Since then - Oikawa x OC

ONE - Mittelschule

Vorsichtig strichst du dir die lose Haarsträhne hinter dein Ohr. Nun seid ihr drei bereits Drittklässler, das konntest du noch gar nicht richtig glauben. Die letzten Jahre rannten förmlich an euch vorbei. Das letzte Jahr der Mittelschule hat begonnen und Oikawa wurde zum Kapitän und Iwaizumi zum Vize ernannt. Du fühlst dich wie eine stolze Mama, wenn du die beiden Jungs beim Training beobachtest. Ein Klopfen an der Hallentüre, ließ dich deinen Blick vom Spielfeld abwenden.

Nakamura Hiro, Kapitän des Fußballclubs.

Nervös pochte dein Herz, als du den Fußballer an der Hallentüre stehen sahst. Der Trainer nickte dir kurz zu, meinte aber dass du dich beeilen sollst. Behutsam legst du dein Klemmbrett auf dem du dir Notizen machtest, auf die Sitzbank und eilst zur Türe.

„Ich weiß gar nicht was sie an dem findet", murrte Oikawa, als er sah wie du zum Fußballkapitän hüpfst. „Das geht dich nichts an. Wenn sie ihn mag, dann müssen wir ihn mehr oder weniger akzeptieren", kam es genervt von Iwaizumi, der auch nicht besonders angetan schien.
Er gönnte dir, seiner besten Freundin, jedes Glück. Doch bei Nakamura, hatte er einfach kein gutes Gefühl. Doch seine Bedenken behielt er für sich. Würde er sie vor Oikawa äußern, wäre es wie das Benzin welches ins Feuer gekippt wird.

Seit knappen zwei Monaten, gingst du mit Nakamura aus. Doch erst seit wenigen Wochen seid ihr ein offizielles Paar. Ständig hingst du in den Pausen bei ihm, weil er sich zu fein war bei dir und deinen Freunden zu sitzen. Das missfiel den beiden Jungs. Doch beschweren wollten sie sich nicht. Zumindest hielt Iwaizumi seinen besten Freund davon ab. Nakamura ist dein erster Freund und wenn es wirklich etwas ernstes war, würden sie noch viel Zeit mit ihm verbringen müssen. Weswegen er keine Lust auf dicke Luft hatte.

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Es klingelte zur Mittagspause und von dir fehlt jede Spur. Forschend blickten sie in die Richtung des Fußballclubs, um ernüchternd festzustellen dass du auch nicht bei ihnen sitzt.
„Hat dir Hina-chan geschrieben?", fragte Oikawa seinen besten Freund, der nur grummelnd den Kopf schüttelt. Seine besorgte Miene machte dem Kapitän fast schon Angst. Du bist keine Person, die einfach so in der Pause fehlte. Vor allem nicht, ohne vorher Bescheid zu geben.
Als es erneut läutet, machen sie sich wirklich sorgen. Die Furche an Iwaizumi's Stirn sah schrecklich aus. Zumindest empfand es Oikawa so. Er konnte jedoch nicht leugnen, dass er sich nicht mindestens genauso große Sorgen um dich machte.

Für die Beiden, kam es gar nicht in Frage, jetzt in die Klassen zu gehen. Nicht, ohne zu wissen was mit ihrer besten Freundin los war. Nach mehrmaligem anrufen, gingst du trotzdem nicht an dein Handy und ließt Iwaizumi fürchterlich fluchen.

„Ich glaube ich weiß, wo sie sein könnte", meinte Oikawa und läuft auch schon los. Dicht gefolgt vom Ass. Diesen Ort hattest du ihm mal im Vertrauen gezeigt. Wenn dich etwas bedrückte, dann ziehst du dich dort zurück und vergisst auch oftmals die Zeit.

