23. Kapitel: Das Arc-Projekt für vereinte Welten

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~ Ariya ~

Zum dritten Mal seit meiner Wiedergeburt landete ich auf dem Balkon des Heartturms. Diesmal war meine Landung bedeutend eleganter, wenn auch nicht perfekt. Kurz geriet ich ins Taumeln, fing mich aber schnell wieder. Mit klopfendem Herzen sah ich mich um.

Unten pulsierte das Leben. Der Vergnügungspark hatte seine Pforten geöffnet. Jung und Alt, Groß und Klein, Freunde und Familie stürmten über den großen Platz, erfreuten sich an dem dargebotenen Spektakel und gaben Unsummen für ihr Vergnügen aus. Die Karusselle drehten sich unentwegt, das Riesenrad funkelte in seiner herrlichsten Pracht. Der Geruch nach Gebäck und Süßwaren lag in der Luft.

Für die Schönheiten dieses einfachen Lebens hatte ich keine Zeit. Deswegen betrat ich sofort das Wohnzimmer und begab mich auf die Suche nach Kaito. Wie zu erwarten, traf ich ihm in seinem Arbeitszimmer.

Das Gefühl eines Deja-vu ließ mich im Schritt innehalten. Ich war hier schon einmal gewesen. Damals, als ich noch den Namen Chiyo trug. Kaito hatte mir bei meiner Suche nach Marik geholfen, der von Exodus entführt wurde, weil sie mich nach Heartlandcity locken wollten. Natürlich war ich diesem Ruf sofort gefolgt. Marik aufzuspüren, erwies sich schwieriger als gedacht und ehe wir eine brauchbare Spur fanden, hatten sich die Ereignisse überschlagen.

„Ich habe jetzt keine Zeit für dich, Chris.", murrte Kaito, ohne aufzusehen.

Ich verschränkte die Arme und lehnte mich gegen den Türrahmen. „In Ordnung. Dann komm ich später wieder."

Sein Kopf flog nach oben. In derselben Bewegung schoss er aus dem Sessel. „Ariya?"

„Oh wow. Es weiß immerhin noch meinen Namen.", entgegnete ich sarkastisch.

Seine Stirn wölbte sich. „Was willst du?"
Ooohh wow. Noch unfreundlicher ging gar nicht.

Wieso verspürte ich deswegen einen Stich in meiner Herzgegend? Ich hatte mich doch längst damit abgefunden, dass er mit Yuna zusammen war. Ihr Blick hatte gereicht, dass ich wusste, wann ich verloren hatte.

Außerdem . . .

Wehmut erfüllte mich bei diesen Gedanken.

Kaito verdiente jemand, der ihn bedingungslos liebte. Nicht jemand wie mich, der auf seinen Gefühlen herumtrampelte und mehr mit einem Stimmungsring gemeinsam hatte als ein Mädchen, dass nicht loslassen konnte.

Aber ich musste ihn gehen lassen.

Auch wenn es wehtat.

Auch wenn es mir das Herz brach.

Nichts davon sprach ich aus.

Stattdessen stellte ich die Frage, weswegen ich gekommen war. „Wo ist Kira?"
„Im Kindergarten. Willst du sie sehen?"
Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich am liebsten Ja geschrien hätte. „Nimm sie mit in die Barianwelt und haltet euch bedeckt. Zumindest für eine Weile." Da er der oberste König war, stand es ihm natürlich frei, seine Geliebte auch mitzunehmen. Doch auch das sprach ich nicht aus.

„Und was ist mit dir?"
„Was soll mit mir sein?"
Kaito löste sich von seinem Platz. Langsam trat er auf mich zu. Sein Blick war undurchdringlich. Seine Gedanken blieben unter Verschluss. Nicht, dass ich nachgesehen hätte.„Wirst du uns begleiten?"

„Nein." Bei meiner Antwort versteifte er sich. Ich richtete mich auf. „Meine Pflichten sind woanders. Ich habe den Thron der Astralwelt für mich beansprucht, wie es Areus' Wunsch gewesen war."
„Dann bist du nun eine Königin."
„Herrscherin." Lelicia hatte den Status Quo der Königinnen und Könige abgeschafft. Ebenso wie die Regelung über die Thronfolge. In einer Monarchie wurde man als Kronprinz oder Kronprinzessin hineingeboren. Die Rangordnung entschied die Position, die man innehatte. Ohne etwas dafür zu tun, erhielt man den Titel eines Hochadels und genoss somit sämtliche Privilegien.

Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt