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"Kannst du mir mal bitte die Schale geben?", fragt meine Großmutter mich.
Ich gebe sie ihr, sie nimmt sie und schüttet das Wasser über den Körper ihres Patienten. Meine Oma war eine Heilerin, sie konnte die Menschen mit Wasser heilen.
Sie lässt die Hände über den Körper des Mannes schweben und heilt somit seine Wunden.
"Wodurch ist das passierte?", fragt sie den Mann unterwürfige und untergeben.
"Das geht Sie doch wohl gar nichts an", antwortet er unhöflich.
"Ehm ja... es... tut mir Leid... verzeihen Sie... ", sagt sie eingeschüchtert.
Ich finde sie sollte sich nicht dafür entschuldigen, doch ich sage nichts dazu. Meine Großmutter wird es mir nur wieder übel nehmen.
"Na gut. Aber zügel beim nächsten mal deine Neugier, versanden?"
"Ja... verstanden... "
Nein nicht verstanden. Denke ich mir im stillen.
Nur weil er ein Feuermensch ist und das Element Feuer beherrschen kann, brauch er sich nicht so benehmen als wäre er Gott und die Welt!
Aber ich riss mich zusammen. Das müsste ich, immer. Meine Großmutter sagt immer, dass sie so viel Ärger mit mir hätte, aber wenn ich mich nicht zurück halten würde, würde sie noch viel mehr Ärger mit mir haben.
Mein Großmutter behandelt den Feuermann zu ende. Er geht, ohne ein "danke" oder "Tschüß". Bloß nicht nett sein!
"Du solltest nicht immer so gereitzt reagieren. Das ist nicht gut.", sagt Großmutter.
"Ich weiß", murmele ich.
Meine Oma lächelt. Sie weiß, dass ich das weiß, sie weiß aber auch, dass mich der Gedanke nicht ruhiger macht. Sie kennt mich so gut.
"Komm. Wir sollten nach hause."
Ich stehe schnell auf und nahm mir meine Tasche. Ich will unbedingt hier weg und ich war immer froh, wenn wir endlich gehen konnten.
Ich bin 17 und vermutlich muss ich diese Arbeit nach Vollendung meines 18 Lebensjahres verrichten.
Es wird mir nicht Spaß machen, aber das ist die einzige Arbeit, in der sie immer Leute suchen. Auch ein ich jeden anderen Job bei uns Wasserleuten machen könnte, da ich jegliche Form des Bandigens beherrsche.
Ich will damit nicht angeben. NEIN. Ich will sogar, dass es keiner weiß, obwohl es öfter sehr nützlich sein kann. Für die meisten bin ich aber trotzdem eine Heilerin, so wie meine Großmutter. Und meine Mutter...
Meine Mutter ist... Sagen wir sie ist tot. Für mich ist sie tot.
Auf jeden Fall ist sie nicht da. Aber bevor meine Gedanken ins dunkle und unglaublich Schwarze abtauchen können, reißt mich meine Großmutter aus diesem Sog.
"Du machst dir grade Gedanken, die nicht gut für dich sind, oder? ", fragt sie, mit der unheimlichen Gabe ihre Frage, wie eine Feststellung klingen zu lassen.
"Ja, aber jetzt nicht mehr", ich lächle so als würde ich es total ernst meinen und sie gibt sich einfach damit zufrieden.
"Komm jetzt", fordert sie mich auf. Sie möchte schnell nach Hause. Es könnten gleich wieder neue Feuer Leute kommen und sie wieder arbeiten lassen. Das war schon öfter vorgekommen.
Meine Großmutter packt schnell alles zusammen, wobei ihr Kleid, welches sie trägt, wild her rum wirbelt, weil sie sich so eilig bewegt. Ich hatte sie noch nie in etwas anders als einem Kleid gesehen. Ein buntes Kleid mit viel viel Schmuck, Ketten und großen schweren Ohrringen. Sie ist zwar alt und runzelig, aber man sah ihr ihre vergangene Schönheit an. Ich liebe meine Oma. Sie ist die einzige Familie, die ich noch hab.
Sie streicht ihre Roten Haare, die auch mein Gesicht einrahmen, hinter ihr Ohr.
"Was ist? ", fragt sie freundlich und verwundert, dass ich sie an starre.
