🪄Chapter 4

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Sonntag.
Heute würde Harry seinen Vater damit konfrontieren wie unwohl er sich in Ihrer 'neuen' Beziehung fühlte.
Seufzend erhob er sich aus seinem Himmelbett.
Hatte sich schon jemals jemand getraut Snape schnippisch gegenüber zu treten?
Oder war er der erste?

Schlürfend ging Harry ins Bad. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es für einen Sonntag morgen noch viel zu früh war. Doch wollte er Snape unbedingt noch vor dem Frühstück erwischen.
Der Blick in den Spiegel lies den grünäugigen erschüttern. Augenringe verzierten sein Gesicht, seine Haut war blass und das glänzen in seinen Augen war gänzlich verschwunden.

Noch einmal seufzte er, griff nach seiner Zahnbürste und fing an sich langsam für den Tag startklar zu machen.
-
''Viertel vor sechs'' murmelte der schwarzhaarige, der nun die Gänge Hogwarts entlang tippelte.
Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Vielleicht schlief Severus auch noch?
Kopfschüttelnd verwarf er den Gedanken als er vor den Privaträumen seines Tränkemeisters, und gleichzeitig Vater, stand und ein dumpfes Geräusch erklang.
Zögernd hob er die Hand, wollte gerade zum Klopfen ansetzen als sich die Tür vor Ihm mit großem Schwung öffnete, und ein aufgebrachter Snape vor Ihm stand.
Harrys Herz pochte, seine Finger wurden kalt, der tote Blick seines Gegenübers lies Ihn erfrieren.

''Pot-,'' er setzte kurz aus um kurz daraufhin wieder das Wort zu ergreifen. ''Harry? Es ist kurz vor sechs.. was machst du vor meiner Tür?''
Skeptisch lies die alte Fledermaus seinen Blick über Harry gleiten.
Er wusste der Junge kam nicht zum Spaß, er sah ernst aus. Hatte dennoch einen unsicheren Blick, und zupfte nervös an seinem Umhang.

''Vielleicht doch ein anderes mal?''
Nun war Harry sich absolut sicher, er würde den mürrischen alten Mann niemals darauf ansprechen. Der war ja wirklich 24/7 schlecht gelaunt.
Den Blick senkend, drehte sich Harry um und setzte zum weggehen an, doch Severus hielt seinen Jungen zurück. Seinen?

''He! Du kannst hier nicht aufkreuzen, und dann wieder abhauen. Wir reden, hier und jetzt.'' Er sprach langsam, gelassen und versteckte so gut es geht seine schlechte Laune.

Nickend lies sich Harry von Snape in sein Gemach drücken. Nachdenklich lies der schwarzhaarige sich auf der dunkelgrünen Couch nieder, die L-förmig 'um' einen kleinen Kaffeetisch geordnet stand.
Severus hatte es sich wirklich gemütlich eingerichtet, sowas würde man Ihm niemals zutrauen.

Harry wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als jemand Ihm an die Schulter packte und sanft drüber strich.
Severus war schon ein Rätsel für sich, das musste sich Harry einfach eingestehen. Erst war er kalt und unnachgiebig, und im nächsten Moment liebevoll und zärtlich.
Liebevoll? Zärtlich?
Harry gluckste, die Gedanken schmiss er sofort in die nächste Ecke, den verwunderten Blick seines Gegenübers komplett ignorierend.

Severus hob eine Augenbraue, er wollte dass der kleine Junge vor Ihm endlich anfing zu reden.
Er spürte dass Ihn etwas erdrückte, und er kaum Luft bekam, es Ihn hinterzog, doch trotzdem fraß er es weiter in sich hinein.

''Harry..'' murmelte Severus, musterte seinen Jungen noch einmal kurz, ehe er sich nach hinten in den Lehnstuhl lehnte.

Harry schluckte schwer. Er schloss kurz die Augen um sich zu sammeln. Was genau wollte er sagen?
Sein Herz schlug von Minute zu Minute schneller, er öffnete den Mund, nicht in der Lage nur einen Ton herauszubringen.
Harry? Was sollte das!
Der sonst so mutige Gryffindor, der sich dem dunklen Lord gestellt hatte, war nun gänzlich klein, verzweifelt, hatte Angst vor der Reaktion seines Gegenübers.

Noch einmal setzte er zum reden an.
''Fühlst du dich unwohl in unserer Vater-Sohn Beziehung? Ich bin nicht perfekt Harry, ich gebe mein bestes, doch ist dies nicht mit einem Finger Schnipsen getan.''
Geschockt sah Harry von seinen Händen auf, in die tiefschwarzen Augen seines Vaters.
Woher? Woher wusste er das? Wann hatte er es bemerkt?
Wenn Harry es nicht besser wusste, hätte er gesagt dass Severus in seinen Geist eingedrungen ist, nur um dies herauszufinden.

Ein kleines, zögerliches, aber deutliches Nicken kam von dem kleinen Jungen, der wie verdattert auf der weichen Couch saß, drohend umzufallen.

Ihm war schlecht. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, und alles zog sich in Ihm zusammen.
Wäre er doch bloß nicht gekommen.
Wäre er doch bloß nie auf die Idee gekommen Severus zur Rede stellen zu wollen.

''Harry...'' seufzte Severus, musterte skeptisch den leblosen Blick seines Kindes.
Irgendwas stimmte nicht. Warum ging Harry nicht auf Ihn ein? Warum warf der ach so mutige Gryffindor Ihm keine Vorwürfe entgegen?

Harry bewegte sich nicht. Zu sehr in der Trance gefangen.
Seine Gefühle nicht bändigen könnend.
Er merkte wie eine kleine Träne seine Wange hinab lief, auf sein sauberes Hosenbein tropfte und nur einen kleinen, feuchten Fleck hinterließ.
Nein. Nein. Nein!
Harry sei kein Weichei, hört auf zu heulen! Du bist ein Gryffindor. Mutig! Stark!
Aber es funktionierte nicht.
So lange hatte der Junge alles verdrängt, hatte um das Leben aller gekämpft, versucht ein Vorbild für jeden seiner Anhänger zu sein.
Jeder zählte auf Ihn. Jedenfalls war es so zur Kriegszeit.
Das Interesse an dem Jungen verschwand irgendwann gänzlich.

Er nahm seine Umwelt schon längst nicht mehr war. Er merkte nicht wie Severus aufgestanden war, Ihn zu sich zog und leicht hin und her wippte, während er Ihm den Rücken streichelte.
Seine Atmung war unregelmäßig und kurz, der Schmerz in seiner Brust wurde von mal zu mal stärker.
Es war Ihm egal. Ihm war alles egal.
Die Tränen liefen wie Bäche seinen Wangen herunter, und sein Körper zitterte wie verrückt.
Nein, Ihm war nicht kalt.
Verzweifelt zog er seine Beine an seine Brust und weinte in den warmen Armen seines Vaters.
Es sollte aufhören, es sollte verdammt nochmal aufhören!

Moral of the Story {DRARRY} H.P | D.MWo Geschichten leben. Entdecke jetzt