In my head

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An Silvester ging es jedoch in der ganzen Runde um kaum etwas anderes, so hatte Tamara gleich zu Beginn folgendes verkündet: "Ich habe heute Morgen schon Rückmeldung bekommen! Wir haben wohl einen sehr guten Eindruck hinterlassen und dafür bin ich euch allen sehr, sehr dankbar! Besonders natürlich denjenigen, die an der Befragung teilgenommen haben. Lasst uns daher darauf anstoßen, dass wir bald Familienzuwachs bekommen!"

Und wir hatten angestoßen.

"Wir haben natürlich nicht alle eure Antworten erfahren,  aber wurden darauf hingewiesen, dass zwei von euch wohl auf eine Frage die beste Antwort gegeben haben, besser als Tamara und ich selbst. Nämlich, dass es nicht darauf ankommt, wer von uns beiden das bessere Elternteil ist, sondern, dass wir zusammen das beste geben sollen. Danke dafür an Noel und Helena", ergänzte David.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie meine Mom schnell zu ihrem Sektglas griff und auch Zoe und Leon wegsahen.

Noel gab mir ein High-Five.

Tamara musterte uns beide kritisch.

Und Rebecca stupste mich an. "Hey, da hättest du ja doch etwas davon erzählen können"

Ich zuckte die Schultern. Ich hatte so von Tamara und David geschwärmt und am Ende wussten sie nicht einmal selbst, dass Zusammenhalt das wichtigste war?

Das vertrieb mir ziemlich die Partylaune und den Appetit. Dabei gab es Raclette auch mit leckeren vegetarischen Alternativen, extra für mich.

Ich stocherte also mehr in meinem Grillpfännchen herum, als dabei produktiv zu sein. Aber wen interessierte das schon? Sie alle redeten und lachten, tranken Sekt und aßen.

"Stört euch das eigentlich gar nicht, dass ihr euch dann gar nicht den Namen aussuchen könnt?", fragte Rebecca und ich wachte aus meinem Tagtraum auf.

"Nein, nicht wirklich"

"Und könnt ihr euch das Geschlecht aussuchen?", fragte Melina.

"Wir haben ein Mädchen bevorzugt angegeben, obwohl es uns eigentlich egal ist", sagte David.

Ich versuchte mich zu entspannen. Wie oft würde ich das Kind denn sowieso sehen? Ein paar Mal die Woche vielleicht. Maximal. Wenn Zoe jemals wieder mit mir redete.

Sie trug ein super kurzes und super enges schwarzes Kleid, darüber eine Jacke mit Pailletten. Sie sah gut aus, keine Frage. Aber lachte nicht oft.

Ich vermisste sie.

Rebecca trug ebenfalls ein tolles Kleid: dunkelrot und mit Pailletten, ebenso Milena mit einer ähnlichen Variante in schwarz. Ich selbst hatte mich gegen ein Kleid entschieden und  trug einen Paillettenrock,  und dazu ein schlichtes schwarzes Top, Strumpfhose und Sneakers. Mir war nicht nach hohen Schuhen und eigentlich auch gar nicht mehr nach einer großen Feier.

Als wir Jugendliche uns dann um kurz vor zehn auf den Weg zum Haus der Wagners machten, war ich noch unmotivierter. Aber immerhin nicht so vollgefressen, wie die anderen, die sich schon beschwerten.

"Helena, was ist los?", fragte Erik mich auf dem Weg.

"Alles gut, ich bin nur etwas müde", log ich.

"Dann mache ich dir bei uns gleich einen Kaffee, okay?"

Ich nickte.

"Du siehst aber gut aus."

"Danke, du auch."

Dann hatte ich eine Idee.

"Erik, wir finden heute Abend ein hübsches Mädchen für dich"

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