"Nichts. Wir sollten jetzt von hier verschwinden.", antworte ich schnell. Ich setze mich in Bewegung und meine Großmutter folgt mir. Wie verabschieden uns noch von einigen Leuten, dann gehen wir schnell aus dem Heilerhaus.
Der Weg nach Hause ist nicht besonders weit entfernt, doch wie hielten noch an einigen Länden um Kräuter zu kaufen und etwas zu essen.
Das Geld wurde wieder knapp und es war erst Mitte des Monats. Normalerweise reichte das Geld noch bis wenigstens Ende des Monats, dann wurde es schwierig. Aber wir bekamen das immer hin.
Meine Großmutter gabt in diesem Monat so viel Geld aus, weil sie meine Abschlussausbildung bezahlen musste. Es würde wohl knapp werden am Monats Ende, und das nur wegen mir.
Doch wenn ich diese bescheuerte Ausbildung hinter mich gebracht hatte, würde ich auch Geld verdienen können. Ich helfe zwar jetzt schon, doch dafür bekomme ich leider kein Geld.
Ach ja und das aller Beste an dieser Ausbildung hab ich ja noch gar nicht erwähnt.
Nur Wasser- und- Luftleute müssen sie machen! Die Ausrede: Sie müssen erstmal beweisen, dass sie etwas können!
Kompletter Schwachsinn, wenn ihr mich fragt, aber mich fragt ja keiner.
Die Ungerechtigkeit in unserem Land war wirklich zum kotzen! Die Feuer Leute bestimmen alles und wir müssen bluten.
"Hey, na wie war die Schule heute? ", reißt mich eine sanfte hohe Stimme aus meinen Gedanken.
Es ist meine Freundin Riki. Sie ist ein Luftmädchen. Und sie ist im beherrschen fast so wie ich. Sie kann auch alles was mit Luft zu tun bändigen. Obwohl alle glauben, dass sie nur die Luft bewegen kann, kann sie sie noch erwärmen und abkühlen.
Das weiß niemand, nicht mal ihre Familie, nur ich. Riki wollte das genauso geheim halten wie ich und das machte uns zu verbündeten und besten Freunden.
"Anstrengend, so wie immer", antworte ich auf ihre Frage.
"Oh! Das tut mir aber Leid", heuchelt sie mir Mitleid vor.
"RIKI! Ich brauch dich hier!", ruft ihre Mutter sie.
"Ja ich komme!", schreit sie zurück, "Ich muss Linny... bye", verabschiedet sie sich schnell und dann ist sie auch schon verschwunden.
"Muss sie immer noch ihren Eltern im Feld helfen? ", fragt meine Großmutter während wir weiter gehen.
"Ja. Die beiden Jungs müssen auch schon mithelfen. Ihre Schwester ist noch zu klein, aber sie tun alles was sie können."
Rikis Familie war sehr sehr arm. Sie mussten sehen, dass sie immer genug zu essen hatten. Deshalb arbeiten so gut wie alle aus der Familie, obwohl sie noch nicht 18 sind.
Riki hat noch drei Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester. Ihre Brüder helfen auch mit, sie sind 14 und 12. Nur ihre Schwester ist das einzige Familienmitglied, dass sich nicht an der Arbeit beteiligt. Sie ist erst 5, deswegen ist das schon sehr verständlich. Trotz der Hilfe von allen, kommt die Familie gerade so über die Runden.
Das ist der zweite Punkt der Riki und mich verbindet. Unseren Familien geht es beide schlecht und die Feuerleute regieren das Land und waren reich und mächtig.
Riki würde zwar nie etwas gegen einen Feuermann sagen, so wie ich, aber wir haben genau die gleichen Gedanken zu diesem Thema.
Plötzlich stellt sich uns ein Pferd in den Weg. Auf ihm sitzt ein kleiner dicker Mann. Man sieht an seiner Uniform, dass er ein Soldat, der Feuer Leute ist.
"Ich muss mit Linn Rolett reden. Wissen sie wo ich sie finden kann?", fragt der rundliche Mann.
"Ja, dass bin ich...", sage ich leise.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 14, 2015 ⏰

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Linn und der Ausbruch aus dem FeuerlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt