Kapitel 1

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Patrouille ist nicht wirklich spannend, vor allem wenn es Abend ist. Das Einzige, was etwas unterhaltsam war, waren die anderen Soldaten, welche mit mir umherliefen, auf der Mauer, rund um das Schloss. Doch auch sie schienen nicht wirklich Lust zu haben. Wer hatte das schon? Die meiste Zeit geschah eh nichts. Doch wenn man es am wenigsten erwartete, so kann einen doch manchmal das Schicksal überraschen.

Ich horchte auf als das Alarmhorn geblasen wurde und lief direkt zu dem Soldaten, welcher geblasen hatte. Als ich fragte, was los war zeigte er nur auf die Ebene, wo eine ganze Horde von Monstern angelaufen kam. Sofort schlug auch ich Alarm und Informierte die anderen Soldaten, welche noch nichts mitbekommen hatten.

Wenig später standen wir alle in einer Gruppe und warteten auf das Zeichen des Königs, um anzugreifen. Ausgerüstet mit meinem Bogen stand ich noch immer auf der Mauer und beobachtete die Monster. Immer näher kamen sie und es schien, als würden sie immer mehr werden.

Ein lautes "Jetzt!" ließ mich dann aber doch zusammenfahren. Die Tore wurden geöffnet und die Soldaten rannten los ins Monstergetümmel. Ich hob meinen Bogen und schoss gezielte Pfeile auf die Monster. Zusammen mit den anderen Bogenschützen und ihren Pfeilen, zog eine große Menge an Pfeilen über die Monster hinweg. Manche verletzten sie und manchen nahmen sie das Leben. Die Soldaten auf dem Schlachtfeld duckten sich einfach drunter hindurch oder schützten sich mit ihren Schilden. Immer mehr Monster fielen durch die Pfeile, die wir schossen oder durch die Schwerter der anderen Soldaten, doch es schien nicht so, als würden es weniger Monster werden.

"Zelda, nicht!" hörte ich die Stimme des Königs rufen, doch es war zu spät. Die Prinzessin rannte durch das geöffnete Tor und verschwand kurz darauf in der Monsterhorde. Es war schwer sie nicht aus den Augen zu verlieren, aber irgendwie schaffte ich es sie im Blick zu behalten, während ich weitere Pfeile schoss.

Ein lauter Schrei hallte über das Feld und ließ meinen Blick wieder zu ihr fahren. Ein paar Monster hatten sie umkreist und vergebens versuchte sie mit einem viel zu großem Schwert die Monster zurückzuhalten. Wo war nur ihr Beschützer, wenn man ihn mal brauchte? Bevor ich es mir aber anders überlegen konnte, machte ich etwas wirklich Dummes. Ich sprang einfach die Mauer herunter, ohne auf die Verwirrten rufe der anderen zu achten, und rannte dann in ihre Richtung. Ich schlängelte mich durch die Monstermasse hindurch und schoss gelegentlich ein paar Pfeile auf die herumliegenden ab.

Als ich bei der Prinzessin ankam, schoss ich dem einen Bokblin in den Kopf, woraufhin dieser nach vorne Umkippte. Ich nahm die Hand der Prinzessin, in welcher nicht das Schwert war, und zog sie hinter meinen Rücken, während ich auf die verbleibenden Monster schoss. Immer mehr kamen in unsere Richtung, doch ich wehrte sie so gut wie möglich ab.

Ein Quieken der Prinzessin ließ mich herumfahren und ich zog sie wieder hinter meinen Rücken. Eines der Monster hatte sich von hinten an sie ran geschlichen. Ich trat ihm volle Kanne ins Gesicht, woraufhin er nach hinten flog und bewusstlos liegen blieb. Arme umschlossen mich von hinten und ich konnte förmlich die Angst der Prinzessin spüren. "Keine Sorge Prinzessin, ich bringe sie zurück zum Schloss." sagte ich mit fester Stimme. Bevor sie etwas sagen konnte, zog ich sie auf meinen Rücken und lief los. So schnell wie möglich bahnte ich mir einen Weg durch die Monster bis zum großen Schlosstor. Dort ließ ich sie herunter und gab sie in die Obhut anderer Soldaten. Ich lief schnurstracks auf die Leiter zu, welche hoch auf die Mauer führte, und gesellte mich wieder zu den anderen. Ich zog einen weiteren Pfeil aus meinem Köcher und hielt kurz inne, als ich ihn sah. Es war ein Bombenpfeil. Wenn ich diesen nun schoss, dann würde ich zwar einige Monster umbringen, aber auch einige Soldaten schwer verletzen. Ich schaute also zu den anderen Bogenschützen, welche den Pfeil besorgt ansahen. Stumm kamen wir zu einer Entscheidung. "ALLE RUNTER!" schrie einer der Soldaten und ich legte den Pfeil an. Tatsächlich waren fast alle auf dem Schlachtfeld auf dem Boden und so schoss ich den Pfeil ab. Er explodierte in einer großen Rauchwolke und funken schossen herum.

Als die Rauchwolke fast weg war sah ich die Toten Monster, welche von der Explosion getroffen wurden und in den Tod gerissen wurden. Die Soldaten waren unversehrt oder nur leicht verletzt. Eine Frage allerdings schoss mir durch den Kopf. Wo waren eigentlich die Recken? Sollten sie nicht heute sogar im Schloss sein?

Wie als wäre das ein Stichwort gewesen schoss eine Windböe an mir vorbei und Blitze zuckten über den Himmel. Ein dunkelblauer Orni zischte an mir vorbei und verschoss seine Pfeile. Eine Gerudodame, braun gebrannt, kämpfte sich mit ihren Säbeln durch die Monstermassen und beschwor Blitze herauf. Ein großer Gorone entzweite die Monster mit seinem Felsenspalter einfach und eine junge Zora erstach die weiteren mit ihrer Lanze. Die vier Recken waren eingetroffen. Daruk, Recke der Goronen, Revali, Recke der Ornis, Urbosa, Reckin der Gerudos und Mipha, Reckin der Zoras. Alle vereint stürmten sie die Monster und wir unterstützten sie dabei. 

Immer mehr Blitze zuckten über den Himmel und weitere Salven von Pfeilen hagelten auf die Monster herunter, doch auch die Monster packten nun ihre Tricks aus. Auch sie besaßen Bögen, welche sie nun auch spannten. Wir ließen aber nicht locker und kurze Hand später lagen die ersten Bogenschützen der Monster tot am Boden.

Mein Gefühl sagte mir irgendwie das ich runter von der Mauer sollte, also hörte ich auch lieber darauf, denn man sollte (fast) immer auf sein Gefühl hören. Schnell eilte ich also zur Leiter und kletterte sie herunter. Dann lief ich aufs Schlachtfeld und griff zu den Elektropfeilen, welche ich kurz darauf auf die Monster schoss. Durch den Schock, welchen sie abbekamen, ließen sie ihre Waffen fallen und es war einfacher sie anzugreifen. Im Augenwinkel sah ich einen Bokblin, welcher sich gerade an die Reckin der Zoras anschlich. Da sie aber mit dem Rücken zu ihm stand bemerkte sie das Monster nicht. Ich änderte also meinen Kurs und rannte auf den Bokblin zu. Er wollte gerade mit einem Pfeil zum Schlag ansetzten, als ich mich schützend vor die Reckin stellte.

Der Schmerz war groß und ich hielt mir die Stelle aus der nun Blut floss. Erschrocken drehte sie sich zu mir um. Das Monster lag tot am Boden, da es von einem Pfeil der Wachen getroffen wurden war. Ich sank etwas auf die Knie und senkte meinen Blick auf den Boden. Eine sanfte Hand legte sich auf meine Schulter und ich blickte etwas über diese. Die Zora sah mich entschuldigend an, doch ich lächelte nur. "Ist nicht schlimm ehrenwerte Mipha. Meine Aufgabe ist es Hyrule zu beschützen und somit auch euch. Ich werde es überleben." sagte ich und stand wieder auf. Immer noch floss das Blut an mir herunter und auch der Pfeil steckte noch in mir. Ich zog ihn also heraus und schluckte den erneuten Schmerz herunter. Bevor ich mich aber wieder fortbewegen konnte, brach ich auf dem Schlachtfeld zusammen und versank in Dunkelheit.

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Ertser Teil von "Des Yigas Lover" ^^. Ich hoffe es hat euch gefallen <3

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