Heute springen wir zusammen mit Ju das erste Mal in die Vergangenheit. Schnallt euch an und viel Spaß!
(Es werden Beschreibungen von Aachen vorkommen. Ich war in meinem Leben noch nie dort, deshalb wird meine Darstellung von Aachen vermutlich nicht der Realität entsprechen. Nur, damit ihr Bescheid wisst.)
Mein Magen rumorte, mir war schlecht. War das die Zeitreise-Übelkeit? Mit einer Hand auf dem Bauch versuchte ich tief durchzuatmen und erst einmal anzukommen. Meine Beine zitterten leicht, aber das Durchatmen half bereits ein wenig mich an die neue Zeit zu gewöhnen.
War das eigenartig an derselben Stelle zu stehen, aber in einer anderen Zeit zu sein. Ich fragte mich, wo genau ich war – nein: Wann genau ich war.
„Hallo?"
Ich zuckte erschrocken zusammen, als von irgendwo her die unheimliche Stimme der Zahnfee ertönte. Schritte kamen näher, in meine Richtung. Hektisch sah ich mich nach einem Ort um, wo ich mich verstecken konnte. Ohne groß zu überlegen krabbelte ich unter den nächstbesten Tisch und drückte mich mit klopfendem Herzen ganz nach hinten an die Wand. Mein Atem klang wie ein lautes Schnaufen in meinen Ohren, also hielt ich die Luft an, als ich hörte, wie die Zahnfee den Raum betrat. Das Zeitglas verbarg ich im Inneren meiner Jacke – ich hoffte inständig, dass der Zahnfee das leichte Leuchten nicht auffallen würde.
Für eine Weile war es ganz still. Dann ertönten dumpfe Schritte, die langsam lauter wurden. Ich konnte die Beine der Zahnfee sehen, als er an dem Tisch vorbei ging, unter dem ich mich versteckt hielt. Er trug etwas bei sich – ich erkannte das Zepter, das die Masken verwendet hatten, um den Mann im Mond zu befreien. Zu dieser Zeit war es noch im Besitz der Zahnfee.
Ich ließ so leise wie möglich die Luft aus meinem Mund entweichen, als die Zahnfee an dem Tisch vorbei ging. Kurze Zeit später verschwand das Geräusch seiner Schritte in der Ferne und irgendwo ertönte das Quietschen einer Tür. Ich war wieder allein.
Erleichtert löste ich die Anspannung aus meinen Schultern und ließ das Zeitglas in meinen Schoß gleiten. Noch mal Glück gehabt. Tiefdurchatmend versuchte ich mein laut pochendes Herz zu beruhigen. Besser niemand entdeckte mich. Ich glaubte nicht, dass ich erklären könnte, wer ich war und was ich hier tat, ohne dass mich die Zahnfee für einen Einbrecher hielt.
Jetzt musste ich herausfinden in welcher Zeit ich gelandet war. Und Joon finden.
Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer bei dem Gedanken an meinen besten Freund. Wenn alles gut gelaufen war, müsste er jetzt eigentlich gesund und munter irgendwo hier in der Weltgeschichte umher laufen. Er müsste am Leben sein. Die Frage war nur: Wo genau war er?
Ich kroch wieder unter dem Tisch hervor, möglichst darauf bedacht keine Geräusche von mir zu geben. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als ich mich langsam aufrichtete und in die Richtung spähte, in der die Zahnfee verschwunden war. Ein dunkler Gang mit mehreren Türen... nur eine war angelehnt. Warmes Licht leuchtete durch den Spalt nach draußen. Ich konnte leise, mahlende Geräusche hören. Wie als wenn jemand mit einem Mörser etwas zerkleinerte.
Auf leisen Sohlen bewegte ich mich auf das große unheimliche Tor zu, das nach draußen führte. Eine Holzdiele quietschte leicht, als ich auftrat – ich hielt mit klopfendem Herzen inne und spähte zum dunklen Flur – doch das mahlende Geräusch stoppte nicht. Erleichtert schlich ich weiter, bis ich endlich das dunkle, mit Knochen und Zähnen verzierte Tor erreichte. Ich umfasste den Griff und öffnete es so leise wie möglich.
Kalte Luft schlug mir entgegen, als ich auf eine Straße trat. Ich erkannte Aachen. Aachen im Herbst. Ein eisiger Windzug ließ mich frösteln und dunkle Wolken warfen ein graues Licht in meine Heimatstadt. Ich schloss das Tor der Zahnfee hinter mir, das verschwand, wie als wenn es nie da gewesen wäre. Ich stand alleine auf einer kleinen Straße und rieb mir die Arme. Ein Regentropfen landete auf meiner Nase. Blinzelnd blickte ich hoch in den wolkenbedeckten Himmel. Na toll.
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Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)
FanfictionAls der Mann im Mond aus seinem Gefängnis frei kommt, hat er nur ein Ziel - Rache an den vier Wächtern, die ihn vor vielen Jahren verbannt haben. Sein Hass lässt einen Sturm auf die gesamte Welt los. Doch um seine Feinde zu besiegen, braucht er ein...