Ich war gerade auf dem Weg zu meinen Nachbarn mit Neuigkeiten.
Nachdem Chase mich in die Wohnung ließ und ich ihn begrüßt hatte, schaute ich zu Skylar und die beiden Davenport-Väter.
Auch diese Drei begrüßte ich, von Skylar wurde ich sogar in eine Umarmung gezogen, was relativ neu war.
„Na, wie hast du die Superheldengeschichte verarbeitet?", fragte sie mich, während sie vor mir stand.
„Ganz gut, denke ich. Ich hatte es ja schon eine Weile geahnt", beichtete ich.
„Wie hast du das eigentlich rausgefunden?"
„Naja, es gab so kleine Hinweise, wie dass ihr keinen Chip besitzt. Aber so richtig klar wurde es mir, nachdem wir diesen komischen Typen getroffen haben. Alan hieß er glaube ich", erinnerte ich mich.
„Komisch ist da untertrieben", lachte sie.
„Alan ist eine wandelnde Katastrophe."
Ja, das konnte ich mir gut vorstellen.
„Es ist jedenfalls schön, dass nicht mehr geheim halten zu müssen. Ich hoffe du weißt, dass du das niemandem erzählen darfst?"
Ich nickte schnell.
„Ja, natürlich. Ich nehme es mit ins Grab."
Chase kam zu mir, nachdem das Gespräch mit Skylar ein Ende nahm.
„Du wolltest mir was erzählen?"
„Ach ja, hatte ich fast schon wieder vergessen. Ich wollte heute zur Arbeit gehen, aber sie haben mich wegen dieser Woche Abwesenheit rausgeworfen."
Ich zuckte dabei mit den Schultern, da mir das relativ egal war.
„Was, wirklich?"
Ich schaute zu Chase, antwortete allerdings nicht darauf.
„Brauch ich halt wieder etwas Neues. Halb so schlimm."
Mr. Davenport kam einen Schritt auf mich zu und begann zu sprechen: „Nun, Chase hatte da bereits etwas erwähnt. Du könntest Teil unseres Teams werden, wenn du das möchtest."
Ich schaute ihn mit großen Augen an. Meinte er das wirklich ernst?
„Das ist wirklich sehr nett, Mr. Davenport, aber wie soll ich denn helfen? Ich kann doch gar nichts."
„Zuerst einmal nennst du mich Donald. Du gehörst jetzt zur Familie. Außerdem kannst du mir in der Zentrale helfen. Ich bilde dich natürlich aus."
Ich dachte über sein Angebot nach. Lust hatte ich schon darauf. Und es würde super interessant werden, das ist sicher.
„Und das gute daran ist, wir können noch mehr Zeit miteinander verbringen", sagte Chase breit grinsend und legte von hinten seine beiden Arme um mich.
„Vielleicht ist es ein Versuch wert", sagte ich dann schlussendlich, was tatsächlich alle Anwesenden zu freuen schien.
„Du bist im Team?"
In Sekundenschnelle stand Bree vor mir und umarmte mich, sodass ich zwischen ihr und Chase eingequetscht war.
Ich lachte etwas und nickte.
„Das bin ich wohl."
„Nun, da du jetzt für mich arbeitest, beginnen wir heute mit deinem Training."
Ich schaute zu Donald und nickte.
Ich musste gestehen, etwas nervös war ich ja schon, dieses ganze Zeug zu lernen. Aber das war eine einmalige Chance. Wer konnte schon in seinen Lebenslauf schreiben, für einen Milliardär, Erfinder und ein bionisches Heldenteam gearbeitet zu haben. Zwar war ich nur so etwas wie die Sekretärin, aber hey, immerhin.
„Das wird super", grinste Chase breit, was mich schmunzeln ließ. Aber ich freute mich nun auch darauf.
-
„Okay, das war gar nicht so schlecht. Noch einmal!"
Ich war gerade mitten in meinem Training und war bereits völlig fertig. Ich war definitiv nicht fit genug für sowas. Noch nicht.
Davenport brachte mir gerade einfache Kampftechniken bei, die ich zu meiner eigenen Verteidigung gebrauchen könnte.
Nachdem ich schon einmal entführt wurde und jetzt wohl ein Ziel war, sollte ich so schnell lernen wie möglich. Was bedeuten sollte, den ganzen Tag lang für die nächsten Wochen oder Monate würde das jetzt so gehen.
Ich war bereits schweißgebadet und erschöpft, doch es war für meine eigene Sicherheit.
„Lass uns eine Pause machen. Ich denke, die kannst du gebrauchen."
„Oh ja", lächelte ich Donald an und lief zu meiner Wasserflasche, um diese mit ein paar Schlucken zu leeren.
Dann setzte ich mich auf den kühlen Steinboden der Einsatzzentrale.
„Sag mal..."
Ich schaute zu Davenport, der am Cyberdesk stand und darauf rum tippte.
„Du und Chase, ist das was ernstes?"
Etwas verwirrt darüber, dass er dieses Thema ansprach, nickte ich leicht.
„Ja... Ich denke schon."
„Ich will nur auf Nummer Sicher gehen. Das mit seiner letzten Freundin hat ihn ziemlich verletzt."
Ich schaute ihn weiter an und lehnte mich gegen die Wand.
„Er hat nie wirklich erzählt, was los war. Ich weiß nur, dass sie böse war."
Nun setzte sich auch Davenport auf einen der Stühle. Er lachte leise und begann zu erzählen.
„Er hatte sie in der Bibliothek kennen gelernt. Nach Drei stunden waren sie bereits ein Paar..."
Ich runzelte die Stirn. Das klang ja schon so, als wäre es zum Scheitern verurteilt.
„Du weißt ja, wie er ist. Jedenfalls griffen Roman und Riker mit ihrer Familie die Stadt an. Und während die Kids auf Mission waren, schlich sie sich in die Einsatzzentrale und stahl eine Liste, auf der sich die Namen aller Superhelden befanden. Sie blockierte den Zugriff auf die Zentrale und verletzte meinen Bruder ziemlich stark."
„Das heißt also, Chase hat mich gehasst, wegen eines Mädchens, mit dem er nicht mal einen Tag zusammen war?"
Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Ziemlich bescheuert, was?", lachte Davenport, was mich schmunzeln ließ.
Aber jetzt konnte ich verstehen, warum er mir gegenüber so misstrauisch war und Probleme hatte, mir zu vertrauen.
Nach einer kurzen Stille, sagte Davenport noch: „Ich hoffe ihr Beide werdet glücklich. Auch wenn wir gerne Witze über ihn reißen, auch er hat es verdient."
Ich lächelte sofort breit. „Das hoffe ich auch."
Mit neuer Erkenntnis und Hoffnung stand ich auf.
„Wir können weiter machen. Ich bin bereit."
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Zwischen Bionic und Superkräften
FanficJuna ist neu in Centium City. Da sie von nun an im Daventower wohnt, lernt sie direkt auch ihre neuen Nachbarn kennen. Eine Bande junger Menschen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Kaum hatte sie sich mit Kaz angefreundet, hatte sie es mit Superschurke...