Vom Pausenhof aus, liefen die zwei Jungs zu den Sporthallen. Doch zu Iwaizumi's Verwunderung, gingen sie nicht hinein, sondern liefen drumherum. Hinter der Sporthalle, war an der Außenfassade eine Feuerleiter befestigt, auf die sich Oikawa problemlos schwang.
„Was hast du vor, Dumbass?", fragte der Vize skeptisch und beäugt das Vorhaben seines Freundes genau. „Wenn sie nicht hier oben ist, dann weiß ich auch nicht weiter", erklärte ihm Oikawa und nahm die restlichen Stufen ins Visier. Oben angekommen sahen sie sich um und erkannten dich. Deine zierliche Gestalt, wie du dich an das Gehäuse des Dachventilators lehntest. Verträumt sahst du in die Ferne und dein Blick wirkte traurig.

Iwaizumi stampfte auf dich zu und stellte sich direkt vor dich. „Bist du bescheuert, was machst du hier oben? Das ist gefährlich", fing er mit seiner Schimpftirade an. Mit geweiteten Augen siehst du erst zum Vize, bevor sich deine Augen zu schmalen Schlitzen bildeten und du Oikawa einen vielsagenden Blick zuwarfst.

Verräter.

Kurz zuckte der Kapitän zusammen und windet sich unter deinem Blick.
„Hör auf Shittykawa mit deinem Blick zu erdolchen und sag uns lieber was los ist", fing Iwaizumi ungewohnt ruhig an. Wenn es um dich ging, konnte er auch ziemlich fürsorglich sein. Wie es sich eben für einen großen Bruder gehörte. Ihr seid zwar gleich alt, doch spielte das für ihr keine große Rolle. Es gab einen minimalen Altersunterschied und nur das zählte für ihn.

Ergeben seufzt du und zogst deine Beine an deinen Körper heran. Iwaizumi legte dir seinen Blazer auf die Knie, damit dir Oikawa nicht auf dein Höschen gucken konnte. Denn das tat er viel zu oft, wenn du dich so hinsetzt. Diese schreckliche Angewohnheit wurdest du all die Jahre nicht los, ohne Rücksicht auf Verluste. Beim ersten Mal, in Oikawas Gegenwart.. musstest du ihm einen Tampon in die Nase stecken, damit du seine Blutung stoppen konntest.

„Meine Eltern schicken mich für nächstes Jahr auf eine Privatschule. Das heißt dann wohl.. dass wir getrennte Wege gehen werden..", murmelst du leise, doch verständlich genug. Deine Freunde sahen dich geschockt an und konnten nicht glauben, was du da gerade von dir gabst. Seit der Grundschule seid ihr drei zusammen und unzertrennlich. Mit Iwaizumi liegt deine Freundschaft sogar noch weiter zurück.

„W-Welche Schule?", fragte Oikawa und versuchte den aufkommenden Kloß in seinem Hals, herunter zu schlucken. „Aoba Jōsai", gabst du trocken von dir, ohne dabei aufzusehen.
„Wieso wollen sie dich auf eine Eliteschule schicken und dann noch auf eine private?", kam es entrüstet von Iwaizumi, der es einfach nicht verstehen wollte.
„IST DOCH SCHEISS EGAL!", schrie Oikawa hysterisch auf.
„DANN GEHEN WIR HALT AUCH AUF DIESE SCHULE", fügte er in derselben Lautstärke hinzu.
Erschrocken siehst du ihn an und kannst nicht glauben, was er da gerade sagte.
„Das ist eine scheiß Privatschule Tōru, die Anmeldegebühren sind abnormal hoch", versuchst du ihm weis zu machen. Er zuckte jedoch nur mit den Schultern.

„Meine Eltern haben mir ein Studienfond eingerichtet. Ich weiß sowieso nicht ob ich überhaupt studieren möchte. Vielleicht werde ich ja auch einfach ein Profispieler, wie sieht's bei dir aus Iwa-chan?", grinste er und amüsierte sich über das fassungslose Gesicht seiner kleinen Freundin. Deiner Wenigkeit.

„Ich hab auch nichts dagegen. Dann sind wir halt auf einer Schnöselschule, was soll's", zuckte Iwaizumi mit den Schultern und seine Mundwinkel bewegten sich verräterisch nach oben.

Nun kannst du dir die Tränen, die du mühevoll zurückgehalten hattest, nicht weiterhin ignorieren.
Du hattest einfach die besten Freunde, die man sich wünschen konnte.

Doch erst einmal müsst ihr durch die Mittelschule kommen..