbar überrascht, schaute mein Gegenüber nun doch zu mir.

"Das weißt du nicht?", fragte er.

Seine Stimme klang eher amüsiert, als vorwurfsvoll.

Ein Hauch Belustigung schlich sich auf seine Mimik, als ich meinen Kopf schüttelte.

Die erste positive Gefühlsregung, die ich bisher in seinem Gesicht gesehen hatte.

"Spannend...", merkte er an.


Meinerseits ratlose Stille setzte ein, bis er erneut seinen Mund öffnete.

"Du kannst "Tae" zu mir sagen.", meinte er.

Dabei war jedes Gefühl....jede Dynamik bereits wieder aus seiner Stimme verschwunden.

Er schien so gleichgültig, wie zuvor.


Davon etwas eingeschüchtert, nickte ich verstehend.

Still begann ich mich zu fragen, wen ich neben mir hatte.

Welches Level von "wohlhabend" mein Gegenüber war, wenn es seltsam war, dass ich seinen Namen nicht kannte.

Im gleichen Gedanken begann ich, meine Situation neu zu bewerten.

Ich überlegte, ob das Wissen, dass Tae offensichtlich bekannt war, etwas änderte.

Ob das hier dadurch irgendwie mehr oder weniger risikoreich wurde.

Ich war nicht wirklich sicher...


Allerdings kam ich auch nicht dazu, länger in meinen Gedanken zu versinken.

Viel zu offensichtlich spürte ich Taes Blick irgendwann auf mir.


"J-Ja?", entwich es mir, als ich bemerkte, wie abwartend er mich anschaute.

Seine Augen waren gleichermaßen eindringlich und ausdruckslos.

Er selbst so still...

Obwohl er kein bisschen bedrohlich wirkte, brachte seine Ausstrahlung mich ununterbrochen zum Stottern.

🥃Cafuné//Vminkook🐻🐥🐰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt