Alte Verwandte

Der Brief

Liebe Ella.
Wir haben uns jetzt schon ewig nicht mehr gesehen. Du wirst wahrscheinlich denken das ich tot bin aber ich kann dir sagen das bin ich nicht! Unser Vater hat mich in ein anderes Krankenhaus verlegt damit wir weg kommen von dir. Ich weiß er hat mich immer besser behandelt als dich und das tut mir so unfassbar leid und jetzt fühle ich mich einfach nur schlecht das ich dir nie irgendwie geholfen habe oder so aber ich konnte nicht! Ich hatte Angst! Du weißt du warst schon immer die taffere und mutigere und ich war immer schüchtern. Und in diesen Situationen wusste ich einfach nicht wie ich dir helfen soll! Aber aufjedenfall will ich dir sagen das es mir leid tut.

Ich lebe nun bei meinem Vater und er ist wirklich der letzte Mensch auf Erden! Er hält mich hier im Keller eingesperrt ich habe weder ein Bett noch was zu essen oder trinken. Er vergewaltigt mich und ich muss Sachen machen die ich eigentlich echt nicht machen möchte. Aber wenn ich etwas nicht mache. Dann ... dann schlägt er mich. Ich habe viele Wunden blaue Flecken und Narben. Ich kann das einfach nicht mehr. Ich habe mich schon mehrmals geritzt und ich will mein Leben einfach enden! Ich will wieder zu dir aber das wird nie wieder gehen. Früher wären wir für den anderen vor die Kugel gesprungen und jetzt haben wir nicht mal die Nummer des anderen. Als hätte das ganze gemeinsam erlebte einfach keinen Wert mehr. Als wäre es nie passiert. Unser Vater hat mich und dich zerstört die Wunden die man nicht sehen kann sitzen viel tiefer in uns drinnen und das weißt du. Wir werden nie sagen können ach was hatten wir für eine schöne Kindheit. Wir werden nie sagen können wir hatten die besten Eltern der Welt. Und ich hoffe dir geht es gut. Ich kann das nicht mehr lange ich will nicht mehr leben ich will einfach zu Mama. Aber ich verspreche dir wenn ich bei ihr bin passe ich von oben auf dich auf! Ich werde immer bei dir sein und dir immer helfen egal zu welcher Tageszeit ich bin bei dir! Ich hab dich lieb bitte vergiss das nie!

Deine Zwillingsschwester Maya.

Als ich den Brief gelesen hab musste ich durchgehend weinen. Ich will gar nicht daran denken wie es ihr gehen musste. Wie sie sich gefüllt hat. Wir umarmten und und redeten noch darüber! Und dann fuhren wir schon in die Stadt.